Losung: Josua fiel auf sein Angesicht zur Erde nieder,
betete an und sprach: Was sagt mein Herr seinem Knecht? Josua 5,14
Lehrtext: Selig sind eure
Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören. Matthäus 13,16
Liebe Leserin, lieber
Leser,
nicht mal mehr zehn
Wochen, dann sind sie wieder da. Dann singen sie wieder die Vögel in unserem
Garten. Amsel, Meise, Fink und Star kann ich aus dem vielstimmigen Konzert
heraushören. Auch den Buntspecht, Elster und den Spatz, wobei diese drei mehr
Krach machen als singen. Und die Sommersdorfer Störche sowieso, die uns seit
ein paar Jahren die Ohren vollklappern.
Aber für Rotkehlchen, Bachstelze,
Zaunkönig, Dompfaff und wie sie sonst noch alle heißen, habe ich einfach kein
Ohr - trotz Vogelstimmen-CD. Hast du ein Ohr für Gott? Hörst du ihn heraus aus
dem Stimmengewirr unserer Zeit?
Er kommt nicht schrill, laut und bunt als
Werbeblock zwischen den Spielfilmen in dein Wohnzimmer. Er springt dir nicht
als Zeitungsschlagzeile in die Augen. Er klebt nicht als Plakat in Leuchtfarbe
an den Schaufenstern und preist sich als Schnäppchen an.
Gott kommt auf den Taubenfüßen des
Heiligen Geistes zu dir, manchmal früh am Morgen, manchmal spät in der Nacht,
manchmal mitten am Tag. Er kommt leise und er spricht leise.
Viele hören ihn erst, wenn sie selbst mal
Ruhe geben müssen im Krankenhaus, auf Reha und vielleicht im Urlaub. Aber wer
keine Ruhe geben kann, bei wem ständig etwas los sein muss nicht nur auf der
Arbeit, sondern auch im Privatleben, wer ständig aufs Display schaut, den
Kopfhörer im Ohr hat und immer das Radio an – wie will der Gott hören, wie will
der sich selbst hören, seine innere Stimme, sein Gewissen, sein Herz? Manche
hören ihn nie. Ich „höre“ ihn mal mehr, mal weniger deutlich:
·
Wenn ich mir fürs Gebet Zeit genommen habe und ich danach beruhigt
einschlafen kann, dann, so glaube ich, hat Gott zu mir durch mein Gebet
gesprochen.
·
Wenn ich mal gar nicht viele Worte mache und nur wie Josua in der Losung
Gott frage: „Was sagst du zu meinen Sorgen?“ und wenn ich dann vertrauen kann,
dass er mir schon zur rechten Zeit die Antwort geben wird, dann hat er zu mir
gesprochen.
·
Wenn ich die beiden Bibelworte für den Tag lese und darüber nachsinne, was
sie für mich bedeuten und was ich anderen damit sagen kann, und die Auslegung
überzeugt mich, dann, so hoffe ich, hat er zu mir gesprochen.
·
Wenn ich es miterlebe oder davon höre, wie einer sich aus freien Stücken um
den anderen kümmert, der in einer Notlage ist, dann berührt mich das und dann
spricht Gott mich damit an.
·
Wenn ich nach langen Wintermonaten zum ersten Mal wieder den Kuckuck höre
und einen Zitronenfalter sehe, sagen sie mir, dass Gott die Welt nicht
vergessen hat und das Leben wieder erwacht.
Ja, das alles ist nicht
besonders spektakulär. Aber wie gesagt, Gott kommt auf den Taubenfüßen des
Heiligen Geistes und spricht leise zu mir auf vielerlei Weise und auch zu dir. Ich
wünsche dir ein Ohr für ihn.
Gebet: Herr, lass nicht
nach, zu mir zu sprechen, auch wenn ich oft nicht hinhöre. Sage und zeige mir
auf verschiedene Weise, dass du für mich da bist an jedem Tag. Gib mir auch das
richtige Wort für die Menschen, mit denen ich zusammenlebe, damit sie mich
hören und verstehen können. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
Mit Spracherkennung diktiert.
Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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Alle bisherigen Losungsauslegungen im
Internet-Blog: <http://glaubenswachstum.blogspot.com/
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595
Burgoberbach
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