Sonntag, 9. August 2015

Sei kein Chinese hl

Losung: Der HERR erforscht alle Herzen und kennt alles Sinnen und Trachten der Gedanken. 1.Chronik 28,9

Lehrtext: Wenn du betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten. Matthäus 6,6

Hallo lieber Chinese, liebe Chinesin,

Sie sind / du bist doch ein Chinese? Oder lässt du andere so mir nichts dir nichts in dein Herz schauen? In der Operette „Land des Lächelns“ singt der chinesische Prinz Sou-Chong:
»Auch wenn uns Chinesen das Herz auch bricht,
Wen geht das was an, wir zeigen es nicht.

Immer nur lächeln und immer vergnügt,
Immer zufrieden, wie's immer sich fügt.
Lächeln trotz Weh und tausend Schmerzen,
Doch wie’s da drin aussieht, geht niemand etwas an.«
 
Sicher hast du auch schon tapfer gelächelt, obwohl dir gar nicht danach zumute war. Dabei würde dir das so gut tun, wenn du unverstellt einem anderen dein Herz ausschütten könntest ohne Angst haben zu müssen, dass er dein Vertrauen missbraucht.
Mit dem heutigen Losungswort haben Pfarrer und Erzieher und manchmal auch Eltern schon manchem Kind und Jugendlichen Angst gemacht nach dem Motto: Wenn schon wir Erwachsene dich nicht ständig kontrollieren können, Gott kann das. Er schaut dir ins Herz und kennt deine bösen Gedanken. Doch in diesem Bibelwort geht es nicht um Kinder oder Jugendliche, sondern um den von Gott erwählten König Salomo. Er soll Gott ehren, ihm dienen und ihn suchen. So wird sich Gott finden lassen und dem König beistehen. Von Kontrolle keine Spur.
Nein, niemand muss Angst haben, der sein Herz Gott öffnet. Im Gegenteil. Er kennt mich doch. Ich brauche ihm nichts vorzumachen, muss ihn nicht anlächeln »trotz Weh und tausend Schmerzen«, wenn mir nicht danach zumute ist. Ich kann vor ihm sein wie ich bin, kann vor ihm schwach sein, kann ihm mein Versagen nennen und meine Schuld bekennen. Und er wird mir helfen, mir vergeben und mich heilen.
Manchmal ist es hilfreich, wenn ich mich dazu an einen Ort zurück ziehe, wo ich mit meinem Gott allein bin, wo ich die Tür hinter mir zu machen und sogar abschließen kann. So ein äußerer Rückzug hilft, sich Gott rückhaltlos zuzuwenden. Danach kannst du wieder gestärkt unter die Menschen gehen, mit denen du zusammenlebst und arbeitest.

Gebet: Mein Gott und Vater im Himmel, so viele brauchen deine Hilfe und nicht wenige von ihnen mehr als ich. Und trotzdem bitte ich dich, dass du auch mir hilfst, mit meinem Leben und meinen Mitmenschen zurechtzukommen. Wie es in mir aussieht, soll dich durchaus etwas angehen. Darum schau in mein Herz und heile es mit deinem gütigen Blick. Amen

Herzliche Grüße und noch einen schönen Sonntag!

Ihr / dein Hans Löhr 

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