Losung: Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden. Jesaja
40,29
Lehrtext: Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in
Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn
wenn ich schwach bin, so bin ich stark. 2.Korinther 12,10
Liebe Leserin, lieber Leser,
Gewaltherrscher machen einen dummen Fehler, wenn sie
Christen verfolgen. Sie meinen, ihnen mit Schikanen, Gefängnis, Folter und Mord
den Glauben nehmen zu können. Aber sie bewirken das Gegenteil. Würden sie die
Bibel lesen, zum Beispiel den heutigen Lehrtext, wüssten sie von Paulus, dass
sie die Schwachen dadurch nur stark, die Ohnmächtigen nur umso mächtiger
machen.
Wer Christen wirklich schwächen will, muss ihren Glauben
schwächen, sie hofieren, muss ihnen erlauben, Steuern zu erheben, muss den
Eindruck erwecken, als würde man auf sie hören und jeglichen Druck von ihnen
nehmen. Und wenn es ihnen dann in einem solchen Staat so richtig gut geht, dann
werden sie auch so richtig schwach. Dann fängt ihr Glaube an zu verkümmern,
dann zählen hauptsächlich die Äußerlichkeiten: Riten und Rituale,
Rechtssammlungen und Traditionen.Dann folgen sie nicht mehr ihrem Herren,
sondern ihren Interessen. Dann gehen sie mit den Vielen durch das große Tor auf
der breiten Straße und nicht mehr durch die enge Pforte auf dem schmalen Weg (Matthäus 7,13 +14).
Dann wird Kirche zum Religionsbetrieb.
Ist das nicht etwas zu einfach, zu pauschal und ungerecht?
Vielleicht. Aber schauen Sie / schau doch mal genau hin, wie es um den Glauben
in unserer Kirche, in unseren Gemeinden bestellt ist und dann bilde dir dein
eigenes Urteil.
Natürlich will ich nicht, dass es uns Christen schlechter
geht, nur damit wir besser glauben. Aber es würde dem Glauben gut tun, wäre die
Kirche bereit, sich endlich völlig vom Staat zu lösen, auf Steuergelder und
Einfluss zu verzichten und ihre Angelegenheit aus eigener Kraft zu regeln, aus
der Kraft ihres Herrn, die in den Schwachen mächtig ist. Gewiss wäre sie dann
kleiner und ärmer, aber auch glaubwürdiger und lebendiger.
Gebet: Herr, ich wünsche mir so sehr, dass wir
Christen mit unserer Art zu leben und zu glauben eine klare Alternative in
dieser Gesellschaft wären. Aber wie soll daraus etwas werden, wenn ich nicht
selbst damit beginne? Ich schaff das nicht aus eigener Kraft. Ich fühle mich
ohnmächtig und allein. Sei du meine Kraft und Stärke. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen