Dienstag, 17. Dezember 2013

Herzensangelegenheiten hl

Losung: Jakob sprach zu seinem Hause: Tut von euch die fremden Götter, die unter euch sind, und reinigt euch. 1.Mose 35,2

Lehrtext: Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. Lukas 12,34

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie war ich enttäuscht als ich im Biologieunterricht erfuhr, dass mein Herz nur ein Muskel ist. Alles was mir bis dahin wichtig war, hatte mit meinem Herzen zu tun: meine Herzenswünsche und meine Herzensangelegenheiten, die Herzlichkeit und die Barmherzigkeit, die Herzensfreude, aber auch das Herzeleid (was für ein schönes altes Wort!). Aber ich habe später trotzdem immer wieder diese Wörter verwendet, weil sie besser als alles andere ausdrücken, dass es in diesen Dingen um das Zentrum geht, um meine Gefühle und tiefsten Empfindungen – um mein Herz eben.
Und um mein Herz werben Gott und Welt. Wem werde ich es schenken? Wohl dem, der mir besonders wichtig ist. Martin Luther schreibt im Großen Katechismus: »Woran du dein Herz hängst, das ist in Wahrheit dein Gott.« Er bezieht sich dabei auf Jesus, der von den Alltagssorgen spricht, um die unsere Gedanken kreisen wie Planeten um die Sonne, von der Sorge, was wir essen und trinken sollen und natürlich vom Geld und unseren Habseligkeiten (Lehrtext). Aber macht mich das, was ich habe, selig? Schenkt es meinem Herzen Ruhe und Frieden? Macht es mich glücklich?
Die ‚fremden Götter‘ aus der Tageslosung sind die, die über mich, über mein Herz herrschen. Aber ich will nicht von toter Materie beherrscht werden. Denn was ich mir selbst erarbeiten, verdienen und kaufen kann, ist bald verbraucht und vertan. Ich möchte, dass der lebendige Gott mein Herz regiert. Doch er hat es bei mir nicht leicht, weil er nicht so laut wie die Welt brüllt: ‚Kauf mich! Leiste was, dann kannst du dir was leisten! Mach Karriere! Schinde Eindruck mit deinen Statussymbolen!‘ Gott spricht leise zu meinem Herzen und sagt: ‚Schau in die Krippe. Die wichtigste Herzenssache ist die Liebe. Und die Liebe, das bin ich.‘

Gebet: Ja, Herr, du bist mir wichtig. Aber bist du für mich auch wichtiger als die vielen anderen Dinge, mit denen ich mich tagaus tagein beschäftige? Du weißt doch, wie mein Herz immer wieder hin und her schwankt, weil ich mich nicht fest an dich binden kann. So binde du mich an dich mit dem Band der Liebe. Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

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