Losung: Mir sollen
sich alle Knie beugen und alle Zungen schwören und sagen: Im HERRN habe ich
Gerechtigkeit und Stärke. Jesaja 45,23-24
Lehrtext: Ich
bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der
da kommt, der Allmächtige. Offenbarung 1,8
Liebe Leserin, lieber Leser,
was war vor dir? Und was war vor allem, das vor dir war? Was wird nach dir sein? Und nach allem, was
nach dir sein wird?
War vor dem
Anfang des Universums, vor dem Anfang von Zeit und Raum jener berühmte, winzige
Unterschied, den die Astrophysiker vermuten? Der das bis dahin bestehende
Gleichgewicht gestört und zum Urknall geführt hat? Und somit zum Beginn von
allem, was ist? Und wird am Ende von Raum und Zeit Entropie herrschen?
Wird alles den „Wärmetod“ sterben? Werden die Energie-Unterschiede wieder
ausgeglichen und wird so der Zustand des Gleichgewichts wieder hergestellt
sein? Mit solchen Fragen plagen sich die Naturwissenschaftler herum und
kommen über Mutmaßungen nicht hinaus.
Die Bibel
geht ganz anders an diese Fragen heran. Für sie ist Gott das A und O, Anfang und Ende von allem. Von Raum und
Zeit, von den Himmelskörpern, von jedem Lebewesen. Von dir und mir. Und
zugleich ist er mittendrin, also jetzt, also auch mitten in deinem und meinem
Leben.
Wenn ich mir bewusst mache, was das für mich
bedeuten könnte, dann öffnet sich mir ein ungeheurer Horizont. Dann sehe ich
mein winziges Leben als Teil des großen Ganzen. Dann treten die
Einzelheiten, die mir jetzt wichtig sind, die mich bestimmen und
bewegen, zurück. Dann schrumpfen meine Gefühle wie Freude und Leid, Schmerzen
und Lust auf ein menschliches Maß. Dann verliert die Frage nach richtig
und falsch, gut und böse an Schärfe. Dann wird mir klar, dass unsere ganze
Menschenwelt aus Fiktionen gebaut ist, aus Übereinkünften, die so oder auch
anders sein können je nach Kulturkreis und Epoche.
Alles, was
uns so überaus wichtig erscheint, kann so sein, wie wir es kennen, aber auch ganz anders. Recht und Gesetz, Moral und Ehtik, Demokratie
und Staat, Banken, Militär, Universitäten, Schulen, Kirchen, alle
gesellschaftlichen Einrichtungen auch die Wirtschaft und vor allem das Geld -
alles beruht nur auf Übereinkünften, Erzählungen, Mythen und Ideologien, die kommen und gehen. Und darum war das
alles früher auch anders als es heute ist und wird wieder anders werden. Alles
ist im Fluss. Alles ändert sich. Nichts, was Menschen machen, steht fest und hat Ewigkeitswert.
Nichts.
Und da mitten
hinein sagt die Bibel: »Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist
und der da war und der da kommt, der Allmächtige.« Oder in einer
neuen Übersetzung: »Ich bin der Anfang, und ich bin das Ziel,
das A und O. Ja, er ist immer da, von allem
Anfang an, und er wird kommen: der Herr über alles!« (HFA)
Glaube ich
diesem Wort? Ja, ich entscheide mich dafür. Ich vertraue darauf, dass Gott
alles in allem ist. Dass ich aus ihm komme, unter ihm lebe, und zu ihm
gehe. Ich vertraue darauf, dass er das ganze Universum aus Liebe
geschaffen hat, aus Liebe zu seinen Geschöpfen, zu dir und zu mir. Ich vertraue
darauf, dass er auch Herr ist über das, was ich nicht verstehe, was mir weh
tut, was mich erschüttert, was mich verzweifeln lässt und mir böse erscheint.
Ich vertraue darauf, dass auch das noch seinen Sinn hat, was mir sinnlos
erscheint. Dieses Gottvertrauen ist mein Anker in dieser Welt, in diesem Leben.
Daran halte ich mich fest mitten im Fluss der Zeit. Daraus schöpfe ich Zuversicht für das neue
Jahr.
Gebet: Herr,
ohne dich taumeln wir haltlos mit diesem Planeten durch das Weltall. Ohne dich
gibt es keinen Anfang und kein Ende, keinen Sinn und kein Ziel. Doch du kommst
in Jesus zu mir und sagst: "Alles ist gut, auch wenn du das jetzt nicht
verstehst." Du sagst: "Gib der Welt einen Sinn, gib dir einen
Sinn und liebe, was ist. Liebe die Schöpfung und deine Mitgeschöpfe. Liebe
dein Leben und mich. Und verrate die Liebe auch dann nicht, wenn du leidest. So
wie ich Gottes Liebe zu dir nicht verraten habe bis zuletzt. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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