Losung: Bei dir ist
die Vergebung, dass man dich fürchte. Psalm 130,4
Lehrtext: Wenn wir im Licht wandeln,
wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut
Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde. 1.Johannes
1,7
Liebe Leserin, lieber Leser,
warum duscht man eigentlich morgens, putzt sich die Zähne,
rasiert und kämmt sich? Je nachdem, was man arbeitet, kriegt man tagsüber doch
wieder schmutzige Hände, schwitzt, gerät die Frisur durcheinander, fühlt man
sich doch irgendwie wieder nicht mehr so sauber wie am Morgen. Kurz gesagt, zum
Leben gehört dazu, dass man sich schmutzig macht. Das gilt nicht nur für den
Körper, sondern auch für die Seele. Jeder bleibt jeden Tag auf die eine oder
andere Weise Gott, seinen Mitmenschen und auch sich selbst etwas schuldig. Ein
Leben ohne Sünde, ohne dass man immer wieder auch etwas falsch macht und versagt,
ist nicht möglich.
Wenn ich morgens nicht im Bad war, fühle ich mich unwohl.
Und ich möchte so ungepflegt auch nicht unter Menschen gehen. Aber wie ist das
mit meiner Seele? Macht es mir etwas aus, wenn ich jemandem etwas schuldig
geblieben, wenn ich sündig geworden bin? Wenn ich immer wieder mal so lebe, als
ob es Gott nicht gäbe?
Meinen Körper kann ich, solange ich gesund bin, selbst
pflegen. Doch mir selbst vergeben, kann ich nicht. Ich möchte aber mit Gott im
Reinen sein und wenn irgend möglich mit meinen Mitmenschen auch und nicht
zuletzt mit mir selbst. Das geht nicht automatisch. Aber es geht, wenn ich im
Gebet zu Gott komme und ihn bitte, alles wegzunehmen, was mich von ihm trennt.
Wenn ich morgens nicht im Bad war, fühle ich mich unwohl.
Und wenn ich morgens nicht im Gebet bei Gott war, ist das auch nicht gut. Ich
brauche den Kontakt mit ihm mehr noch als die Dusche, um mit ihm und mit mir
selbst im Reinen zu sein. Und so wie ich tagsüber darauf achte, mich nicht
unnötig schmutzig zu machen, so will ich auch darauf achten, das Verhältnis zu
meinen Mitmenschen nicht unnötig zu strapazieren. Doch ich muss nun mal und
will auch leben mit allen Fehlern und allen Risiken. Ich will mich dabei nicht
vorsätzlich schuldig machen, aber auch nicht immerzu Angst haben, etwas
falsch zu machen. Ich vertraue auf Gottes Zusage, dass er mir um Jesu willen
mein Versagen vergibt und auf die Nachsicht meiner Mitmenschen. So gehe ich zuversichtlich in diesen Tag.
Gebet: Herr, in deinem Licht sehe ich, wie es um
mich steht. In deinem Licht sehe ich, dass du mich immer wieder zurechtbringst
und mir vergibst. Darauf vertraue ich und lebe mutig mein Leben. Amen
Herzliche Grüße
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