Donnerstag, 6. September 2018

Ein zweifelhaftes Experiment hl

Losung: Fürchte dich nicht vor plötzlichem Schrecken; denn der HERR ist deine Zuversicht. Sprüche 3,25.26 

LehrtextSeid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Epheser 6,10 

Liebe Leserin, lieber Leser,

neulich nach Mitternacht in der Bahnhofsunterführung habe ich ein kleines Experiment gemacht. Ich sah drei junge Männer auf mich zukommen, die alle gut gebaut und einen Kopf größer waren als ich. Sie liefen nebeneinander und füllten die Unterführung aus. Ich kam ihnen in der Mitte entgegen. Da dachte ich mir, jetzt bin ich mal gespannt, wie sie sich verhalten, wenn ich nicht ausweiche. Also bin ich mit erhobenem Kopf schnurstracks auf sie zugegangen und habe ihnen in die Augen geschaut. Und siehe da, sie gaben mir den Weg frei. 
     Nun kann man dieses „Experiment“ durchaus kritisch sehen. Manche denken vielleicht jetzt, warum ich das Risiko eingegangen bin, mit einer Übermacht Scherereien zu bekommen oder warum ich den drei Männern aus Klugheit und Höflichkeit nicht den Vortritt gelassen habe oder dass die drei jungen Männer genau das waren: klug, höflich und rücksichtsvoll. Ja, so kann man es durchaus sehen.Warum aber habe ich dann dieses „Experiment“ gemacht? Genau kann ich das gar nicht sagen. Vielleicht wollte ich mir selbst beweisen, dass ich keine vorauseilende Furcht haben muss, sondern mich in der Öffentlichkeit selbstsicher bewegen kann. 
     Nein, ich bin nicht besonders furchtsam. Doch das ist nicht mein Verdienst. Das hat wahrscheinlich mit den Genen zu tun, die mir mein Vater vererbt hat. Aber es hat auch damit zu tun, dass mir mein Glaube insgesamt Sicherheit und Lebensmut gibt. Das hilft mir, jedem auf Augenhöhe zu begegnen, was auch immer er sonst für eine Position in unserer Gesellschaft hat. Als Gotteskind steht nur einer über mir und sonst niemand. Alle anderen aber stehen mit mir auf derselben Stufe. Als Gotteskind gehe ich aber auch sonst davon aus, dass ich in dieser Welt nicht allein bin, sondern Gott für mich da ist und mir die Kraft gibt, die ich jeweils brauche. Wenn er zu mir sagt „Fürchte dich nicht“, warum sollte ich es dann tun?
     Allerdings, wenn ich in mich hineinhorche, höre ich ihn auch sagen: „Dieses Mal habe ich dir geholfen. Aber das heißt nicht, dass du das nächste Mal nicht doch zur Brust genommen wirst. Du weißt doch, dass du mich nicht versuchen sollst. Also benimm dich, wie es sich für dich als Christ gehört. Komme anderen Menschen in allem zuvor, was du dir von ihnen wünscht.“ Nun, ich sollte manchmal  wirklich etwas besonnener sein und solche „Experimente“ künftig sein lassen. Hoffentlich halte ich mich daran.

Gebet: Herr, ich weiß, es können Dinge geschehen, wo ich mich wirklich fürchten muss. Aber auch dann gilt deine Zusage, dass du meine Zuversicht bist und mir die Kraft gibst, die Herausforderungen anzunehmen. Stärke mich in diesem Gottvertrauen, damit ich nie aufgebe und auf dich hoffe, solange ich bin. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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Alle bisherigen Losungsauslegungen kann man hier im Internet-Blog nachlesen: <http://glaubenswachstum.blogspot.com/>
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

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