Losung: Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und bekehret
euch zu dem HERRN, eurem Gott!
Joel 2,13
Lehrtext: Der Zöllner stand ferne, wollte auch die Augen nicht
aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir
Sünder gnädig! (Lukas 18,13)
Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn es mir ‚das Herz zerreißt‘, wie es sprichwörtlich ist,
dann schmerzt das tief in mir ganz stark. Das ist ein seelischer Schmerz, der
fast körperlich spürbar ist. In manchen Momenten habe ich das bei unseren
Tansania-Reisen gespürt, wenn das Elend in den Hütten der Familien dort zu groß
und zugleich unabänderlich schien.
Aber einen solchen Schmerz bei einem kritischen Blick auf
mich selber im Angesicht Gottes spüren? Das ist etwas ganz anderes. Dafür
bräuchte es meine schonungslose Ehrlichkeit und Selbstkritik. Und das fällt
(mir) schwer. Doch genau darum geht es heute: sich zu verabschieden von
äußerlichen frommen Gesten gegenüber Gott. Und sehen, wie ich bin und wer ich
bin. Gottes geliebter und einzigartiger Mensch einerseits und oft sehr weit weg
von ihm andererseits.
Was tun? Beten. Mit Gott darüber reden wie der Zolleinnehmer
aus unserem heutigen Lehrtext.
Gebet: Vater, zieh
mich zu dir. Vergib mir, dass ich mich immer wieder von dir entferne. Das
zerreißt dir das Herz. Hilf mir, dass ich mich und andere um mich herum mit
deinen Augen sehen kann. Lass mich spüren, dass ich von dir angenommen bin und
dass du mich verändern möchtest. Und hilf mir dabei, andere Menschen
anzunehmen. Gerade die, bei denen es mir schwer fällt. Amen.
Herzliche Grüße und die nötigen Kräfte für den Start in die
neue Woche!
Deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr
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