Losung: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, dass du das Leben erwählst. 5.Mose 30,19
Lehrtext: Jesus spricht: Ich bin gekommen, damit sie das Leben in Fülle haben. Johannes 10,10
Liebe Leserin, lieber Leser,
wirst du heute noch wählen? Du solltest dieses Recht wahrnehmen, damit du nicht zuletzt die Freiheit stärkst, zwischen verschiedenen Parteien wählen zu können.
Ich geb dir keine Wahlempfehlung. Und doch frage ich dich:
Was wirst du wählen - im Sinn der heutigen Losung? Leben oder Tod? Segen oder Fluch? Gott gibt eine eindeutige Wahlempfehlung, da er sagt: »Wähle das Leben, dass du am Leben bleibst, du und deine Kinder!«
Diese Wahlempfehlung ist weit über 2000 Jahre alt. Damals ging es um die Frage, liebe ich Gott und höre ich auf ihn oder diene ich anderen Göttern? Und heute? Heute ist diese Frage noch immer aktuell. Woran hänge ich mein Herz? An wem orientiere ich mich? Wem diene ich? Gott ist noch immer derselbe. Nur die anderen Götter haben inzwischen andere Namen und Bedeutungen. Nicht nur heute in der Wahlkabine, sondern jeden Tag habe ich die Wahl, mich für meine Gier, meine Angst, meine Enttäuschung zu entscheiden ODER eine verantwortungsbewusste Wahl zu treffen.
# Ich kann wählen zwischen dem Motto „Nach mir die Sintflut“ und meiner Verantwortung für meine Kinder und Enkelkinder, dass auch sie in einer lebenswerten Welt leben können.
# Ich kann wählen zwischen dem großen Gott, der alles Leben geschenkt hat und der großen Gier, die alles Leben wieder verschlingt: die Gier nach Profit um jeden Preis und sei es um den Preis des Lebens.
Ich lebe auf dem Land. Ich habe täglich vor Augen, wie den Insekten und Vögeln der Lebensraum genommen wird. Flächenfraß, Monokulturen, Pflanzen- und Insektengifte, Vernichtung der Artenvielfalt, Überdüngung, ... Das große Sterben hat begonnen. Wer ist nach den Insekten und Vögeln dran?
# Ich kann wählen zwischen Leben und Tod, Segen und Fluch, zwischen dem lebendigen Gott und einer tödlichen Gottlosigkeit.
Und das ist nicht nur eine Wahl an einem bestimmten Tag zwischen verschiedenen Parteien mit verschiedenen Programmen. Das ist eine Wahl, die ich jeden Tag treffen muss, die Wahl zwischen einem verantwortungsvollen Lebensstil und einem unverantwortlichen Konsum, zwischen Zufriedenheit und Gier, zwischen dem barmherzigen Gott und dem unbarmherzigen Menschen, der sich selbst zu Gott macht.
Im Lehrtext sagt Jesus, dass er uns „Leben in Fülle“ bringt. Und das sind nicht Waren, die man für Geld kaufen kann, die doch nicht satt machen, sondern nur noch unersättlicher. „Leben in Fülle“ hat, wer sich von Gott geliebt und in ihm geborgen weiß; wer ihm seine Angst und seine Sorgen geben kann und dafür seinen Frieden empfängt; wer Verantwortung übernimmt für sich, seine Mitmenschen und die Schöpfung.
Gebet: Herr, ich gestehe, wir Menschen haben versagt. Wir sind dem Auftrag, den du uns gegeben hast, dass wir die Erde bebauen und bewahren, nicht gerecht geworden. Wir strafen uns selbst mit den Folgen, die das schon hat und die das noch haben wird. Ich will versuchen, an meinem Platz einen kleinen Beitrag für deine Erde zu leisten. Aber das reicht nicht. So bitte ich dich: Herr, erbarme dich über uns Menschen, erbarme dich über deine Schöpfung. Bleibe du uns freundlich zugewandt und rette uns vor uns selbst. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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