Losung: Vor dem HERRN her kam ein großer und
gewaltiger Sturmwind, der Berge zerriss und Felsen zerbrach, in dem Sturmwind
aber war der HERR nicht. Und nach dem Sturmwind kam ein Erdbeben, in dem
Erdbeben aber war der HERR nicht. Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer, in dem
Feuer aber war der HERR nicht. Nach dem Feuer aber kam das Flüstern eines
sanften Windhauchs. 1.Könige 19,11-12
Lehrtext:
Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der
Wahrheit anbeten. Johannes 4,24
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie hältst du’s mit der Gewalt?
„Sine vi, sed verbo“, „Ohne Gewalt, sondern mit dem Wort“, lautete ein
Grundsatz der Reformatoren vor 500 Jahren. Hätten sich die Christen, gleich
welcher Konfession, nur immer daran gehalten!
Die Geschichte, aus der die
Losung kommt, erzählt, dass Gott dem Propheten Elia nicht in den Naturgewalten
Sturm, Erdbeben und Feuer begegnete, sondern im „Flüstern eines sanften
Windhauchs“. Und Jesus hat lieber die andere Backe hingehalten als zurückzuschlagen.
„Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig“, sagt er von sich und nennt die
selig, die selbst sanftmütig sind und Frieden stiften. „Sine vi, sed verbo“.
Wohl die meisten Menschen, oder
soll ich besser sagen Männer?, neigen in Konfliktfällen von Natur aus zur
Gewalt. Wie sonst soll man sich die vielen Kriege und Gewaltexzesse bis heute
erklären? Doch wer Christ sein will, hat an sich selbst den Anspruch, auf
Gewalt zu verzichten. Das verlangt Selbstbeherrschung und Einsicht. Das
verlangt, Konflikte in Gesprächen zu lösen und nicht mit Fäusten oder Waffen.
Das verlangt vor allem die Fähigkeit zur Selbstkritik und die Bereitschaft zur
Versöhnung.
Es bedeutet einen großen
Fortschritt, dass in demokratischen Gesellschaften der Staat mit seinen
Polizeiorganen das Gewaltmonopol hat und niemand sich auf eigene Faust mit
Gewalt Recht verschaffen darf. Das wirkt nach innen befriedend.
Doch die Gewaltbereitschaft nach
außen, gegenüber anderen Staaten in Form von Rüstung und Militär, bewirkt das
meines Erachtens nicht. Das habe ich aus der Geschichte gelernt. Und so ist es
ein Trugschluss, von notwendigen Kriegen auf Kosten vieler Opfer und
unsäglichen Leids zu sprechen, wenn man dabei außer Acht lässt, dass jeder
Krieg eine Vorgeschichte hat, in der die Verantwortlichen versagt haben. Auch
der aktuelle Krieg in Afghanistan hat seine Vorgeschichte, als die Amerikaner
die Taliban noch aufgerüstet haben.
Die Römer hatten ihren
Kriegsgott Mars. Wir haben Jesus, den „Friedefürst“, wie es in der Bibel heißt.
In ihm wirkt Gottes Geist, der Geist des Friedens und der Versöhnung. Der
lieber flüstert als schreit. Der keine Gewalt nötig hat, weil sein Wort aufs
Ganze mächtiger ist als jede Gewalt, jede Rüstung und alles Militär.
Gebet: Herr, ohne den Geist
deines Friedens wird nicht Friede weder im Großen noch im Kleinen. Schenke der Welt
diesen Geist und fange bei mir damit an. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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