Losung: Sie sollen
erfahren, dass ich, der HERR, ihr Gott, bei ihnen bin und dass die vom Hause
Israel mein Volk sind, spricht Gott der HERR. Hesekiel 34,30
Lehrtext: Jesus
spricht: Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und
bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt. Johannes 15,16
Liebe
Leserin, lieber Leser,
wie
kannst du erfahren, dass Gott bei dir ist und du ihm gehörst? Nur dann hat
ja die heutige Losung Sinn, wenn du dich fragst, wie sie auch auf dich
zutrifft. Im Zusammenhang, in dem dieses Bibelwort steht, heißt es, dass
die Israeliten das erfahren, wenn sie aus der Sklaverei befreit und in einem
Reich immerwährenden Friedens sicher wohnen werden. Ja, das glaube ich
auch, dass dann jeder erfährt: Gott ist bei mir und ich gehöre ihm.
Aber was ist vorher? Was ist hier und jetzt, in dieser Welt und
Zeit, wo du und ich leben? Es stimmt, wir sind nicht unterdrückt noch
versklavt. Es stimmt auch, dass wir nun schon bald 80 Jahre Frieden
haben. Doch ebenso stimmt, dass dieser Friede immer wieder gefährdet war
und die Zeiten auch heute unsicher sind. Wir können uns nicht darauf verlassen,
dass die Verhältnisse morgen noch genauso stabil sein werden wie sie heute sind
und in den letzten Jahrzehnten waren. Können wir dann trotzdem Gott so
erfahren, wie es in der Losung heißt?
Ich sage mal, wie das bei mir ist. Ich weiß, dass ich nicht erst
dann anfangen will, Gott zu erfahren und ihm zu vertrauen, wenn im Leben alles
100-prozentig stimmt. Ich brauche ihn gerade jetzt, mitten in meinem
Alltagsleben mit seinen Höhen und Tiefen. Da will ich erfahren, dass Gott
bei mir ist und ich ihm gehöre. Das soll in meinen guten Zeiten gelten, aber
mehr noch, wenn es mir nicht gut geht, erst recht, wenn ich durch das finstere
Tal der Sorgen und Ängste gehen muss und einmal auch des Todes (Psalm
23,4). Ja, das wünsche ich mir. Aber rückblickend weiß ich doch auch, dass ich
bereits durch manches kleinere und größere Tal gegangen und wieder
herausgekommen bin. Und ich glaube, dass ich auch da nicht allein war.
Und noch etwas: Dass es mir und den meisten in unserem Land verhältnismäßig gut geht, ist das nicht auch eine Art Gotteserfahrung? Oder möchtest du zu einer anderen Zeit und in einem anderen Land leben und glaubst du, dass es dir dort besser ginge?
Und noch etwas: Dass es mir und den meisten in unserem Land verhältnismäßig gut geht, ist das nicht auch eine Art Gotteserfahrung? Oder möchtest du zu einer anderen Zeit und in einem anderen Land leben und glaubst du, dass es dir dort besser ginge?
Ich meine auch, dass der Ausdruck „Gott erfahren“ so viel bedeutet
wie, dass er einem Menschen „widerfährt“. Ich kann mir diese Erfahrung
nicht aussuchen, sie nicht planen und sie nicht nach Belieben machen. Vielmehr
ist es so, wie es Jesus im Lehrtext sagt: »Nicht ihr habt mich erwählt, sondern
ich habe euch erwählt«. In Glaubensdingen bin niemals ich der
Handelnde, sondern immer nur der Empfangende. Da kann ich nichts bezwecken
und nichts erreichen; denn Gott lässt sich von mir nicht beeindrucken noch
manipulieren. Ja, es tut mir gut, dass ich glauben kann, anders
gesagt, dass mir Gott widerfährt. Doch darauf kann ich nicht stolz
sein, sondern nur dankbar. Als Christ sollte ich mich von
anderen darin unterscheiden, dass ich eine solche „fröhliche und
zuversichtliche Dankbarkeit“ ausstrahle. Manchmal ist es so. Manchmal
leider nicht.
Und was meint wohl Jesus, wenn er im Lehrtext sagt »dass ihr hingeht
und Frucht bringt«? Ich denke, genau dies, dass unseren Mitmenschen etwas von
Gott widerfährt, wenn sie einem fröhlichen, zuversichtlichen und dankbaren
Christen begegnen, .
Gebet: Herr,
schärfe meine Sinne, dass ich wahrnehme, wenn du mir in meinem Alltag
widerfährst. Lass mich besonders auf die kleinen und unscheinbaren Dinge
achten, in denen du dich zeigst. Vor allem aber mache mir bewusst, dass du
mir in meinen Mitmenschen begegnest und ich zu ihnen so sein soll, wie ich zu
dir sein möchte. Amen
Herzliche
Grüße
Hans Löhr
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Hans
Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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