Gott nahe zu sein, ist mein Glück. (Psalm 73,28)
Liebe Leserin, lieber Leser,
ist die Mama da?« So fragten mich unsere Kinder, als sie
noch kleiner waren, wenn sie im Bett lagen und meine Frau einen Auswärtstermin
hatte. Okay, ich war ja auch da. Aber mit der Mama war das noch was anderes.
Sie stand ihnen näher. Und so hatten sie den verständlichen Wunsch, auch ihr
möglichst nahe zu sein. Also vergewisserten sie sich vor dem Einschlafen, ob
sie wieder daheim wäre: Sie fragten nach ihr, ließen die Kinderzimmertür einen
Spalt offen und achteten darauf, ob sie sie vielleicht hörten.
Der Mama nahe zu sein - das gab ihnen ein Gefühl von
Geborgenheit und Glück.
Beten
mit Asaf
Ist Gott da? - So fragen seit jeher Menschen, die auch in
schweren Zeiten nicht auf sich allein gestellt sein möchten. Asaf ging mit
seinem Psalm 73 noch einen Schritt weiter, da er betet:
Als ich großes Leid hatte, war ich wie von Sinnen. Und
trotzdem halte ich mich an dir fest, Herr. Denn du hältst mich auch. Dein Wort
zeigt mir den Weg durch den Irrgarten des Lebens. Und am Ende schließt du mich
in deine Arme. Wenn ich nur dich habe, dann ist alles andere nicht mehr so
wichtig. Wenn ich seelisch am Boden bin, selbst wenn es mit mir zuende geht: Du
bist und bleibst mein Gott. Dir gehöre ich und das tröstet mich. Dir nahe zu sein, ist mein Glück. Ganz und gar
vertraue ich dir. Und ich will anderen erzählen, wie gut du mir tust. (Übertragung von Psalm 73 Verse 21-26.28 von HL)
Erinnerung
am Kühlschrank
Ist Gott da? - So fragt jeder Mensch, der glauben will,
zwischen Hoffen und Bangen. Auch ich frage mich das, wenn ich in meinem Glauben
erschüttert bin. Letzten Endes bleibt mir dann nichts weiter übrig, als dass
ich es ähnlich mache wie meine Kinder: Ich frage nach ihm, ich frage ihn. Ich
lass die Tür meines Herzens wenigstens einen Spalt weit für ihn offen und achte
auf Anzeichen, ob er kommt.
Die Jahreslosung hat mich noch auf eine andere Idee
gebracht: Ich werde an Neujahr einen Zettel schreiben, auf dem steht: »Gott
nahe zu sein, ist mein Glück.« Und diesen Zettel werde ich gut sichtbar in
unserer Wohnung anbringen. Vielleicht befestige ich ihn mit einem Magneten an
unserem Kühlschrank oder ich stecke ihn an den Badezimmerspiegel. Und wenn ich
eine schöne Karte mit diesem Bibelwort finde, soll sie auf meinem Nachttisch
einen Platz bekommen.
Manchmal muss man sich eben erinnern lassen, wo das Glück zu
finden ist. Und manchmal muss man es sich sagen lassen, am besten von der Bibel
selbst, wo es heißt: »Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand
über mir.«
„Gott, bist du da?“ „Wo sonst sollte ich denn sein? Weißt du
nicht wie ich heiße? »Ich bin da!«, Das ist mein Name.“ „Ja, Herr, zum Glück.“
Gebet: Herr, du bist jedem Menschen nahe. Wie
sollten wir auch leben, wenn du nicht deine schützende und segnende Hand über
uns hältst? Lass mich deine Nähe an jedem Tag des neuen Jahres spüren. Mach
mich gewiss, dass du Tag und Nacht um mich bist und um meine Lieben. Auf deine
Hilfe kann ich vertrauen. So gehe ich ermutigt und getrost ins neue Jahr und
finde im Glauben mein Glück. Amen
Herzliche Grüße und Gottes Segen im neuen Jahr!
Hans Löhr
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