Donnerstag, 17. Januar 2019

Ein Ohr für Gott hl

Losung Josua fiel auf sein Angesicht zur Erde nieder, betete an und sprach: Was sagt mein Herr seinem Knecht? Josua 5,14

Lehrtext: Selig sind eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören. Matthäus 13,16

Liebe Leserin, lieber Leser,

nicht mal mehr zehn Wochen, dann sind sie wieder da. Dann singen sie wieder die Vögel in unserem Garten. Amsel, Meise, Fink und Star kann ich aus dem vielstimmigen Konzert heraushören. Auch den Buntspecht, Elster und den Spatz, wobei diese drei mehr Krach machen als singen. Und die Sommersdorfer Störche sowieso, die uns seit ein paar Jahren die Ohren vollklappern.
     Aber für Rotkehlchen, Bachstelze, Zaunkönig, Dompfaff und wie sie sonst noch alle heißen, habe ich einfach kein Ohr - trotz Vogelstimmen-CD. Hast du ein Ohr für Gott? Hörst du ihn heraus aus dem Stimmengewirr unserer Zeit?
     Er kommt nicht schrill, laut und bunt als Werbeblock zwischen den Spielfilmen in dein Wohnzimmer. Er springt dir nicht als Zeitungsschlagzeile in die Augen. Er klebt nicht als Plakat in Leuchtfarbe an den Schaufenstern und preist sich als Schnäppchen an.
     Gott kommt auf den Taubenfüßen des Heiligen Geistes zu dir, manchmal früh am Morgen, manchmal spät in der Nacht, manchmal mitten am Tag. Er kommt leise und er spricht leise.
     Viele hören ihn erst, wenn sie selbst mal Ruhe geben müssen im Krankenhaus, auf Reha und vielleicht im Urlaub. Aber wer keine Ruhe geben kann, bei wem ständig etwas los sein muss nicht nur auf der Arbeit, sondern auch im Privatleben, wer ständig aufs Display schaut, den Kopfhörer im Ohr hat und immer das Radio an – wie will der Gott hören, wie will der sich selbst hören, seine innere Stimme, sein Gewissen, sein Herz? Manche hören ihn nie. Ich „höre“ ihn mal mehr, mal weniger deutlich:
·      Wenn ich mir fürs Gebet Zeit genommen habe und ich danach beruhigt einschlafen kann, dann, so glaube ich, hat Gott zu mir durch mein Gebet gesprochen.
·      Wenn ich mal gar nicht viele Worte mache und nur wie Josua in der Losung Gott frage: „Was sagst du zu meinen Sorgen?“ und wenn ich dann vertrauen kann, dass er mir schon zur rechten Zeit die Antwort geben wird, dann hat er zu mir gesprochen.
·      Wenn ich die beiden Bibelworte für den Tag lese und darüber nachsinne, was sie für mich bedeuten und was ich anderen damit sagen kann, und die Auslegung überzeugt mich, dann, so hoffe ich, hat er zu mir gesprochen.
·      Wenn ich es miterlebe oder davon höre, wie einer sich aus freien Stücken um den anderen kümmert, der in einer Notlage ist, dann berührt mich das und dann spricht Gott mich damit an.
·      Wenn ich nach langen Wintermonaten zum ersten Mal wieder den Kuckuck höre und einen Zitronenfalter sehe, sagen sie mir, dass Gott die Welt nicht vergessen hat und das Leben wieder erwacht.
Ja, das alles ist nicht besonders spektakulär. Aber wie gesagt, Gott kommt auf den Taubenfüßen des Heiligen Geistes und spricht leise zu mir auf vielerlei Weise und auch zu dir. Ich wünsche dir ein Ohr für ihn.

Gebet: Herr, lass nicht nach, zu mir zu sprechen, auch wenn ich oft nicht hinhöre. Sage und zeige mir auf verschiedene Weise, dass du für mich da bist an jedem Tag. Gib mir auch das richtige Wort für die Menschen, mit denen ich zusammenlebe, damit sie mich hören und verstehen können. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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Alle bisherigen Losungsauslegungen im Internet-Blog<http://glaubenswachstum.blogspot.com/
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach


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