Sonntag, 12. Februar 2023

Spurensuche

Losung: Achtet genau darauf, dass ihr den Herrn, euren Gott, liebt und wandelt auf allen seinen Wegen. Josua 22,5

Lehrtext: Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Johannes 12,26

Liebe Leserin, lieber Leser,

worin sollen wir Jesus nachfolgen? Weißt du es? Ich will mich mit dir mal auf Spurensuche begeben:
Da ist zuerst seine völlige Hingabe an Gott im Leben, im Leiden und im Sterben. Zugleich hat er sich ganz und gar den Menschen zugewandt, die seiner Hilfe bedurften oder von der damaligen Gesellschaft an den Rand gedrängt waren: 

Verfemte

Aussätzigen, Huren, Bettlern,  Verachteten wie dem Zöllner Zachäus, Hilfe suchenden Heiden wie dem römische Besatzungssoldat und Hauptmann in Kapernaum, psychisch Kranken, ungebildeten Fischern wie Petrus, der Ehebrecherin, die die Frommen steinigen wollten,  Behinderten,  schreienden Kleinkindern, Hungernden, heidnischen Frauen aus Syrophönizien und Samaria, unverständigen Jüngern oder dem Terroristen, der am Kreuz neben ihm hing. Das war sein Umgang.

Und schließlich ist da noch die Liebe zu seinen Feinden, die ihn umgebracht haben, seine Wahrhaftigkeit, sein Gewaltverzicht, seine Barmherzigkeit.
Kannst du, willst du ihm auf diesem Weg nachfolgen?

Jesus, eine Kultfigur?

Oder ist Jesus für dich eine Kultfigur, der du ab und zu für deine private Frömmigkeit mit Lobpreisliedern, Kerzen und Gebeten huldigst und die du um Hilfe bittest, wenn du sie mal  brauchst?
Oder welche Bedeutung hat Jesus sonst für dich?

Und ich?

Hm, wie ist das bei mir? Völlige Hingabe an Gott? Völlige Hingabe an die Außenseiter, Verfemten und Bedürftigen? Ungeteilte Liebe zu den Feinden ...? Fehlanzeige! Von wegen "Wer mir dienen will, folge mir nach." (Lehrtext) Wie Petrus nehme ich gern den Mund ein wenig voll. Aber wenn's hart auf hart kommt, werde ich mich dann nicht ebenso wie jener verdrücken? Da will ich für mich nicht die Hand ins Feuer legen.

Und ein Letztes: Bin ich Jesu Diener? (Lehrtext) Dann müsste auch ich bereit sein, wie er, meinen Mitmenschen die Füße zu waschen (Johannes 13,2-7.15), also mich bereitwillig in ihren Dienst zu stellen und für sie da zu sein. Will ich das?

Gebet: Herr, ich kann nicht so sein wie du. Dazu fehlt es mir an Liebe und Kraft. Doch ich will versuchen im Rahmen meiner Möglichkeiten in die Richtung zu gehen, die du vorgibst. Bleibe mir zur Seite, dass ich den Weg zu denen finde, die mich brauchen. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

2 Kommentare:

  1. Wir grenzen uns doch supergern von den Verfemten ab. Mit einem afd Mensch wollen wir uns nicht blicken lassen. Und wir war das mit den Ungeimpften? Schick war es, da zu sagen, nein, so einer bin ich nicht, wie kann man nur, richtig, das er für sein egoistisches Verhalten bestraft wird und außen vor bleibt. Hat er sich selbst zuzuschreiben. Ja, mit den Zachäussen von heute möchten wir nix zu tun haben. Lieber helfen wir da, wo uns helfen nicht schaden kann. Wo wir für unser Engagement gelobt werden.
    Solidarität mit den Guten ist einfach. Damit gewinnen wir selbst, wie dürfen und gut fühlen. Den Zachäus vor einer geifernden Meute vom Baum holen ist schon wesentlich schwieriger.

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  2. Herr, ich kann nicht so sein, ich muss nicht so sein wie Du. Denn Du bist einzigartig. Du bist Gottes einzigartiger, eingeborener Sohn. Du liebst mich, und ich liebe Dich. Und deswegen will ich an Deiner Seite bleiben und darauf vertrauen, dass Du mir dabei hilfst. Dass ich nicht vorübergehe am Leid meiner Mitmenschen. Und wenn ich doch vorüber gegangen bin, dass Du dann trotzdem weiter an meiner Seite bleibst. Amen

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