Losung: Der Herr
sprach zu Jakob
im Traum: Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst,
und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt
habe. 1.Mose 28,15
Lehrtext: Durch den Glauben segnete Jakob, als
er starb, die beiden Söhne Josefs. Hebräer 11,21
Liebe Leserin, lieber Leser,
falls du dir die heutige Losung zueigen machst - und das
solltest du tun! -, warum sollte dann Gott mit dir sein, dich behüten
und nicht verlassen, bis er alles tut, was er zugesagt hat? Ist
irgendetwas an dir oder deinem Leben, was ihn dazu
bewegen könnte? Fragen wir mal, ob irgendetwas an Jakob und
seinem Leben war, das Gott veranlasste, ihm im Traum dieses Wort zu
sagen.
Als Jakob das träumte,
war er auf der Flucht. Er hatte seinen blinden, sterbenden
Vater betrogen und seinen Bruder bestohlen. Der war nun hinter
ihm her, um ihn zu töten. Deshalb floh Jakob zu Laban, dem Bruder
seiner Mutter. Das war es, was an Jakob und seinem Leben war.
Nach der Vorstellung
mancher Christen müsste er dafür auf ewig in der Hölle gegrillt werden oder in
der Friteuse des "Feuersees" backen. Aber Gott hatte andere
Vorstellungen. Er sah nicht nur auf das, was Jakob gerade getan hatte, sondern auf
das, wozu er ihn noch brauchen würde. Schließlich sollte
Jakob der Stammvater der zwölf Stämme Israels werden aus denen viel
später auch Jesus kommen würde. Vielleicht war aber auch
entscheidend, dass sich Jakob trotz seines abstoßenden Verhaltens nicht
von Gott abgewandt, sondern weiterhin auf ihn vertraut hatte. Das ist
eigentlich eine Ungeheuerlichkeit, dass er sich als gerissener
Betrüger trotzdem darauf verlässt, dass Gott ihm helfen werde.
Doch genau das ist
der springende Punkt dieser Geschichte, wo sie auch für mich heute wichtig
wird. Auch ich verlasse mich darauf, dass das Wort, das
Gott dem Jakob gesagt hat, mir gilt. Auch ich bin kein Engel, kein
Unschuldslamm, kein „Heiliger“. Und trotzdem verlasse ich mich
auf Gott. Und wenn auch du kein „Heiliger“ bist, wenn auch
du dich nicht auf einen einwandfreien, moralischen Lebenswandel verlassen
kannst, nicht auf deine weiße Weste, auf deine Unschuld und Sündlosigkeit, nicht
auf deinen Lobpreis, auf deine Gebete, auf deine Gottesdienstbesuche, nicht auf
dein Bibellesen usw. – wenn du dich auf all das nicht verlassen
kannst und willst, - dann verlasse dich ebenfalls auf Gott. Er
braucht all deine religiösen und moralischen Leistungen nicht, um „mit dir zu sein und dich zu behüten, wo immer du auch hingehst.“ (Losung) Er
braucht nur eins: Deinen Glauben und dein Vertrauen.
Gebet: Herr, du bist kein Gott der Heiligen, sondern der
Sünder. Du kommst nicht um zu strafen, sondern um zu
vergeben. Du willst deine Menschen nicht quälen, sondern heilen. Das
lese ich in der Bibel und das glaube ich. Und weil das so ist,
muss ich dich nicht fürchten, sondern darf ich dich lieben, muss ich
an dir nicht zweifeln, sondern darf dir vertrauen. Das gibt mir Lebensmut und
dafür danke ich dir. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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