Donnerstag, 19. Dezember 2019

„... der Himmel und Erde gemacht hat“ hl

Losung: Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. Psalm 121,1-2

Lehrtext: Seid auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen; denn das Kommen des Herrn ist nahe. Jakobus 5,8

Liebe Leserin, lieber Leser,

zu Beginn eines Kirchengottesdienstes sage ich: „Unsere Hilfe stehet im Namen des Herrn“. Und die Gottesdienstbesucher antworten mit dem zweiten Teil: „Der Himmel und Erde gemacht hat.“
     Ich weiß nicht, wie viel hundert- oder gar tausendmal ich das schon gesagt habe. Und ich weiß auch nicht, wie oft langjährige Gottesdienstbesucher so geantwortet haben. Aber von mir weiß ich, dass ich in vielen Fällen diesen Satz routiniert als Floskel gesprochen habe, ohne groß darüber nachzudenken, was genau ich da sage. Und ich vermute, dass es bei der Antwort der Gottesdienstgäste nicht viel anders ist. Dabei ist das ein ungeheuerlicher Satz, der das Leben dessen, der ihn bewusst und überzeugt sagt, von Grund auf verändern müsste.
     Vielleicht hast auch du schon Gottesdienste besucht, die so beginnen. Vielleicht hast auch du geantwortet: „… der Himmel und Erde gemacht hat.“ Wenn ja, dann müsstest du doch ein im guten Sinn durch und durch selbstsicherer Mensch sein. Dann dürftest du dich vor nichts und niemandem mehr fürchten. Dann müsstest du voll Zuversicht leben und ein grandioses Gottvertrauen ausstrahlen. Oder glaubst du das gar nicht, dass Gott dir mit seiner Kraft hilft, mit der er das gesamte Universum geschaffen hat?
     Falls du es aber glaubst, dann sagst du damit: „Hey, was kostet die Welt? Ich habe Gott auf meiner Seite. Einen größeren und stärkeren Helfer gibt’s nicht. Wer kann schon gegen ihn bestehen? Was soll mich noch umwerfen? Von ihm bekomme ich all meinen Lebensmut, dass ich noch kühner als der junge David gegen die Goliats des Schicksals antrete und sie mit seiner Hilfe besiege.“
     Und nun sagt unsere heutige Losung dasselbe wie auch das Psalmwort zu Beginn des Gottesdienstes: „Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“ Geht es nicht eine Nummer kleiner? Nein. Geht es nicht. Soll ich nicht vielleicht ein bisschen bescheidener sein und den Mund nicht so voll nehmen? Nein, soll ich nicht.
     Also, wovor sollst du noch Angst haben? Vor Klimawandel, Krebs und Schlaganfall? Vor Unfällen, Scheidung, Armut und Tod? Sind die denn größer als der, der Himmel und Erde gemacht hat und der dir hilft? Alle deine Schwierigkeiten und Probleme, was haben sie noch für eine Bedeutung, wenn du ihnen gemeinsam mit Gott begegnest? Du kannst sie herausfordern und ihnen sagen: 
     Gebet:  "Ihr mögt groß sein, aber mein Gott ist größer. Ihr mögt stark sein, aber mein Gott ist stärker. Ihr mögt mächtig sein, aber mein Gott ist mächtiger. Ihr mögt mich niederschlagen, aber mein Gott richtet mich wieder auf. Ihr mögt mich umbringen, aber mit und in meinem Gott werde ich leben! Mir kann nichts geschehen, was er nicht will und was auch geschieht, Gutes wie Böses, es muss zu meinem Besten dienen" (Römer 8,28).
      So könntest du doch reden und beten, nicht wahr? So könnte auch ich reden. Und jetzt, da ich das schreibe, bin ich auch überzeugt, dass es sich so verhält. Aber zugleich weiß ich doch auch, wie zerbrechlich und schnell verzagt wir Menschenkinder sind. Wie schnell mich ein Zweifel befällt und die Angst verunsichert. Wie brüchig mein Gottvertrauen ist, wenn es hart auf hart kommt und wie schwach meine Zuversicht.
     Und dennoch und gerade deshalb ist es für mich so wichtig, dass ich immer wieder bekenne: „Mir hilft der Herr, der Himmel und Erde gemacht hat.“ Manchmal muss man das vielleicht unter Tränen bekennen. Manchmal inmitten von Ohnmacht und Angst. Manchmal unter Schmerzen des Leibes und der Seele. Aber ich glaube, dass dieses Bekenntnis hilft, wenn ich es nicht nur so vor mich hin, sondern ganz bewusst sage. Und ich glaube, dass dir und mir der hilft, der Himmel und Erde gemacht hat.

Herzliche Grüße

Hans Löhr

p.s. Ich freue mich über Ihren Kommentar, den Sie weiter unten schreiben können.
Sie können die Losungsauslegungen gerne über E-Mail, WhatsApp, Twitter, Facebook etc, weiterverbreiten: Einfach markieren, kopieren und in das jeweilige Programm einfügen.

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden nachträglich korrigiert.
In diesem Blog finden Sie über 3000 Losungsauslegungen. Kontakt: hansloehr@yahoo.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen