Samstag, 18. Juli 2015

Der Mensch muss denken, doch Gott wird lenken. hl

Losung: Deine Augen sahen mich, als ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten. Psalm 139,16

Lehrtext: Nathanael spricht zu Jesus: Woher kennst du mich? Johannes 1,48

Liebe Leserin, lieber Leser,

hat Gott einen Plan – nicht nur mit der Welt sondern auch für dich und für mich? Kennt er deine Zukunft? Regiert er die Welt und auch dich, sodass er alles zu dem guten Ende bringt, das er vorgesehen hat? Manche sagen nein, weil sie meinen, dass es ihre Freiheit beschneiden würde, wenn Gott ihr Leben geplant hat. Sie wollen selbst entscheiden, welchen Weg sie gehen.
Aus meiner Sicht haben sie teilweise recht und teilweise nicht. Es stimmt, ich muss und will selbst entscheiden, welchen Weg ich gehen möchte. Auch die Bibel sagt: „Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg.“ Habe ich von Gott nicht einen freien Willen bekommen, der mich dazu befähigt, mich zwischen verschiedenen Möglichkeiten zu entscheiden? Andererseits sagt das heutige Losungswort, dass alle meine Tage in Gottes Buch geschrieben sind, auch die, die noch werden sollen. Er hat also einen Plan für mich. Wenn das so ist, muss ich dann überhaupt noch Entscheidungen treffen? Reicht es dann nicht, wenn ich im Bett liegen bleibe und darauf warte, bis er mir sagt, was ich tun soll? Nein, das reicht nicht. Das wissen wir beide.
In Glaubensdingen stehen manchmal unterschiedliche Wahrheiten nebeneinander, die sich zu widersprechen scheinen. Es kommt aber darauf an, aus welcher Situation ich eine Frage stelle, um dann die entsprechende Antwort aus der Bibel zu bekommen. Frage ich: Soll ich mein Leben selber verantworten und Entscheidungen treffen, so heißt die Antwort: Ja. Frage ich aber: Ist denn alles nur Zufall? Ist mein Schicksal blind und meine Zukunft ungewiss? So heißt die Antwort: Nein. Manchmal fordert mich die Tageslosung dazu auf, selber zu planen und danach zu handeln. Heute aber stärkt sie mich in der Zuversicht, dass Gott meine Schritte lenkt und den Weg für mich weiß, den ich nicht wissen kann. Und auch der Lehrtext tröstet mich mit der Zusage, dass Jesus mich sieht, auch wenn ich einsam bin, und sonst niemand nach mir schaut.

Gebet: Herr, in deinem Namen will ich meine Entscheidungen treffen und tun, was ich für richtig halte. In deinem Namen vertraue ich darauf, dass du einen guten Plan für mich hast und vollenden wirst, was du einst mit mir begonnen hast. Amen

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende!


Ihr / dein Hans Löhr 

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