Losung: Naaman sprach: Dein Knecht will nicht mehr andern Göttern opfern,
sondern allein dem HERRN. 2.Könige 5,17
Lehrtext: Fügt euch nicht ins Schema dieser Welt, sondern
verwandelt euch durch die Erneuerung eures Sinnes, dass ihr zu prüfen vermögt,
was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. Römer 12,2
Liebe Leserin, lieber Leser,
leider ist die schöne Geschichte von Naaman dem Syrer (Losung) nicht sehr bekannt. Wer möchte, kann sie
hier nachlesen: 2.
Könige 5,1-19
So hat man das früher in vielen Religionen gemacht: Man hat
seinem Gott geopfert, hat ihm zum Beispiel Speiseopfer dargebracht. Der Apostel
Paulus verlangt im heutigen Lehrtext eine andere Art von Opfer. So heißt es
unmittelbar vor unserem heutigen Lehrtext:
»Weil ihr Gottes Barmherzigkeit
erfahren habt, fordere ich euch auf, liebe Brüder und Schwestern, mit eurem
ganzen Leben für Gott da zu sein. Ihm auf diese Weise zu dienen ist die
angemessene Antwort auf seine Liebe. Passt
euch nicht dieser Welt an, sondern ändert euch, indem ihr euch von Gott völlig
neu ausrichten lasst. Nur dann könnt ihr beurteilen, was Gottes Wille ist, was
gut und vollkommen ist und was ihm gefällt.«
Ja, das ist auch ein Opfer, wenn man in der heutigen Zeit mit seinem ganzen Leben für Gott da sein
will. Bei Mönchen und Nonnen ist das offensichtlich. Aber wie ist das bei dir
und bei mir? Sind wir denn bereit, das nicht mitzumachen, was sonst so in der
Gesellschaft (Welt) gemacht wird? Sind wir bereit, uns als Christen von den
vielen anderen Menschen, die keine Beziehung zu Gott haben, zu unterscheiden
und anders zu leben als sie? Sind wir bereit, uns von Gott »völlig neu
ausrichten zu lassen«?
Ich traue mich diese Fragen nicht mit einem klaren Ja zu
beantworten. Ich kennen mich doch. Ich weiß, dass ich immer wieder Kompromisse
eingehe und manches mitmache, was Gott nicht unbedingt gefällt. Und wie ist das
bei dir? Ich denke jetzt nicht einmal an die üblichen moralischen Dinge wie
lügen, stehlen und betrügen oder an zweifelhaftes, sexuelles Verhalten. Ich
denke zum Beispiel daran, dass ich mich mit dem, wie ich lebe und was ich
konsumiere, schuldig mache selbst dann, wenn ich das gar nicht will. Ich denke an
Menschen in anderen Weltgegenden, die ausgebeutet werden, damit es uns hier gut
geht. Ich denke an zahllose Tiere, die auf problematische Weise gezüchtet,
gehalten und geschlachtet werden, damit ich sooft Fleisch essen kann wie ich
will. Ich denke daran, wie ich durch meinen hohen Energieverbrauch heute die Menschen
morgen belaste. Oder ist das alles gar nicht so schlimm?
Hm, ob das Gott gefällt wie ich lebe und wie du lebst? Was
meinst du?
Gebet: Herr, mit meinem ganzen Leben für dich da
zu sein – dieser Anspruch macht mir Angst. Ich weiß, dass ich das nicht
schaffe. Und du weißt das erst recht. Aber ich will wenigstens versuchen, mehr
für dich da zu sein als bisher und mich immer wieder neu von dir ausrichten zu
lassen. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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