Losung: Ich will
sagen: Es ist mein Volk; und sie werden sagen: HERR, mein Gott! Sacharja
13,9
Lehrtext: Ihr wart
wie die irrenden Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof
eurer Seelen. 1.Petrus 2,25
Liebe Leserin, lieber Leser,
»Schwert, mach dich
auf über meinen Hirten, über den Mann, der mir der nächste ist!, spricht der
HERR Zebaoth. Schlage den Hirten, dass sich die Herde zerstreue; und ich will
meine Hand wenden gegen die Kleinen. Und es soll geschehen in dem ganzen
Lande, spricht der HERR, dass zwei Teile darin ausgerottet werden sollen und
untergehen, und nur der dritte Teil soll darin übrig bleiben.
Und ich will den
dritten Teil durchs Feuer gehen lassen und läutern, wie man Silber läutert, und
ihn prüfen, wie man Gold prüft. Die werden dann meinen Namen anrufen und ich
will sie erhören. Ich will sagen: Es ist mein Volk; und sie werden sagen: HERR,
mein Gott!«
O Gott, so viel, so grausame Strafe für die, die sich von dir
abgewandt haben? Jedenfalls steht es so im Buch des Propheten Sacharja im Alten
Testament. Hinter diesem Schreckenswort aus dem Mund des Propheten verbirgt
sich eine geschichtliche Erfahrung, die nachträglich
als abschreckende Prophezeiung für spätere Generationen formuliert worden ist.
Mit anderen Worten: Die Israeliten haben erlebt, wie ihr Land von fremden
Mächten besetzt, ihre Hauptstadt zerstört, die Mauer geschleift, der Tempel
verbrannt und ein Teil der Bewohner in die Verbannung nach Babylon verschleppt
worden ist.
Sie hätten die Schuld beim babylonischen König Nebukadnezar
suchen können, einem herrschersüchtigen Despoten. Aber das haben sie nicht
getan. Es hätte ihnen auch nichts geholfen. Stattdessen haben sie Selbstkritik
geübt und haben die Schuld bei sich selbst gesucht. Sie haben sich gefragt: Ist
das, was uns widerfahren ist, nicht eine Strafe Gottes? Und haben wir diese
nicht verdient, da unser Volk großenteils vom rechten Glauben abgefallen und
anderen Göttern nachgelaufen ist?
Die Antwort auf diese Frage lesen wir in der heutigen Losung
und in dem Zusammenhang, in dem sie steht. Dieses Wort sollte ihre Kinder und
Kindeskinder warnen, es den Vätern und Großvätern gleichzutun. Aber langfristig
hat die Warnung nichts genützt. Spätestens unter dem römischen Feldherrn Titus
kam es noch schlimmer. Nun wurden die Israeliten für fast 2000 Jahre ihres
Landes und ihres Staates, ihres Tempels und ihrer Heimat beraubt.
Jedoch kurz vor dem endgültigen Untergang kam Gott in Jesus
zu seinem Volk, um ihm einen anderen,
einen neuen Weg zu zeigen. Nun sollten die Menschen nicht mehr durch Drohungen
und Katastrophen gefügig gemacht werden. Nun nahm Gottes Sohn die Sünden nicht
nur der Juden, sondern aller Menschen selbst auf sich und trug sie zum Kreuz.
Von nun an wendet Gott sich den Menschen zu, obwohl oder auch weil sie sich von
ihm abwenden. Von nun an schützen uns nicht mehr Mauern, eine Armee, ein König
oder Präsident, zahllose Gesetzen noch Tempel oder Kirche mit dem ganzen
Religionsbetrieb. Von nun an ist der Herr selbst mein Hirte, mein Schutz, meine
Hilfe (Lehrtext). Er geht mit mir durch gute und schlechte Zeiten, durch das
Leben und durch den Tod. Er achtet darauf, dass ich nicht verloren gehe für
immer. Und genauso achtet er auf dich.
Gebet: Herr, wie bin ich froh, dass du nicht
bestrafst, sondern hilfst. Dass du nicht vernichtest, sondern rettest – gerade
diejenigen, die sich in ihrem Leben verirren und von dir abwenden. Mögen andere
ihren Göttern dienen, weil sie Angst vor ihnen haben. Ich freue mich über dich,
weil du mir in Jesus dienst mit deinem Wort, mit dem Abendmahl, mit deiner
Vergebung und Barmherzigkeit. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen