Losung: Ich will sie sammeln von den Enden der Erde, auch Blinde und Lahme,
Schwangere und junge Mütter, dass sie als große Gemeinde wieder hierher kommen
sollen. Jeremia 31,8
Lehrtext: Der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und
an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde. Lukas 14,23
Liebe Leserin, lieber Leser,
Gott ist der große Sammler. Aber wen oder was sammelt er?
Der Prophet Jeremia sagt: Die zerstreuten Menschen seines jüdischen Volkes,
auch die kleinen, schwachen und kranken.
Jesus ist der große Lumpensammler. Aber wen oder was sammelt
er? Dazu ein Ausschnitt eines Textes von Theo Lehmann:
»Als er am Kreuz hing, hing er nicht zwischen zwei
feierlichen Altarkerzen, sondern zwischen zwei fiesen Terroristen. Einer der
beiden hatte einen Mord auf dem Gewissen. Er kann jetzt nur noch fluchen oder
beten. Und da betet er: „Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.“ Es
ist eine groteske Situation. Ein Lump, der am Kreuz hängt, bittet in letzter
Minute Jesus, der auch am Kreuz hängt, um Aufnahme ins Reich Gottes. Und Jesus,
der größte Lumpensammler aller Zeiten, nimmt ihn auf. „Heute wirst du mit mir
im Paradies sein.“ Dieser Mann ist der erste, der durch das Kreuz gerettet
wurde. Er starb in Frieden. Der auf der anderen Seite starb mit einer
Lästerung, obwohl er direkt neben Jesus hing. Jesus ist gekommen, um die
Verlorenen zu retten. Keiner ist für ihn zu schlecht. Egal, wie tief einer
gefallen ist – die Liebe von Jesus reicht bis in die untersten Schubladen
menschlicher Schuld. Jesus, der sogar für seine eigenen Mörder um Vergebung
bat, vergibt jedem, der ihn darum bittet. Die Bibel sagt: „Wer den Namen des
Herrn anrufen wird, soll gerettet werden.“ (Apostelgeschichte
2,21)«
In welcher „Schublade menschlicher Schuld“ steckst du?
Mir musst du diese Frage nicht beantworten, sondern dir selbst. Ich jedenfalls vertraue
darauf, dass er meine Schublade aufzieht, um mich da rauszuholen. Und ich
glaube, bei dir ist das genauso.
Gebet: Herr, es ist kein gutes Leben in der
Schublade der eigenen Schuld. Aber es ist auch nicht hoffnungslos. Obwohl ich
nicht die Kraft habe, mich selbst daraus zu befreien, vertraue ich doch deiner
Kraft, die mich aus aller Schuld, aus allem Leid, ja selbst aus dem Tod
herausholen wird. Ich mag mich vielleicht verirrt haben. Aber verloren bin ich
nicht, weil du mich aufsammelst, wo ich auch bin. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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