Samstag, 11. Februar 2023

Gefangen und frei

Losung: Führe mich aus dem Kerker, dass ich preise deinen Namen. Psalm 142,8

Lehrtext: Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei. Johannes 8,36

Liebe Leserin, Leser,

wer weiß schon, wie viele Menschen heute weltweit in den Gefängnissen so beten wie im Losungswort? Wer weiß schon, wie viele Menschen sich heute aufmachen, um das zu tun, was Jesus sagt: "Ich bin gefangen gewesen, doch du bist zu mir gekommen. Was du den ärmsten und elendsten meiner Menschengeschwister tust, das tust du mir." (Matthäus 25,36+40)

So gesehen ist er in unserer Welt immer noch gefangen und, wie es im Kapitel 25 des Matthäusevangeliums heißt: hungrig, obdachlos, zerlumpt, fremd und krank.

Auf Abstand halten

Der Lehrtext weist noch auf einen anderen Aspekt hin: Du kannst in einer ausweglos erscheinenden Situation gefangen sein und trotzdem frei. Die Frage ist, wie weit kann ich das jeweilige Problem zu mir auf Abstand halten, zu dem, was ich in meinem Innersten bin? Wie schaffe ich es, dass ich mich davon nicht ganz vereinnahmen lasse zum Beispiel von einer langwierigen Krankheit, einer unglücklichen Partnerschaft, einer Schuld, von finanziellen Problemen oder sonstigen Schwierigkeiten? Ist es so, dass ich wirklich frei bin, wenn Jesus, der Sohn Gottes, mich frei macht?

Immerhin kann er durch meine dicksten Gefängnismauern kommen, wenn ich will. Ich kann ihm mit dem Gebetsschlüssel öffnen. Und er kann mich innerlich frei machen, wenn ich meine Sorgen loslasse und sie ihm gebe wenigstens für die Dauer, in der ich mit ihm verbunden bin. Er kann das, sagt der Lehrtext. Und ich, will ich, dass der das tut?

Gebet: Herr, auf dich hoffe ich. Du wirst mich nicht im Stich lassen. Du bist nicht fern von mir. Du begegnest mir in dem, der meine Aufmerksamkeit braucht. Darum will ich nicht wegschauen. Amen

Herzliche Grüße und ein gesegnetes Wochenende!

Ihr / dein Hans Löhr


1 Kommentar:

  1. Gott hat mich nicht im Stich gelassen. Immer wieder zeigt er mir den für mich richtigen Weg und den Weg zu Menschen, die mich dringend brauchen.
    Auch Ihre täglichen Worte können solche Wegweiser sein.
    Gott sei Lob und Dank
    Elisabeth

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