Losung: Eine linde
Antwort stillt den Zorn; aber ein hartes Wort erregt Grimm. Sprüche
15,1
Lehrtext: Ein Knecht des Herrn aber
soll nicht streitsüchtig sein, sondern freundlich gegen jedermann, im Lehren
geschickt, der Böses ertragen kann und mit Sanftmut die Widerspenstigen
zurechtweist. 2.Timotheus 2,24-25
Liebe Leserin, lieber Leser,
»Eine freundliche Antwort besänftigt den Zorn, aber ein
kränkendes Wort lässt ihn aufflammen.« (HFA)
Komisch, dass wir Menschen so vergesslich und oft auch so unbeherrscht sind,
diese uralte und universale Weisheit nicht zu befolgen. Wir wissen alle, dass
das heutige Losungswort überall und zu allen Zeiten stimmt. Aber dann kracht es
doch wieder in Ehen und Familien, am Arbeitsplatz, im Verein und in der Politik
sowieso. Und warum? Weil man sich behaupten will, auch wenn ein anderes
Sprichwort sagt: „Der Klügere gibt nach“.
Aber immer nachgeben geht eben auch nicht. Manchmal muss ein
Streit auch ausgetragen werden. Manchmal kann man beim besten Willen nicht
darauf Rücksicht nehmen, ob der andere durch meine Antwort gekränkt ist oder
nicht. Das war auch bei Jesus nicht anders, wenn er die selbstzufriedenen und „ehrenwerten“
Bürger seinerzeit (die Pharisäer) und die Würdenträger der damaligen Kirche
»Schlangenbrut«, »böses, gottloses Volk«, »Heuchler«, »blinde Narren«, »Scheinheilige«,
»stinkende Gräber« und »Prophetenmörder« genannt hat. Diese versperrten mit
ihrem klerikalen Gehabe, ihrer Arroganz, ihrer Macht und mit ihrer
Selbstgerechtigkeit den Leuten den Weg zum barmherzigen Gott. Da kannte Jesus
kein Pardon.
Doch solche Wörter waren auch bei ihm die Ausnahme. Er
forderte die Starken heraus, wenn sie auf Kosten der Schwachen lebten. Aber den
Schwachen half er auf, ergriff für sie Partei und stärkt ihr Selbstwertgefühl,
wenn er sagte, dass sie geliebte Gotteskinder seien.
Es ist eben beides nötig: Die Widerspenstigen mit klaren
Worten zurechtweisen (Lehrtext) und
freundlich zu denen sein, die ohnehin schon an der Seele verletzt sind,
verunsichert und ängstlich. Mein Eindruck allerdings ist, dass viele, auch
viele Christen gegenüber gleichrangigen oder höher gestellten Personen den
Schwanz einziehen und buckeln, dafür aber nach unten umso heftiger treten.
Gebet: Herr, gib mir den Mut, die Dinge klar zu
sagen, die gesagt werden müssen
und die Einsicht, freundlich zu bleiben, wo es möglich ist
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
und die Einsicht, freundlich zu bleiben, wo es möglich ist
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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