Losung: Gedenke des ganzen Weges, den dich der HERR, dein Gott, geleitet hat diese vierzig Jahre in der Wüste, auf dass er dich demütigte und versuchte, damit kundwürde, was in deinem Herzen wäre. 5.Mose 8,2
Lehrtext: So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, und kauft die Zeit aus. Epheser 5,15-16
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich ziehe die beiden Bibelworte heute einmal zusammen und lege sie dir vor mit der Bitte, darüber nachzudenken, ob sie so auch auf dich zutreffen:
»Erinnere dich an den langen Weg, den der HERR, dein Gott, dich bis hierher geführt hat, gerade an die schweren Zeiten. Er ließ dich in Schwierigkeiten geraten, um dich auf die Probe zu stellen. So wollte er sehen, wie du dich entscheiden würdest: ob du nach seinen Geboten leben würdest oder nicht. Achtet also genau darauf, wie du lebst: nicht wie ein Unwissender, sondern wie ein weiser Menschen. Nutzte die Zeit, so gut du kannst.« (Übersetzung: HFA)
Siehst du das genauso? Ich meine, da ist einiges dran. Oft sind es gerade die eigenen Schwierigkeiten, die einen zur Besinnung bringen und einem helfen, sein Leben neu auszurichten. Viele haben ihre problematischen Lebensgewohnheiten erst dann geändert, als sie zum Beispiel durch eine schwere Krankheit dazu gezwungen wurden. Manche sind erst dann zum Glauben gekommen, als sie ihr Leben nicht mehr in den Griff bekamen oder durch katastrophale Ereignisse im eigenen Leben oder in der Familie. Aber muss es erst soweit kommen?
Ob das dann Gott war, der sie damit auf die Probe gestellt hat, der sie erst ins Unglück hat geraten lassen, damit sich bei ihnen etwas ändert, weiß ich nicht. Ich jedenfalls erlebe ihn nicht so. Ich möchte ihn auch nicht für meine Schwierigkeiten und mein Leid verantwortlich machen. Oft genug bin ich selbst dafür verantwortlich. Aber das glaube ich schon, dass man manchmal eben nur „auf die harte Tour“ aus Fehlern lernt. Hauptsache, man lernt wirklich daraus und lebt sein kurzes Leben bewusster als zuvor.
»Kauft die Zeit aus!« – sagt der Apostel im heutigen Lehrtext. Also „nutze die Zeit, so gut du kannst.“ Das kann der eine besser als der andere und das hängt von vielen Faktoren ab. Auch das, so meine ich, ist Gnade, wenn ich die Möglichkeit habe, zu arbeiten und mich sinnvoll zu beschäftigen und dabei vielleicht anderen noch etwas Gutes zu tun. Denn wenn einer erst mal durch ein gravierendes Ereignis aus der Bahn geworfen worden ist, durch eine schwere gesundheitliche Krise, eine Scheidung, Arbeitslosigkeit usw. kann ein tragfähiges Lebensgerüst schnell zusammenbrechen.
Es sind mehr Menschen, vor allem Männer, als man denkt, die mit sich allein nicht mehr zurechtkommen und auf eine erschütternde Weise dahinvegetieren. Ich verachte sie nicht. Ich gebe ihnen für ihre Situation auch nicht die Schuld. Sie tun mir nur leid. Ihr Schicksal mahnt mich, nicht passiv zu werden, mich nicht gehen zu lassen und mich in maßvoller Selbstdisziplin zu üben. Dazu gehört und dabei hilft mir auch mein Glaube und das tägliche Gebet zu dem, der mir Kraft und Hilfe ist, der mir die Energie gibt, die ich brauche.
Gebet: Herr, du weißt, welche Kraft es mich kostet, gegen die tägliche Trägheit anzukämpfen und die Herausforderungen eines jeden neuen Tages wieder neu anzunehmen. Gib mir dazu auch künftig die Energie, die ich brauche. Du gibst mir die Einsicht, was gut für mich und andere ist. Gib mir auch die Kraft, nach dieser Einsicht zu leben. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen