Losung: Tu wohl an
Zion nach deiner Gnade. Psalm 51,20
Lehrtext: Seht,
welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen
sollen - und wir sind es auch! 1..Johannes 3,1
Liebe
Leserin, lieber Leser,
früher
war es ganz selbstverständlich, dass politische Ereignisse auf dem Hintergrund
des Glaubens gedeutet worden sind. Wenn ein Volk einen Krieg verloren hat, dann
fühlte sich das an wie eine Strafe von Gott. David betet deshalb, als er vor
den eingerissenen Stadtmauern von Jerusalem steht: "Gott, erweise doch
Zion deine Liebe: Bau die Mauern Jerusalems wieder auf!" ('Zion ist ein
eigener Name für einen ganz speziellen Teil der Stadt, der offensichtlich
schwer beschädigt ist.)
Zugleich
steckt im Bild der zerstörten Stadt eine Anspielung auf David selber, dessen
Leben ruiniert scheint. David war ja mit Bathseba fremd gegangen und hatte, um
sie heiraten zu können, ihren Mann in den Krieg geschickt, damit der dort
sterben sollte. Jetzt fühlt sich David wie eine Stadt mit zerschossener Mauer:
schuldig, ruiniert und schutzlos.Er sehnt sich danach, dass Gott ihm wieder
Stabilität und Sicherheit in seinem Leben schenkt.
Im Neuen
Testament im ersten Johannesbrief lesen wir, dass wir genau diese Stabilität
und Sicherheit von Gott geschenkt bekommen haben. Keiner kann sie uns mehr
nehmen: "Seht doch, wie sehr uns der Vater geliebt hat! Seine Liebe ist so
groß, dass er uns seine Kinder nennt. Und wir sind es wirklich: Gottes Kinder!"
Wir sind nicht seine Sklaven oder gesichtslose Nummern, sondern wir sind für
Gott Kinder. Seine Kinder, die ihm voll vertrauen.
Gebet: "Vater, mancher von uns fühlt sich
gerade wie David: verletzt, schutzlos, vielleicht auch schuldig. Wir bitten
dich wie David: Schenk' neues Leben. Lass wieder Verlässliches wachsen. Gib du
neu Sicherheit. Antworte uns, wenn wir dir unser Vertrauen schenken, wie Kinder
das gegenüber ihren verlässlichen Eltern tun. Amen.
Herzliche Grüße
aus dem Sommersdorfer Pfarrhaus!
Eure / Ihre
Elfriede Bezold-Löhr
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