Montag, 23. Dezember 2013

Wo bleibt der Übersetzer? ebl

Losung: Israel ward durch den HERRN errettet, errettet für alle Zeit; ihr werdet nicht zuschanden, nicht mit Schmach bedeckt werden in Ewigkeit. Jesaja 45,17

Lehrtext: Der Engel des Herrn sprach im Traum: Maria wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden. Matthäus 1,20.21

Liebe Leserin, lieber Leser,

manchmal denke ich, dass Gott mit dem, was er sagt, immer auch gleich noch einen 'Verstehens-Helfer' mitschicken müsste. Damit Gottes Botschaften bei denen, für die sie gedacht sind, auch wirklich ankommen. Zwei Beispiele für das, was ich meine, stecken heute in Losung und Lehrtext.
Zunächst zu unserer Tageslosung: Was Jesaja ausrichten soll als Gottes Wort, ist für die Israeliten bestimmt: "Euch (...), den Leuten von Israel, hilft der Herr, er bringt euch die endgültige Rettung. Nie und nimmer werdet ihr enttäuscht werden und untergehen." (Altes Testament, Jesaja 45, Vers 17). Wie lesen Juden heute eine solche Zusage, die im Holocaust ihre ganze Familie verloren haben? Denen ihr Eigentum weg genommen und nie ersetzt wurde? Ich kann diese Fragen nur stellen. Beantworten müssen sie andere. Aber das zu lesen: "Nie und nimmer werdet ihr enttäuscht werden ...?" - es scheint im krassen Widerspruch zur Wirklichkeit unserer Welt zu stehen.
Ähnlich geht es mir mit der Einsicht, die Josef von Gott geschenkt wird. Kann ein Mensch überhaupt verstehen, geschweige denn im Vollsinn annehmen, was Gott ihm da durch einen Engel ausrichten lässt? "Josef, du Nachkomme Davids, scheue dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen! Denn das Kind, das sie erwartet, kommt vom Geist Gottes. Sie wird einen Sohn zur Welt bringen, den sollst du Jesus nennen. Denn er wird sein Volk von aller Schuld befreien." (Evangelium nach Matthäus, Kapitel 1, Verse 20f.) Josef soll akzeptieren, dass er Vater wird und zugleich doch auch wieder nicht. Er soll fassen, dass seine Zukünftige den Retter der Welt gebären wird. Mir ist es zu hoch - bei Josef kam es offenbar so an, wie Gott es beabsichtigt hatte. Denn er blieb an Marias Seite.

Gebet: Himmlischer Vater, wenn du mit uns redest, dann muss du es so tun, dass wir es verstehen. Einige unter uns durchleben zur Zeit eine Phase, in der sie ganz intensiv nach deinem Willen fragen. Sie tun sich schwer, ihn zu erkennen und klar zu verstehen. Hilf du mit deinem Heiligen Geist, dass deine unmissverständlichen Botschaften wirklich unser Herz erreichen. Danke, Vater. Amen.

Herzliche Grüße

Ihre / deine


Elfriede Bezold-Löhr 

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