Montag, 20. Februar 2023

Wir sind alle Migranten hl

Losung: Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe, geht auf wie eine Blume und welkt, flieht wie ein Schatten und bleibt nicht. Hiob 14,1-2 

Lehrtext: Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. Hebräer 13,14 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

so ist es schon immer und so bleibt es, wie die Losung sagt. Bei jeder Trauerfeier lese ich dieses Bibelwort vor und füge noch das andere hinzu »Wir haben nichts in die Welt gebracht, darum werden wir auch nichts hinausbringen.«

Ja, das ist ernüchternd. Aber wenn du 80 und noch mehr Jahre lebst, ist das dann eine kurze Zeit? Ja leider. Als jüngerer Mensch meint man, das Leben sei lang und der Tod fern. Aber spätestens, wenn du über 70 bist, wirst du eines Besseren belehrt. Dann weißt du plötzlich, wie kurz, wie verzweifelt kurz das Leben ist, auch wenn noch ein paar Jahre vor dir liegen sollten. Und das sind dann nicht mehr die besten. Wie schnell ist es vergangen! Soeben war man doch noch jung, war ein Kind, war ein junger Mensch, stand in der Blüte seines Lebens, und das soll nun alles schon vorbei sein? Wo sind sie hin die Jahre? Soll das alles gewesen sein? Was ist von ihnen geblieben? Was war mit all dem Stress, mit all den Sorgen, die man sich gemacht hat? War das wirklich nötig?

Die Wahrheit über uns Menschen

In der Kantate „Actus tragicus“ von Johann Sebastian Bach heißt es: „Ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist der Menschen Leben! Wie ein Nebel schnell entstehet und auch wieder schnell vergehet, so ist unser Leben, sehet.“ Und dann heißt es da noch: „So schnell ein rauschend Wasser schießt, so eilen unseres Lebens Tage …“ Ja, das ist ernüchternd. Aber so ist die Wirklichkeit des Menschen, deine und meine. Das müssen wir aushalten und daraus, wenn wir klug sind, unsere Schlüsse ziehen: Bin ich jetzt mit meinem Leben zufrieden? Soll ich etwas ändern? Hätte ich etwas zu bereuen, wenn ich zurückblicke?

So viel steht fest, dieses Leben in dieser Zeit ist einmalig. Wir haben keine zweite Chance. Wir haben hier keine bleibende Stadt. Wir alle sind auf der Durchreise. Wir alle sind Migranten auf der Suche nach einer Bleibe, wo wir dann endlich am Ziel sind. Werden wir das Ziel finden?

Ich glaube mit der Bibel, dass wir alle von Gott gewollt und geschaffen sind. In ihm sind wir geboren, in ihm leben wir, in ihm sterben wir, in ihm bleiben wir. Denn er umgibt uns von allen Seiten und hält seine Hand über uns (Psalm 139). Das glaube ich mit Blick auf Jesus, in dem sich mir Gott als der barmherzige Vater zeigt, der seine Geschöpfe nicht verloren gibt, sondern sie nach diesem Leben mit offenen Armen empfängt. 

Gebet: Herr, ich danke dir, dass du mich geschaffen und nun schon so viele Jahre behütet und gesegnet hast. Was für ein Geschenk, leben zu dürfen in dieser Zeit und in dieser Welt! Und auch Unglück und Leid, Sorgen und Kummer, was sind sie anderes als die Kehrseite von Glück und Freude, von Zuversicht und Frieden, die du schenkst. So will ich in der kurzen Zeit, die mir hier bleibt, Schritt für Schritt meinen Weg weitergehen im Vertrauen auf dich und mich freuen über jeden neuen Tag und jedes kleine Glück von dir. Amen 

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr 

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

 

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