Losung: Gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein. Jesaja 55,10-11
Lehrtext: Wenn ihr in mir
bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und
es wird euch widerfahren. Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht
bringt und werdet meine Jünger. Johannes 15,7-8
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Denk dran, heute ist schlechtes Wetter. Wenn du nachher rausgehst, nimm die Regenjacke mit.“ So einen Satz würden die Menschen in den Wüstengebieten Israels und Palästinas nicht sagen. Regen ist für sie kein schlechtes Wetter. Regen ist für sie im wahrsten Sinn des Wortes Segen.
Das gilt
inzwischen in den Sommermonaten auch für uns in Deutschland. Im letzten Sommer war nach
einer längeren Trockenzeit die Schlosswiese vor meinem Haus komplett vertrocknet.
Früher hat sie der Baron immer noch beregnet. Doch das hat er inzwischen
aufgegeben. Jemand sagte zu mir bei diesem trostlosen Anblick: „O weh, der Rasen ist kaputt.“ Doch ich konnte aus Erfahrung antworten: „Wenn es
erst mal wieder etwas mehr regnet, ist alles in wenigen Tagen grün.“ Und genauso kam es.
Das Regenwunder
Regen
wirkt wahre Wunder. Das Wasser treibt die Pflanzen regelrecht aus dem Boden und
sorgt dafür, dass weder Tiere noch Menschen verdursten und verhungern. Uns in Europa
ist das noch nicht so richtig bewusst. Die Menschen in Israel wissen das seit
Jahrtausenden.
Kennst
du die „Rose von Jericho“. Die elftausend (!) Jahre alte Siedlung Jericho, eine
der ältesten Städte der Erde, liegt in Palästina an der Oase eines Wüstengebietes östlich von
Jerusalem. Wo in der Umgebung das Quellwasser nicht mehr hinkommt, existieren
trotzdem noch Pflanzen, die sich an die extremen Lebensbedingungen angepasst
haben, unter ihnen jene „Rose von Jericho“. Die meiste Zeit des Jahres ist
sie eine vertrocknete Blätterknolle, die teilweise gesammelt und in Europa als
Kuriosum verkauft wird.
Mir hatte mein Vater als Kind mal eine solche Knolle mitgebracht. Wir haben sie dann in eine Schüssel mit Wasser gelegt und nach verhältnismäßig kurzer Zeit hat sich die braune, trockene Knolle zu einer grünen Blattrosette geöffnet. Damals habe ich ganz schön gestaunt. Unglaublich, welche lebensspendende Kraft im Wasser steckt.
Die Bibel nennt diese Kraft „Segen“. In der Losung wird jener
Vorgang mit dem Wort Gottes verglichen. Sein Wort ist wie der
segensreiche Regen. Sobald es in einen Menschen fällt, der sich nach Gott sehnt, wird es zum Brot, das stärkt, ermutigt und tröstet. So sagt es die Losung, so habe ich es erlebt.
Der überschwängliche Johannes
Und nun zum Lehrtext. Johannes,
von dem er stammt, ist mir wieder einmal zu überschwänglich.
Von wegen bitten, was ich will, und es wird mir zuteil. Da kann ich noch
so sehr Gottes Wort studieren, es lernen und beherzigen, deshalb kriege ich noch lange nicht alles, was ich will. Dir wird es nicht anders gehen.
Nein, so voll wie Johannes, will und kann ich meinen Mund nicht nehmen. Aber an dem Punkt gebe ich ihm recht, dass Gottes Wort aus dem Mund Jesu segensreich ist und Gutes wirkt bei denen, die es annehmen.
Gebet: Herr Jesus Christus, du bist das lebendige Wort Gottes (Johannes 1,1ff). Was du sagst, hat die Kraft, mich zu verändern. Wenn ich dich höre, werde ich zuversichtlich und blühe auf. Dann weiß ich wieder, es gibt noch eine andere Macht in dieser Welt als Gier und Gewalt. Dann vertraue ich darauf, dass du dich durchsetzt und ich den Mächten dieser Welt nicht hilflos ausgeliefert bin. Dein Wort macht mir Mut und gibt mir Kraft. Amen
Herzlich grüßt
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege
Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über
Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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