Losung: Sie kehren mir den Rücken zu und nicht das Angesicht. Aber wenn die
Not über sie kommt, sprechen sie: »Auf und hilf uns!« Jeremia
2,27
Lehrtext: Christus spricht: Bleibt in
meiner Liebe! Johannes 15,9
Liebe Leserin, lieber Leser,
dass sich hierzulande die Kirchen in einer schweren Krise
befinden, pfeifen die Spatzen längst von den Dächern (z.B. SZ,7.8.15, S. 6). Dafür gibt es viele Gründe. Einer der
gewichtigsten ist, dass viele, vor allem jüngere in unserer
Wohlstandsgesellschaft Gott und die Kirche nicht zu brauchen scheinen. Es geht
einem doch auch so gut. Wozu dann Gott? Hätten wir wieder eine schlechte Zeit
ähnlich der im letzten Krieg und in den entbehrungsreichen Jahren danach, wären
– wie damals – die Kirchen auch wieder gut besucht. So sagt es mancher Pfarrer,
manche Pfarrerin. Und da ist auch etwas dran. Aber man kann doch den Menschen
nicht das Elend an den Hals wünschen, nur damit die Kirchen wieder voller
werden.
Ein ähnliches Phänomen wie heute gab es auch bereits zur
Zeit des Alten Testamentes. Da klagt Gott in den Worten seines Propheten
Jeremia über sein wetterwendisches Volk (Losung). ‚Not lehrt beten‘, sagt man.
Das gilt auch für die Not des Einzelnen in einer sonst satten Gesellschaft. Wer
große gesundheitliche, familiäre oder finanzielle Probleme hat, besinnt sich
eher wieder auf Gott und sucht nach seiner Hilfe. Ist das charakterschwach?
Jedenfalls weiß ich so viel von Gott aus der Bibel, dass er niemanden abweist, der sich auch nach längerer Abkehr wieder an ihn wendet. Ich würde vielleicht sagen: ‚Du hast mich bisher nicht gebraucht, jetzt sieh zu, wo du Hilfe kriegst. Von mir jedenfalls nicht.‘ Aber Gott ist keine beleidigte Leberwurst. Er breitet für jeden seiner verlorenen Söhne und für jede seiner verlorenen Töchter die Arme aus und freut sich, wenn sie zu ihm zurück finden (Lukas 15,11-24).
Jedenfalls weiß ich so viel von Gott aus der Bibel, dass er niemanden abweist, der sich auch nach längerer Abkehr wieder an ihn wendet. Ich würde vielleicht sagen: ‚Du hast mich bisher nicht gebraucht, jetzt sieh zu, wo du Hilfe kriegst. Von mir jedenfalls nicht.‘ Aber Gott ist keine beleidigte Leberwurst. Er breitet für jeden seiner verlorenen Söhne und für jede seiner verlorenen Töchter die Arme aus und freut sich, wenn sie zu ihm zurück finden (Lukas 15,11-24).
Damit es gar nicht erst so weit kommt, damit ich mich nicht
erst in der Welt verlaufe, um dann im Notfall mühsam wieder zu Gott
zurückzufinden, legt mir Jesus ans Herz, in seiner Liebe zu bleiben. Irgendwie
wäre es ja auch dumm, gerade ihm die kalte Schulter zu zeigen. Denn was gibt es
Schöneres, als geliebt zu werden? (Lehrtext)
Gebet: Herr, wie gut, dass du mich mehr liebst
als deinen Stolz. Selbst wenn ich von dir abtrünnig geworden bin, wartest du
geduldig, dass ich zurückkomme und nimmst mich wieder mit Freuden auf. Lass
deine Arme ausgebreitet für mich und alle, die auf dem Weg zu dir sind. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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