Losung: Israel ward durch den HERRN errettet, errettet
für alle Zeit; ihr werdet nicht zuschanden, nicht mit Schmach bedeckt werden in
Ewigkeit. Jesaja 45,17
Lehrtext: Der Engel
des Herrn sprach im Traum: Maria wird einen Sohn gebären, dem sollst du den
Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden. Matthäus
1,20.21
Liebe Leserin, lieber Leser,
manchmal denke ich, dass Gott mit dem, was er
sagt, immer auch gleich noch einen 'Verstehens-Helfer' mitschicken müsste.
Damit Gottes Botschaften bei denen, für die sie gedacht sind, auch wirklich
ankommen. Zwei Beispiele für das, was ich meine, stecken heute in Losung und
Lehrtext.
Zunächst zu unserer Tageslosung: Was Jesaja
ausrichten soll als Gottes Wort, ist für die Israeliten bestimmt: "Euch
(...), den Leuten von Israel, hilft der Herr, er bringt euch die endgültige
Rettung. Nie und nimmer werdet ihr enttäuscht werden und untergehen."
(Altes Testament, Jesaja 45, Vers 17). Wie lesen Juden heute eine solche
Zusage, die im Holocaust ihre ganze Familie verloren haben? Denen ihr Eigentum
weg genommen und nie ersetzt wurde? Ich kann diese Fragen nur stellen.
Beantworten müssen sie andere. Aber das zu lesen: "Nie und nimmer werdet
ihr enttäuscht werden ...?" - es scheint im krassen Widerspruch zur
Wirklichkeit unserer Welt zu stehen.
Ähnlich geht es mir mit der Einsicht, die Josef
von Gott geschenkt wird. Kann ein Mensch überhaupt verstehen, geschweige denn
im Vollsinn annehmen, was Gott ihm da durch einen Engel ausrichten lässt?
"Josef, du Nachkomme Davids, scheue dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir
zu nehmen! Denn das Kind, das sie erwartet, kommt vom Geist Gottes. Sie wird
einen Sohn zur Welt bringen, den sollst du Jesus nennen. Denn er wird sein Volk
von aller Schuld befreien." (Evangelium nach Matthäus, Kapitel 1, Verse
20f.) Josef soll akzeptieren, dass er Vater wird und zugleich doch auch wieder
nicht. Er soll fassen, dass seine Zukünftige den Retter der Welt gebären wird.
Mir ist es zu hoch - bei Josef kam es offenbar so an, wie Gott es beabsichtigt
hatte. Denn er blieb an Marias Seite.
Gebet: Himmlischer Vater, wenn du mit uns redest, dann muss du es
so tun, dass wir es verstehen. Einige unter uns durchleben zur Zeit eine Phase,
in der sie ganz intensiv nach deinem Willen fragen. Sie tun sich schwer, ihn zu
erkennen und klar zu verstehen. Hilf du mit deinem Heiligen Geist, dass deine
unmissverständlichen Botschaften wirklich unser Herz erreichen. Danke, Vater.
Amen.
Herzliche Grüße
Ihre / deine
Elfriede Bezold-Löhr
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