Losung: Gott, du
bist mein Gott, den ich suche. Es dürstet meine Seele nach dir, mein
ganzer Mensch verlangt nach dir aus trockenem, dürrem Land, wo kein Wasser ist.
Psalm
63,2
Lehrtext: Ich will
dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Offenbarung
21,6
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich weiß noch, wie mir mal mein Vater vom Christkindlesmarkt in Nürnberg die „Rose von Jericho“ mitgebracht
haben. Zunächst war ich enttäuscht, weil das nur eine unscheinbare
Pflanzenknolle war: braun und vertrocknet. Dann legte ich sie in einen
Suppenteller mit Wasser und schon nach kurzer Zeit öffnete sich die Rose von
Jericho und zeigte ihre grünen Herzblätter. Nachdem ich sie aus dem Wasser
herausgenommen hatte, sah sie bald darauf wieder so aus wie zuvor: braun
und vertrocknet.
Diese Pflanze kommt in den
Wüstengebieten des Heiligen Landes vor. Sie
kann lange Trockenzeiten überstehen, Monate, sogar Jahre und öffnet sich erst
wieder, wenn sie mit Wasser in Berührung kommt.
Manchmal ist meine Seele wie die
„Rose von Jericho“: Verkümmert und ausgetrocknet. Dann geht es mir schlecht.
Dann habe ich eine Ahnung davon, wie es Menschen gehen muss, die Depressionen
haben. Dann spreche ich mit König David »Gott, du bist mein Gott, den ich
suche. Es dürstet meine Seele nach dir , mein ganzer Mensch verlangt nach dir
aus trockenem, dürrem Land, wo kein Wasser ist .« (Losung)
Aber heute hören du und ich auch
die Zusage des Lehrtextes: »Christus spricht: Ich will dem Durstigen geben von
der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.« Ja, immer wieder einmal kommen
solche Wüstenzeiten, in denen mir die Lebensfreude entschwindet und meine Seele
dürstet. Und dann ist es manchmal ein Bibelwort, ein Lied oder ein Gebet, das
mich erfrischt und meine Lebensgeister wieder weckt. Doch das geschieht nicht
sofort. Bis ich soweit bin, dass ich mir von Gott wieder etwas sagen lassen
kann, muss ich manchmal warten und den Durst aushalten wie die „Rose von
Jericho“.
Ich wünsche dir und mir, dass
wir diese Pflanze vor unserem inneren Auge haben, wenn uns die Kraft zum
Glauben fehlt und unsere Seele einer Wüste gleicht, wenn wir verzweifeln
möchten und dabei sind, Gott zu vergessen. Dann soll uns das Bild der „Rose von
Jericho“ helfen, in der Zeit der Glaubensdürre auszuhalten, bis Jesus unseren Durst stillt mit seinem Wort, bis Gott wieder
seinen Geist ausgießt und die Seele aufblüht und neue Hoffnung schöpft.
Gebet: Herr, manchmal
jagt eine schlechte Nachricht die andere und trocknet meine Lebensfreude aus.
Manchmal treffe ich Fehlentscheidungen, die ich hinterher bereue. Dann fühle
ich mich wie in der Wüste: Einsam, verloren und am Verdursten. Aber du führst
mich wieder zum frischen Wasser und erquickst meine Seele. Nein, ich warte
nicht umsonst, sondern vertraue auf dich. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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