Dienstag, 14. Februar 2023

Reines Herz – schmutzige Hände hl

Losung: Gott ist dennoch Israels Trost für alle, die reinen Herzens sind. Psalm 73,1 

Lehrtext: Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. Matthäus 5,8 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

„Ich bin klein, mein Herz ist rein, soll niemand drin wohnen als Jesus allein.“ Solltest  du als Kind ebenso beten? Ob Kinderherzen wirklich so rein sind, möchte ich bezweifeln. Meine sechsjährige Enkelin kann ganz schön eifersüchtig, neidisch und wütend sein. Allerdings halte ich das für gesund und normal. Kinder in diesem Alter müssen auch ihre negativen Gefühle ausleben können.

Und was ist mit uns Erwachsenen? Ich glaube, wir haben nicht weniger negative Gefühle, eher mehr. Meistens gelingt es uns, sie besser zu kontrollieren, aber nicht immer. Jedenfalls möchte ich gar nicht wissen, was andere, die durchaus freundlich zu mir sind, wirklich über mich denken. Ich erwarte auch gar nicht, dass meine Mitmenschen Heilige sind. Ich bin‘s ja auch nicht. Aber das erwarte ich schon von mir und auch von ihnen, sofern sie Christen sein wollen, dass wir uns unserer negativen Gedanken und Gefühle schämen.

Was aber ist dann ein reines Herz (Losung und Lehrtext)? Hier ein paar Gedanken dazu: ein reines Herz macht sich die Hände schmutzig. Es ist nicht auf seine Reinheit bedacht und wird auch nicht dadurch rein, dass es sich aus allem raus- und vom Schmutz dieser Welt fernhält. Ein reines Herz denkt gar nicht darüber nach, ob es rein ist, sondern darüber, wo es gebraucht wird.

Die frommen Juden zur Zeit Jesu haben sich von Kranken (Aussätzigen) und offenkundigen Sündern ferngehalten. Sie trugen Sorge, sich beim Kontakt mit ihnen zu verunreinigen. Jesus hat das Gegenteil getan und gerade mit den sogenannten Unreinen und Ausgestoßenen Umgang gesucht, hat sie geheilt, ihnen vergeben und in die Gemeinschaft mit Gott aufgenommen. Er hat in ihnen Geschöpfe und Kinder Gottes gesehen und das Bild des gemeinsamen Vaters.

Das leere Herz

Vielleicht ist das ein reines Herz, welches ganz und gar leer ist. In dem sich nichts befindet, worauf man sich vor Gott berufen könnte. In dem alle Frömmigkeit, aller Glaube, alle Gottesvorstellungen, alle Werte und Tugenden verschwunden sind. Ein Herz, das ganz und gar leer ist für Jesus Christus und demütig darauf wartet, dass er kommt und in ihm wohnt. Ein solcher Mensch mag wohl Gott schauen und er wird ihn in seinem Ebenbild, in Jesus, entdecken (Kolosser 1,15).

Ich bin dieser Mensch nicht. Ich muss mit dem Herz leben, das ich habe. Und alle Versuche, aus mir mehr zu machen als ich bin, schlagen fehl. Gott sei Dank hat Jesus gerade für solche Menschen ein Herz. Das glaube ich.  

Gebet: Herr, du kennst mein Herz besser als ich und weißt, wie es darin ausschaut. Und du weißt auch, dass ich deinen Trost umso mehr brauche, je weniger aufgeräumt es in mir ist. Und ich weiß, dass meine Sorgen und negativen Gedanken schrumpfen, wenn du in mir groß wirst. Ich brauche dich. Wie soll ich auch ohne dich zurechtkommen? Amen 

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr 

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

 

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