Losung: Bekehre du mich, so will ich mich bekehren; denn du, HERR, bist mein Gott! Jeremia 31,18
Lehrtext: Erneuert euch in eurem Geist und Sinn. Epheser 4,23
Liebe Leserin, lieber Leser,
hast du schon mal jemanden getroffen, der von sich sagte, er habe sich bekehrt? Oder hast du dich selbst irgendwann bekehrt? Oder bist du schon einmal von anderen aufgefordert worden, dich endlich zu bekehren? Wenn ich das Wort "Bekehrung" höre, stellen sich mir die Haare auf. Da schwingt dann immer der Unterton mit: So wie du bist, bist du nicht okay, bist kein richtiger Christ. Werde erst mal so wie ich, bekehre dich, am besten öffentlich, dann gehörst du zu - zu wem eigentlich? - zur Gemeinschaft der Bekehrten.
Das Losungswort heute spricht nicht davon, dass ich mich bekehren soll, sondern dass Gott mich bekehrt oder noch verständlicher in einer neueren Übersetzung: »Bring mich zurück zu dir, lass mich umkehren, denn du bist der HERR, mein Gott.« Die Bibel ist voll von Ansprüchen und Geboten, was der Mensch tun soll, um Gott recht zu sein. Wir alle haben uns daran gewöhnt, wenigstens in der Kindererziehung zu sagen, was sich gehört und was nicht, was erlaubt ist und was verboten, was man tun darf und was man unterlassen muss. So sagen das auch alle Religionen, auch das Christentum (siehe Lehrtext).
Das ist zutiefst menschlich. Aber göttlich ist etwas anderes, nämlich, was die Losung sagt: Gott tut den ersten Schritt. Nicht ich muss mich zuerst zu Gott bekehren, sondern er hat sich mir in Jesus zugewandt und ist zu mir gekommen, um mich zu ihm zurückzubringen. Jetzt erst hängt es von mir ab, wie ich darauf reagiere, ob ich mir die Ohren zuhalte und ihm weiterhin die kalte Schulter zeige, oder ob auch ich mich ihm freiwillig zuwende und sage »Herr, du bist mein Gott!« (Losung) Mit Druck und Zwang ist im Glauben gar nichts getan. Im Gegenteil, damit macht man alles kaputt. Denn damit verkehrt man die gute Botschaft von Jesus Christus in ihr Gegenteil. Christliche Religion ist noch nicht Glaube. In der Religion kommt es auf den Menschen an und was er tun soll. Im Glauben kommt es auf Gott an und was er längst für uns getan hat.
Der Lehrtext fordert mich auf, dass ICH mich erneuern soll. Doch im Psalm 51,12-14 heißt es:
Gebet: »Schaffe in mir, GOTT, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus.«
Dass ein Bibelwort aus dem Alten Testament mal eins aus dem Neuen überbietet, ist selten. Doch dieses Mal trifft es zu.
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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Alle bisherigen Losungsauslegungen kann man hier im Internet-Blog nachlesen: <http ://glaubenswachstum.blogspot.c om/>
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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