Losung: Sei nicht
ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist hier kein Helfer. Psalm
22,12
Lehrtext:
Die Schwestern sandten zu Jesus und ließen
ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, liegt krank. Johannes
11,3
Liebe
Leserin, lieber Leser,
ob das
so stimmt, was die heutige Losung sagt? Im Großen und Ganzen kann ich zustimmen.
Ja, wo Gott fern von mir ist, da ist Angst nahe; und wo er mir nahe ist, da ist
Angst fern. Aber zugleich habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass Angst mich auch
dann nicht automatisch verlässt, wenn ich bete und mich vergewissere, dass Gott
da ist. Automatisch geht im Glauben sowieso nichts. Doch er hilft mir, dass
sich meine Situation nach und nach ändert, wenn ich dranbleibe und Gott im
Gebet nicht loslasse.
Keiner da
Keiner da
Natürlich ist es gut, wenn mir Menschen
zur Seite stehen und mir in verschiedenen Lebenssituationen helfen. Gott hilft
ja auch durch sie. Aber dann kann es auch sein, dass keiner da ist, der mir
helfen kann oder die, die da sind, hilflos sind. Manche Dinge muss man eben
ganz allein aushalten. Eine schlechte Nachricht vom Arzt zum Beispiel kann dir
niemand abnehmen. Da kriecht dann schon Angst in die Seele und will sich da
einnisten.
Johannes packt diese Erfahrungen in eine
Geschichte. Er erzählt in seinem Evangelium, dass Martha und Maria in ihrer
Umgebung keinen Helfer fanden als ihr Bruder Lazarus sterbenskrank wurde.
Deshalb sandten sie zu Jesus (Lehrtext), der sich zu dieser Zeit weit entfernt
aufhielt. Er war ihre einzige und letzte Hoffnung. Aber als Jesus dann endlich
in Bethanien ankam, war Lazarus schon gestorben. Nun mussten die beiden mit
ihrem Bruder auch ihre letzte Hoffnung begraben. Doch Jesus rief ihn wieder aus
seinem Grab heraus.
Lebendige Hoffnung
Lebendige Hoffnung
Mit dieser Geschichte sagt Johannes: Wo
Gott im Spiel ist, hat der Tod verloren. Da gibt es kein „ zu spät“. Für uns
Menschen mag das vorübergehend so aussehen. Und manche Tür fällt für immer ins
Schloss. Doch dann tut er eine andere auf, und es geht so weiter, wie er es
will.
Die Hoffnung stirbt zuletzt? Die meisten reden so. Gott aber, so
glaube ich, kommt mir in Jesus Christus nahe, im Kind von Bethlehem und im Mann
von Golgatha. Er ist die lebendige Hoffnung und kommt zu mir wo ich bin. Er
kommt auch in meine Einsamkeit und Angst. Er zaubert sie nicht weg, sondern
hält bei mir aus und hält sie mit mir aus.
Gebet: Herr, wo ich nicht mehr weiter weiß,
kennst du den Weg. Wo Angst mich begräbt, öffnest das Grab. Wo ich am Ende bin,
fangen deine Möglichkeiten an. Meine Hoffnung reicht nicht weit. Doch du nimmst
mich mit in die Zukunft. Amen
Was hast du
unterlassen / zu meinem Trost und Freud,
als Leib und Seele saßen / in ihrem größten Leid?
Als mir das Reich genommen, / da Fried und Freude lacht,
da bist du, mein Heil, kommen / und hast mich froh gemacht.
als Leib und Seele saßen / in ihrem größten Leid?
Als mir das Reich genommen, / da Fried und Freude lacht,
da bist du, mein Heil, kommen / und hast mich froh gemacht.
Ihr dürft euch
nicht bemühen / noch sorgen Tag und Nacht,
wie ihr ihn wollet ziehen / mit eures Armes Macht.
Er kommt, er kommt mit Willen, / ist voller Lieb und Lust,
all Angst und Not zu stillen, / die ihm an euch bewusst.
wie ihr ihn wollet ziehen / mit eures Armes Macht.
Er kommt, er kommt mit Willen, / ist voller Lieb und Lust,
all Angst und Not zu stillen, / die ihm an euch bewusst.
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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