Losung: Deine Augen
sahen mich, als ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch
geschrieben, die noch werden sollten. Psalm 139,16
Lehrtext: Nathanael
spricht zu Jesus: Woher kennst du mich? Johannes 1,48
Liebe Leserin, lieber Leser,
hat Gott einen Plan – nicht nur mit der Welt sondern auch
für dich und für mich? Kennt er deine Zukunft? Regiert er die Welt und auch
dich, sodass er alles zu dem guten Ende bringt, das er vorgesehen hat? Manche
sagen nein, weil sie meinen, dass es ihre Freiheit beschneiden würde, wenn Gott
ihr Leben geplant hat. Sie wollen selbst entscheiden, welchen Weg sie gehen.
Aus meiner Sicht haben sie teilweise recht und teilweise
nicht. Es stimmt, ich muss und will selbst entscheiden, welchen Weg ich gehen
möchte. Auch die Bibel sagt: „Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg.“ Habe
ich von Gott nicht einen freien Willen bekommen, der mich dazu befähigt, mich
zwischen verschiedenen Möglichkeiten zu entscheiden? Andererseits sagt das
heutige Losungswort, dass alle meine Tage in Gottes Buch geschrieben sind, auch
die, die noch werden sollen. Er hat also einen Plan für mich. Wenn das so ist,
muss ich dann überhaupt noch Entscheidungen treffen? Reicht es dann nicht, wenn
ich im Bett liegen bleibe und darauf warte, bis er mir sagt, was ich tun soll?
Nein, das reicht nicht. Das wissen wir beide.
In Glaubensdingen stehen manchmal unterschiedliche
Wahrheiten nebeneinander, die sich zu widersprechen scheinen. Es kommt aber
darauf an, aus welcher Situation ich eine Frage stelle, um dann die
entsprechende Antwort aus der Bibel zu bekommen. Frage ich: Soll ich mein Leben
selber verantworten und Entscheidungen treffen, so heißt die Antwort: Ja. Frage
ich aber: Ist denn alles nur Zufall? Ist mein Schicksal blind und meine Zukunft
ungewiss? So heißt die Antwort: Nein. Manchmal fordert mich die Tageslosung
dazu auf, selber zu planen und danach zu handeln. Heute aber stärkt sie mich in
der Zuversicht, dass Gott meine Schritte lenkt und den Weg für mich weiß, den
ich nicht wissen kann. Und auch der Lehrtext tröstet mich mit der Zusage, dass
Jesus mich sieht, auch wenn ich einsam bin, und sonst niemand nach mir schaut.
Gebet: Herr, in
deinem Namen will ich meine Entscheidungen treffen und tun, was ich für richtig
halte. In deinem Namen vertraue ich darauf, dass du einen guten Plan für mich
hast und vollenden wirst, was du einst mit mir begonnen hast. Amen
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende!
Ihr / dein Hans Löhr
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