Dienstag, 19. September 2017

Kein Zwang, keine Gewalt! Ein Wahlaufruf hl

LosungDann aber will ich den Völkern reine Lippen geben, dass sie alle des HERRN Namen anrufen und ihm einträchtig dienen. Zefanja 3,9 

LehrtextAlle Zungen sollen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. Philipper 2,11 

Liebe Leserin, lieber Leser,

würde es dir auch gefallen, wenn endlich mal aller Streit in den Familien begraben wäre, die Gräben zwischen den politischen Lagern zugeschüttet wären und die Feindseligkeit zwischen Staaten und Völkern sich wie ein Unwetter für immer verzogen hätte? Ich denke, viele tragen in sich die Sehnsucht nach einem Leben in Frieden und Harmonie, wo die Menschen, die bis jetzt in verschiedene Fraktionen, Religionen und Konfessionen gespalten sind, endlich einmal einträchtig lebten und zum Wohl aller zusammenwirken würden.
     Aber wenn man nur ein bisschen weiter denkt, kommt man aufgrund geschichtlicher Erfahrung schnell zu dem Ergebnis, dass das alles andere als ein erstrebenswertes Ziel ist. Es hat viele Versuche in der Geschichte der Menschen gegeben, Einheit im Denken und Handeln herzustellen. Und alle diese Versuche endeten in einem menschenverachtenden Totalitarismus, wenn Diktatoren, Parteien oder Religionsführer ihre Ideen, ihre Sichtweise, ihre politischen und religiösen Ziele für die einzig wahren ansahen und daneben nichts anderes mehr duldeten: 
     Im Alten Ägypten galt nur das Wort des Pharao. Mohammed war nur anfangs tolerant und als zum Beispiel die Juden seine Religion nicht annehmen wollten, wurde er gewalttätig. Karl der Große zwang die heidnischen Sachsen mit brutaler Gewalt, sich taufen zu lassen. Im Dreißigjährigen Krieg schlugen sich Protestanten und Katholiken gegenseitig die Köpfe ein. Hitler ebenso wie Stalin in der Sowjetunion, wie Pol Pot in Kambodscha und Mao Tse Tung in China opferten vor wenigen Jahrzehnten Abermillionen von Menschen auf dem Satansaltar ihrer Ideologie. Sie maßten sich an, allein herrschen und bestimmen zu wollen, was sein darf und was nicht. Alle diese Gräueltaten begannen damit, dass abweichende Meinungen nicht mehr geduldet und oppositionelle Kräfte ausgerottet wurden.
     Es ist schon fast ein Gesetz, dass man es Menschen nicht erlauben darf, diktatorisch und totalitär zu werden. Ausschließlich Gott darf das Recht haben, die Völker zu einen, dass alle ihm einträchtig dienen (Losung) und bekennen, wem allein alle Macht und Ehre gebührt (Lehrtext). Wehe aber, wenn Menschen sich erdreisten, dem ein bisschen nachhelfen zu wollen. Es bleibt unsere Aufgabe, zu ertragen, dass wir unterschiedlich sind, abweichende Meinungen haben, verschiedenen Religionen und Konfessionen anhängen, unterschiedliche Ziele verfolgen und Lösungen im Streit der Meinungen finden müssen. Es bleibt aber auch dabei, dass dies alles ohne Zwang und Gewalt geschehen muss, um neue Katastrophen zu verhindern.
     Hier in Deutschland haben wir die Möglichkeit, unterschiedliche politische Auffassungen frei und ungehindert zu äußern, Parteien mit je eigenen Zielen zu bilden und geheim zu wählen. Wir haben aber dieses Recht nur so lange, wie wir davon Gebrauch machen. Darum gefährdet jeder, der nicht zur Wahl geht, unsere Demokratie und Freiheit. Ich sage das so deutlich, weil wir uns den Luxus der Politikverdrossenheit und der Wahlmüdigkeit nicht leisten dürfen. Auch wenn man mit keiner Partei übereinstimmt, ist man doch verpflichtet, unter den vielen die zu wählen, mit der man sich noch am ehesten identifizieren kann.
     Wir brauchen eine lebendige Demokratie mit einer stabilen Regierung und einer starken Opposition. Das ist nicht zuletzt auch eine Voraussetzung dafür, dass die Glaubensfreiheit in unserem Land erhalten bleibt.
     Was Losung und Lehrtext heute sagen, ist ein Versprechen, das Gott erfüllen wird und nur er allein. Würden wir Menschen das versuchen, wäre es eine verhängnisvolle Gleichschaltung mit den aus der Geschichte bekannten Folgen.

Gebet: Herr, in allen Religionen der Welt suchen dich Menschen, um dich zu ehren und dir zu dienen. Ich bitte dich, dass du dich ihnen zu erkennen gibst. Doch zuerst bitte ich dich, dass du dich uns, den Christen, zu erkennen gibst als der Gott, der in Jesus zu uns kommt, als der Gott des Friedens und der Gerechtigkeit, der menschenfreundlich und barmherzig ist, der rettet und erlöst. Gib uns die Gelassenheit und Kraft, all die anderen Religionen und abweichenden Glaubensformen zu ertragen. Wir wollen aber durch unser gutes Beispiel auch andere zum Glauben an dich einladen, dass sie mit uns bekennen: Du bist der Herr und Vater von allem was lebt. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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