Losung: Samuel sprach zu Saul: Du aber
steh jetzt still, dass ich dir kundtue, was Gott gesagt hat. 1.Samuel 9,27
Lehrtext: Ein
jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn. Jakobus 1,19
Liebe Leserinnen und Leser,
Samuel, so etwas wie ein ‚Sprachrohr Gottes‘, soll einen
auffallend attraktiven (siehe 1. Sam. 9, 2 J)
jungen Mann zum König über das Volk Israel bestimmen, indem er ihn salbt, ihm
also Öl über die Stirn gießt und ihm seine künftige Aufgabe mitteilt. Praktischerweise
kommt es zwischen den beiden bald darauf zum ersten Zusammentreffen in der
Stadt Zuf. Nachdem sie gemeinsam sehr gut bei einem Opferfest gegessen haben (
- sicher hat Samuel den Kandidaten da heimlich genau unter die Lupe genommen -
) kommt der entscheidende Moment. Ehe jeder seiner Wege geht, nimmt Samuel den
jungen Mann beiseite. „Bleib stehen und hör mir genau zu. Ich sage dir jetzt,
wie Gott sich deinen weiteren Weg vorstellt.“
Wow. Eine genaue Routenplanung. Dafür würde wohl jeder von
uns stehenbleiben und wäre ‚ganz Ohr‘. Oder?
Wann hören wir in Ruhe jemandem zu? Ohne dabei etwas anderes
zu tun? Ganz still? Ganz aufmerksam – nicht nur gegenüber der Stimme des
anderen, sondern auch aufmerksam im Blick auf seinen Gesichtsausdruck und seine
Körperhaltung? So würden wir ja neben dem Gesprochenen auch das
Unausgesprochene ‚hören‘, das oft so wichtig ist.
Nähmen wir dann noch ernst, was Jakobus im heutigen Lehrtext
schreibt, dann kämen wir alle gut gemeinsam aus: „Seid immer sofort bereit,
jemandem zuzuhören; aber überlegt genau, bevor ihr selbst redet. Und hütet euch
vor unbeherrschtem Zorn!“
Gebet: Herr, lass uns die Chancen sehen, die in
einem guten Gespräch mit einem anderen liegen können. Gib uns immer wieder die
nötige Ruhe zu einem gelassenen Austausch mit anderen. So öffnest du uns neue
Perspektiven auf uns selber, auf unser Leben und manchmal auch auf die großen
Zusammenhänge. Danke für diesen alltagstauglichen Impuls, Herr. Amen.
Gute Erfahrungen mit einer biblisch inspirierten
Kommunikationskultur wünscht dir und Ihnen
deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr
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