Montag, 16. September 2024

Vertrauen trägt hl

Losung: Gott der HERR hilft mir, darum werde ich nicht zuschanden. Jesaja 50,7

Lehrtext: Als Petrus die hohen Wellen sah, bekam er Angst. Er begann zu sinken und schrie: "Hilf mir, Herr!" Matthäus 14,30

Liebe Leserin, lieber Leser,

manche meinen, dass Jesus auf dem Wasser ging, sei eine Wundergeschichte. Doch für mich geht es in dieser Geschichte in erster Linie um Petrus. Deshalb ist sie eine Glaubensgeschichte und das macht sie auch zu einer Erzählung für dich und für mich (Vielleicht kannst du dir die Zeit nehmen und magst die ganze Geschichte lesen siehe weiter unten: Matthäus 14,23-32).

Was ich lerne

Ich lerne aus ihr, dass ich über die Wasser der Angst zu Jesus laufen kann. Denn was mich trägt, ist nicht das Wasser, sondern dass ich ihm vertraue. Aber wenn ich mitten im Sturm der Zeit den Kontakt zu ihm verliere und auf das Wasser schiele, wird die Angst übermächtig. Dann wachsen die Wellen zu riesigen, alles verschlingenden Wogen. Zugleich schnurrt mein Vertrauen zusammen und der Boden, auf dem ich gerade noch gestanden habe, gibt nach. Ich verliere meinen Halt und versinke in meinen Zweifeln.

Mehr muss ich zu dieser Erzählung eigentlich gar nicht sagen. Nur das noch: Das Stoßgebet des Petrus hilft mir, wieder auf den zu schauen, der helfen kann. Weil er seine rettende Hand ausstreckt, kann ich sie ergreifen. Weil er mich herauszieht, habe ich wieder festen Boden unter den Füßen. Diese Glaubenserfahrung hat, wie es der Psalm 18 erzählt bereits König David gemacht. Sie blieb 1000 Jahre später gültig, als Matthäus die Geschichte vom sinkenden Petrus erzählte. Sie ist heute, 2000 Jahre danach, noch immer gültig.

Rettungserfahrungen

Wenn ich nicht immer wieder solche, für Außenstehende oft unspektakulären Rettungserfahrungen gemacht hätte, ich würde diese und alle anderen Losungsauslegungen nicht schreiben. Meist waren das innere Erfahrungen, so wie auch Matthäus mit jener Erzählung eine solch innere Erfahrung beschreibt. Manchmal waren es aber auch „handfeste“, äußere Ereignisse und Gefahren, aus denen ich gerettet wurde.

Doch, ich kann mich im Petrus des Lehrtextes durchaus wiederfinden. Und wer weiß schon, wie oft mich Jesus noch in stürmischen Zeiten aus gefährlichen Wassern ziehen muss. Irgendwo habe ich mal diesen Vers gelesen: ‚Jesus lässt zwar sinken, aber nicht ertrinken‘. Da ist was dran.

Gebet:  Herr, wenn es drüber und drunter geht in dieser Welt und auch in mir, drohe ich in meinen Zweifeln zu versinken. Aber du hast mich da noch immer herausgezogen und wieder auf den Boden des Gottvertrauens gestellt. Du lässt mich nicht untergehen. Darauf verlasse ich mich. Amen

Herzliche Grüße und einen guten Wochenstart!

Ihr / dein Hans Löhr

Und hier die komplette Erzählung:

23 Jesus ging auf einen Berg, um ungestört beten zu können. Bei Einbruch der Nacht war er immer noch dort, ganz allein.
24 Die Jünger aber waren schon weit draußen auf dem See, als ein Sturm heraufzog. Der starke Gegenwind peitschte die Wellen auf und machte dem Boot schwer zu schaffen.
25 In den frühen Morgenstunden kam Jesus über den See zu ihnen. 26 Als die Jünger ihn auf dem Wasser gehen sahen, waren sie zu Tode erschrocken. »Es ist ein Gespenst!«, meinten sie und schrien voller Entsetzen. 27 Aber Jesus sprach sie sofort an: »Habt keine Angst! Ich bin es doch, fürchtet euch nicht!«
28 Da rief Petrus: »Herr, wenn du es wirklich bist, dann befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen.« 29 »Komm her!«, antwortete Jesus. Petrus stieg aus dem Boot und ging Jesus auf dem Wasser entgegen. Kaum war er bei ihm, 30 da merkte Petrus, wie heftig der Sturm um sie tobte. Er erschrak, und im selben Augenblick begann er zu sinken. »Herr, hilf mir!«, schrie er.
31 Sofort streckte Jesus ihm die Hand entgegen, hielt ihn fest und sagte: »Vertraust du mir so wenig, Petrus? Warum hast du gezweifelt?« 32 Sie stiegen ins Boot, und der Sturm legte sich. (Matthäus 14, 23-32)

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Sonntag, 15. September 2024

Tischgebet für mich hl

Losung: Wenn du nun isst und satt wirst, so hüte dich, dass du nicht den HERRN vergisst. 5.Mose 6,11-12

Lehrtext: Jesus sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Johannes 6,32

 Liebe Leserin, lieber Leser,

ich bete ein Tischgebet meistens vor dem Mittagessen. Manchmal vergesse ich es auch. Früher hatte ich deswegen einen Anflug von schlechtem Gewissen (siehe Losung). Heute nicht mal das. Mir ist klar geworden, dass ich nicht Gott zuliebe vor dem Essen bete, sondern im eigenen Interesse. Es ist für mich eine Gelegenheit, mir bewusst zu machen, dass ich dankbar sein kann. Und genau das will ich auch sein und bleiben, ein dankbarer Mensch und nicht einer von der wachsenden Zahl übel gelaunter Zeitgenossen, denen nichts passt, die schimpfen und jammern und sich selbst und anderen das Leben vermiesen.

Ich bin für mein Gesicht verantwortlich

Nein, ich verachte diese Menschen nicht. Vielleicht wären sie auch gerne anders. Vielleicht können sie nicht aus ihrer Haut. Wer weiß, in welchem Milieu sie aufgewachsen und durch wen sie beeinflusst worden sind. Aber trotzdem sage ich: man ist auch für sein Gesicht verantwortlich, besonders, wenn man in der Öffentlichkeit steht und vielfach abgebildet wird. Mit einem freundlichen Gesicht fällt es schwer, zu schimpfen, anzuklagen und aggressiv zu sein.

Das stimmt schon, in unserem Land ist längst nicht alles optimal. Da kann viel verbessert werden. Aber ist es irgendwo anders? Deshalb schaue ich lieber auf die Möglichkeiten, die es bei uns gibt und starre nicht ständig auf die Defizite und das Versagen. Dann muss ich mich aber auch selbst fragen, was kann ich dazu beitragen – und wenn es nur wenig ist –, dass es bei mir, in meinem Verantwortungsbereich und in meinem Umfeld besser wird.

Gottes Segen im Blick behalten

Natürlich bin auch ich immer wieder mal schlecht gelaunt und ärgere mich über dies und das, was anders sein sollte - auch bei mir. Aber mir liegt daran, den Segen Gottes nicht aus den Augen zu verlieren, den er mir und dir und allen anderen täglich schenkt. Und dabei hilft mir das Tischgebet. Es macht mich wenigstens ein bisschen dankbarer als wenn ich mich einfach so an den Tisch setze und drauflos esse.

Manchmal denke ich daran, was alles erforderlich ist, damit ich vor meinem gefüllten Teller sitzen, satt werden und dankbar sein kann. Dazu gehören auch die vielen, vielen Menschen in vielen Ländern mit ihren Kulturen, ihren Religionen, Sprachen und Hautfarben, die mit dazu beitragen, dass die Regale im Supermarkt gefüllt sind. Und dann denke ich auch, dass ohne Sonne und Regen, ohne fruchtbare Erde und den Fleiß der vielen nichts wäre, wie es ist. Und ich bete dieses schlichte …

Gebet aus Kindertagen: Alle guten Gaben, / alles was wir haben, / kommt, o Gott, von dir; / Dank sei dir dafür! Amen

Herzliche Grüße und einen gesegneten Sonntag!

Ihr / dein Hans Löhr 

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 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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Samstag, 14. September 2024

Trost für die Trostlosen hl

Losung: Ich hatte viel Bekümmernis in meinem Herzen, aber deine Tröstungen erquickten meine Seele. Psalm 94,19

Lehrtext: Jesus sprach: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. Lukas 22,42-43

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich weiß nicht, wie Gott dich tröstet. Er hat viele Möglichkeiten. Er kann jeden, egal ob er gläubig ist oder nicht, durch Mitmenschen trösten, durch Haustiere, auch mit einem Spaziergang in der Natur oder mit Musik und vieles andere mehr. Jeder echte und nicht destruktive (Drogen, Alkohol …) Trost, so sage ich mal, kommt von ihm. Auch mich tröstet er auf verschiedene Weise.

Trost, ein starkes Argument für den Glauben

Doch seinen stärksten Trost erlebe ich im Gebet, wenn ich mich auf ihn konzentriere und mir vorstelle, wie er mich mit Jesu freundlichem Gesicht anblickt, wie er mich „von allen Seiten umgibt“ (Psalm 139) und ich in sein Ohr alles sagen kann, was mich bewegt (Psalmen 10,17 &  94,9)Deshalb sind die Dinge, weswegen ich trostbedürftig bin, nicht einfach verschwunden. Aber ich betrachte sie sozusagen aus seiner Umarmung heraus. Und das ist für mich ein großer Unterschied, ob ich ihnen allein gegenübertreten und mit ihnen fertig werden muss oder gemeinsam mit ihm. Gerade der Trost ist für mich ein starkes Argument für den Glauben.

Jesus selbst hat Gottes Trost in seiner schwersten Stunde erfahren. Der Engel, der ihn stärkte, muss nicht Flügel gehabt haben. Er kann auch die innere Stimme gewesen sein, durch die Gott zu ihm sprach. Dies aber lerne ich von ihm: Wohl darf ich Wünsche und Hoffnungen an Gott haben und sie ihm im Gebet sagen. Doch sie stehen immer unter dem Vorbehalt: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ (Lehrtext). Das bewahrt mich vor der tiefsten Verzweiflung, wenn etwas nicht so geschieht, wie ich es gerne gehabt hätte. Und nicht verzweifelt sein, ist doch auch schon ein kleiner Trost.

Gebet: Herr, wie sonderbar, dass ich nicht untröstlich geblieben bin, als ich trostlos war. Oft bist unmerklich in mein Herz gehuscht und hast es besänftigt. Oft hast du mir im Gebet den inneren Frieden wiedergebracht, den ich verloren hatte. Oft hast du deinen Trost wie Balsam auf meine wunde Seele geträufelt und ich wurde wieder ruhig und gesund. Und darum danke ich dir mit den Worten des Propheten Jesaja und sage: »Siehe, um Trost war mir sehr bange. Du aber hast dich meiner Seele herzlich angenommen, dass sie nicht verdürbe« (Jesaja 38,17).  Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Freitag, 13. September 2024

Zuflucht finden hl

Losung: Beweise deine wunderbare Güte, du Heiland derer, die Zuflucht suchen vor denen, die sich gegen deine rechte Hand erheben. Psalm 17,7
Übersetzung HFA: Du rettest alle, die bei dir vor ihren Feinden Zuflucht suchen. Zeige doch auch mir deine wunderbare Liebe! 8 Beschütze mich vor denen, die mich hart bedrängen, 10 Sie haben ihr Herz verschlossen und kennen kein Mitgefühl, voll Überheblichkeit reden sie daher. Psalm 17,7 (8-10)

Lehrtext: Ihr könnt euch glücklich preisen, wenn ihr beschimpft werdet, nur weil ihr euch zu Christus bekennt; denn dann ist der Geist Gottes bei euch, in dem Gottes Herrlichkeit gegenwärtig ist. 1.Petrus 4,14 

Liebe Leserin, lieber Leser,

was meinst du, haben die beiden Bibelworte heute etwas mit denen von gestern zu tun, mit der Auslegung und den Kommentaren? Urteile selbst.

Gebet
: Herr, dein Wort heute sagt: „Du bist der Heiland derer, die Zuflucht suchen“ (Losung). Ja, das glaube ich. Sei du auch mein Heiland, mein Helfer und Retter, wenn ich zu dir fliehe mit meinen Sorgen, in meinen Nöten und Ängsten. Du bist barmherzig und weist mich nicht ab. Darauf verlasse ich mich. So will auch ich barmherzig sein zu denen, die mich brauchen. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr 

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Donnerstag, 12. September 2024

Migranten und Menschenwürde hl

Losung: Helft dem Elenden und Bedürftigen zum Recht. Psalm 82,3
Fortsetzung: Behandelt die Armen und Bedürftigen, wie es ihnen zusteht! 4 Reißt sie aus den Klauen ihrer Unterdrücker!« 5 Aber sie handeln ohne Sinn und Verstand und sehen nicht, dass durch ihre Bosheit die Welt ins Wanken gerät. (Psalm 82,4+5) 

Lehrtext: Euch aber lasse der Herr wachsen und immer reicher werden in der Liebe untereinander und zu jedermann. 1.Thessalonicher 3,12

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich will mich hier nicht zu jedem aktuellen politischen Thema äußern, sondern nur, wenn es für mich von den Bibelworten geboten ist. Heute geht es um die Frage, ob wir uns die „Elenden und Bedürftigen“ vom Leib halten sollen, indem wir sie an unseren Grenzen zurückweisen und das Recht auf Asyl de facto verweigern. Dazu ein Blick zurück auf die Zustände in unserem Land vor knapp 80 Jahren:

Damals ...

Wie war das damals in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, als Millionen von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten in das Gebiet der heutigen Bundesrepublik kamen? Sie wurden hier keineswegs mit offenen Armen aufgenommen, obwohl sie Deutsche waren. Teilweise musste die Polizei sie in den Häusern unserer Städte und Dörfer einquartieren, weil sich die Bewohner vehement dagegen sträubten. Nun waren auch unter jenen Millionen ein paar Mörder und Vergewaltiger. Grund genug für nicht wenige, die Flüchtlinge und Vertriebenen insgesamt zum Teufel zu wünschen und zu fordern, dass keine mehr kommen dürfen. Die Militärbehörden der alliierten Besatzungsmächte warnten sogar vor der Gefahr eines Bürgerkrieges zwischen den Flüchtlingen und den Einheimischen, so sehr war die Stimmung aufgeheizt. 

Soweit darf es nicht wieder kommen. Wir brauchen keine Scharfmacher und Hetzer, keine Angstmacher und Aufwiegler. Wir brauchen in den Medien und in der Politik Menschen, die verantwortungsbewusst und besonnen sind, die die Menschenrechte und die Menschenwürde aller achten und auf eine humanitäre und sozialverträgliche Weise den Zuzug in unser Land regeln.

... und heute?

Die heutigen Politikerinnen und Politiker aller Parteien, die jetzt populistisch die Geflüchteten und Asylsuchenden für ihre Wahlkämpfe instrumentalisieren, sollten das bedenken. Vielleicht haben auch ihre Vorfahren zu jenen Flüchtlingen und Vertriebenen gehört. Auf dem Rücken von Unglückseligen um die politische Macht im Lande zu kämpfen und dabei auf die Ängste in der Bevölkerung zu spekulieren, ist für mich unanständig und verantwortungslos. Ich jedenfalls möchte von solchen Leuten nicht regiert werden. Sie verunsichern und erschrecken auch noch die Deutschen mit Migrationshintergrund in unserem Land. So geht es nicht!

Der Bundespräsident

Ich erinnere an eine Rede des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (CDU), die er am 29.5.1993 nach den Brand- und Mordanschlägen von Rechtsradikalen auf zwei türkische Familien in Mölln gehalten hat. Darin sagt er:

»Deutschland den Deutschen. Mit solchen Parolen ziehen Extremisten durch die Straßen. Was soll das heißen? Eine neue Verfassung. Nein, in unserem Artikel 1 steht nicht „Die Würde des Deutschen ist unantastbar“, sondern „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Dabei bleibt es. Und käme es anders, dann wäre es um die Würde der Deutschen geschehen.
Wir haben die dringliche Pflicht, ein System zu schaffen, das die Zuwanderung steuert und begrenzt, und zugleich das wahre Asyl schützt. Mit allem Nachdruck ist zu verlangen, dass wir in der Politik die Kraft auf allen Seiten finden, nun gemeinsam den nächsten notwendigen Schritt zu tun – nach den Regeln der Verfassung (vergleiche Losung) und ohne die schrecklichen schrillen Töne, die uns keinen Schritt weiterbringen, sondern am Ende nur Wasser sind auf die Mühlen der gewalttätigen Extremisten.«
Soweit der damalige Bundespräsident.

Vor 30, vor 2500 Jahren und heute

Diese Sätze sind 30 Jahre alt und die heutige Losung rund 2500 Jahre. Und doch sind beide nach wie vor wichtig und aktuell.

Für uns Christen ist es selbstverständlich, dass jeder Mensch Würde und Rechte hat. Zumindest sollte es selbstverständlich sein. Denn die Würde eines Menschen wird ihm nicht von Menschen verliehen. Er hat sie von Gott als sein Geschöpf. Darum kann sie ihm auch nicht genommen werden, obwohl die Menschenwürde seit Jahrtausenden bis in unsere Gegenwart geschändet und mit Füßen getreten wird. 

Und ein Letztes: Was würde deiner Meinung nach wohl Jesus in unserer Zeit zu dieser Problematik sagen? Wem würde er ins Gewissen reden, falls er ein Gewissen findet? Die Antwort überlasse ich dir.

Gebet: Herr, du selbst sagst: „Ich bin ein Fremder (ein Ausländer, ein Flüchtling, ein Migrant) gewesen, und ihr habt mich aufgenommen. Was ihr ihm getan habt, das habt ihr mir getan. Und was ihr ihm nicht getan habt, das habt ihr mir auch nicht getan“ (Matthäus 25,31-40). Hilfsbedürftigen helfen ohne Ansehen der Person, das hast du vorgelebt. Das ist meine Menschenpflicht. Und daran will ich mich halten. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr 

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Mittwoch, 11. September 2024

Das gereinigte Herz hl

Losung: Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist. Psalm 51,12 

Lehrtext: Das Ziel aller Weisung ist die Liebe, die aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben kommt. 1.Timotheus 1,5

Liebe Leserin, liebe Leser, 

»Ich bin klein, mein Herz ist rein, soll niemand drin wohnen als Jesus allein!« – Kennst du dieses Kindergebet? Meine Mutter hat mit mir so gebetet. Vermutlich hat sie es von ihrer Mutter übernommen und über den Sinn nicht weiter nachgedacht. Naja und dann halten nach wie vor viele Mütter ihre eigenen Kinder für kleine Unschuldsengel, auch wenn sie das nicht sind. Mit meinen Kindern habe ich so nicht gebetet. Spätestens als junger Vater habe ich gewusst, dass nicht stimmen kann, was dieses Gebet sagt.

Schon in der Sintfluterzählung sagt Gott zu Noah, dass er nicht noch einmal eine solch verderbliche Flut schicken werde, denn »Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.« (1. Mose 8,21) Manche meinen, dass Gott mit diesem Satz resigniert habe, was die Besserung der Menschen betrifft. 

Sind wir wirklich alle miteinander unverbesserlich? Ist denn niemand unter uns, der oder die ein reines Herz hat? Ich weiß niemanden. Du vielleicht?

Für mich gilt nach wie vor die Erkenntnis von Martin Luther, der diesen für Theologen berühmten Satz geschrieben hat: „Simul iustus ac peccator“ - der Mensch ist beides zugleich, ein Gerechter und ein Sünder. Und das bleibt er auch, selbst wenn er gerade von der Beichte kommt. Deshalb habe ich in der Losungsauslegung vor drei Tagen geschrieben, dass die Grenze zwischen gut und böse mitten durchs eigene Herz geht.

Nicht aus eigener Kraft

Aber heißt es nicht in der Bergpredigt Jesu: »Selig sind, die reines Herzens sind«? Ja, heißt es. An diesem Satz hatte ich lange zu kauen. Wie sollte ich ihn nur verstehen? Zu Hilfe kam mir die heutige Losung. Da bekennt der Mensch, der den Psalm 51 zum ersten Mal gebetet hat, dass er aus eigener Kraft nicht in der Lage ist, ein reines Herz zu bekommen. Das muss Gott für ihn und in ihm tun, für mich und in mir. Wenn überhaupt, dann habe ich ein von ihm gereinigtes Herz.

Auch in diesem Fall gilt, was ich in der Losungsauslegung gestern geschrieben habe: „Weil – darum“, weil Gott von mir nimmt, was mich von ihm trennt, weil er mir vergibt, darum bin ich ihm in seinen Augen recht, obwohl ich ein Sünder bleibe. Er behält die Initiative und tut, was er will. Er „reinigt“ die Herzen auch der Menschen und vergibt ihnen, die ihn nicht kennen. Auch sie sind ja seine Geschöpfe, seine Kinder. Er kann nicht anders, weil er nicht anders will. Gott sei Dank! 

Gebet: Herr, ich weiß, dass du in mir ein reines Herz schaffen kannst und es auch tust. Ich selbst bin dazu nicht in der Lage. Doch in deiner Nähe werde ich heil, fällt ab von mir wie ein Grind, was mich belastet, weichen die Schatten, die auf meiner Seele liegen. Du machst mein Herz frei und meinen Geist neu. So muss ich mich nicht mit meinen Skrupeln abplagen, sondern kann auch für andere da sein. Amen                            

Herzliche Grüße,                                                    

Ihr / dein Hans Löhr 

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Dienstag, 10. September 2024

dankbar und frei hl

Losung: Halleluja! Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen im Rate der Frommen und in der Gemeinde. Psalm 111,1

Lehrtext: Lobt unsern Gott, alle seine Knechte und die ihn fürchten, Klein und Groß! Offenbarung 19,5

Liebe Leserin, liebe Leser,

damit der Lehrtext für mich zugänglicher wird, lese ich ihn noch mal in der Übersetzung "Hoffnung für alle" (HFA). Da heißt es: "Rühmt unseren Gott – alle, ob groß oder klein, die ihr Ehrfurcht vor ihm habt und ihm dient!"

Ja, das wäre schön, wenn alle Menschen auf der Erde freiwillig und gern den einen Gott rühmen und loben könnten, ihn, der sie geschaffen hat. Das wäre aus meiner Sicht die Lösung aller unserer Probleme, wenn er und sein Wille uns allen heilig wäre und wir danach leben würden. Aber wir Menschen sind nun mal keine willenlosen Marionetten. Wenn, dann weiß er es, warum er uns als Individuen, als unverwechselbare Einzelwesen geschaffen hat mit einem je eigenen „Kopf“ (Willen und Verstand) und Herzen (Gefühlen). Wenn, dann weiß er, weshalb es so viele verschiedenen Religionen, Kulturen und Weltanschauungen gibt.

Gottes menschliche Seite

Mir liegt als Christ viel daran, dass er mir in Jesus begegnet, in seinen Worten und Taten. In seinem Schicksal als Mensch: geboren, gelitten, gekreuzigt, gestorben, begraben. Und doch zugleich als Sieger über das Reich des Todes (Glaubensbekenntnis). Das macht Gott unter den vielen Göttern dieser Welt für mich einzigartig und unverwechselbar.

Im Menschen Jesus zeigt Gott mir seine menschliche, barmherzige Seite. Durch ihn bin ich geliebt genauso wie du. Sein Evangelium, seine "Gute Nachricht" ist für mich auch im 21. Jahrhundert  wegweisend. Über ihre zentralen Inhalte „Liebe und Vertrauen“ habe ich hier schon oft geschrieben. Aber mir scheint, seine revolutionärste Botschaft ist sein Abschied von aller Religion mit all den  Bemühungen, Gott beeinflussen zu können. Wie könnten wir auch den Schöpfer der Welt (!) durch Kirchen und Tempel, Opfer und Gebete, Gottesdienste und Spenden, Kult und Moral, durch Rituale und sonstige offenkundigen und verdeckten religiösen Leistungen beeindrucken! 

Das alles tun wir, bei Licht besehen, nicht für ihn, sondern für uns. Das soll uns ein gutes Gewissen verschaffen und und im besten Sinn zu einer Gemeinschaft machen, die auch den Mitmenschen im Blick hat.

Sein Wille geschieht

Ich versuche Jesu Botschaft in seinem Sinn zu verstehen. Deshalb darf ich nicht nur wortwörtlich nehmen, wie damals die Verfasser des Neuen Testaments sie verstanden haben. Gott, so wie er sich in Jesus zeigt, ist für mich allein derjenige, nach dessen Willen alles, wirklich alles geschieht. Ich aber darf ihm nicht im Weg stehen, sondern soll annehmen, was er wirkt und gibt. Das einzige, was mir, seinem Geschöpf, bleibt, ist, ihm zu danken, ihn zu loben und manchmal auch zu klagen, ohne von ihm zu erwarten, dass er mir zu willen wäre. Denn es geschieht immer noch sein Wille und nicht meiner. 

Anders gesagt: Das Neue und Befreiende von Jesu Botschaft liegt darin, dass es nun nicht mehr heißt: Wenn ich Mensch dies und das tue oder unterlasse, dann reagiert Gott mit Lob oder Strafe, mit Rettung oder Verdammnis ... Jetzt heißt es: Weil Gott tut, was nach seinem Willen letzten Endes gut für alle (!) seine Geschöpfe ist, darum kann ich mich nach ihm richten, ihm danken und vertrauen. Ich muss keine Vorleistungen erbringen und keine Bedingungen erfüllen. Das, liebe Leserin, lieber Leser, ist mehr als alle religiösen Bemühungen.

"Die Freiheit der Kinder Gottes" (Römer 8,21)

Für manchen mag das hart klingen, stellt es doch vielfach die bisherige Glaubenspraxis infrage. Für mich aber ist die Botschaft Jesu eine große Befreiung von allen religiösen Gesetzen, Ansprüchen und Erwartungen, von damit verbundenen Ängsten und Enttäuschungen. Sie befreit mich dazu, ein Leben als ein "Kind Gottes" zu führen, geborgen in seinem Willen und seiner Liebe. 

Gebet: Herr, du sprichst, ich höre. Du gibst, ich nehme. Du segnest, ich empfange. Du bist da, ich vertraue. Du berührst meine Seele, ich glaube. Du tröstest, und ich bin getrost. Mit einem Wort, du beschenkst mich mit dir, und »ich danke dir von ganzem Herzen« (Losung) für deine Gnade. Amen   

Herzliche Grüße,                                                    

Ihr / dein Hans Löhr 

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Montag, 9. September 2024

Gott mein Fels hl

Losung: Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den HERRN! Psalm 40,5

Lehrtext: Andreas findet seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden. Johannes 1,41

Liebe Leserin, liebe Leser,

»Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den HERRN!«, sagt die heutige Losung. Die Antwort, warum sie das sagt, finde ich in einem anderen Bibelwort. So heißt es im Psalm 18 Vers 3: »Der HERR ist mein Fels und mein Erretter, mein Gott, meine Zuflucht, mein sicherer Ort.«

Für mich heißt das, ich kann meine Hoffnung setzen auf etwas, das verlässlich und beständig ist wie ein Fels. Gott ist, bildlich gesprochen, der Fels in der Brandung der Zeit, meiner Lebenszeit und deiner. Er steht unerschütterlich und wankt nicht. Auf ihn kann ich bauen. Er bleibt meine Zuflucht auch in stürmischen Zeiten.

Ist das wirklich so? Die Frage ist falsch gestellt. Ich muss und will doch nicht beweisen, dass es Gott gibt und dass er so unerschütterlich ist wie ein Fels. Ich kann aber darauf vertrauen, dass er mir Halt gibt und kann meine Hoffnung an ihm festmachen.

Worauf soll ich in unserer Zeit sonst hoffen? Kannst du mir das sagen? Auf eine der politischen Parteien in unserem Land? Nein, das ist für mich vorbei. Ich setze meine Hoffnung auch nicht auf irgendein politisches Programm, auch nicht auf meine Kunst und Kraft oder die eines anderen Menschen. Ich setze meine Hoffnung schon gar nicht auf Gewalt, Waffen und Militär.

Ich hoffe allein auf den, der alles wirkt und schafft, den allmächtigen Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde und auf Jesus Christus, meinen Herrn, in dem er sich zeigt.

Gebet: Gott, du bist mein Fels und meine Zuflucht, was auch immer geschieht. Du bist auch dann noch meine Hoffnung, wenn es nach menschlichem Ermessen nichts mehr zu hoffen gibt. Du allein weißt, wie du es mit mir und dieser Welt auf das Beste machen wirst. Darauf verlasse ich mich. Amen                                         

Herzliche Grüße und eine gute, neue Woche!   

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Sonntag, 8. September 2024

Sorgen entsorgen hl

Wochenspruch: Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. 1.Petrus 5,7 

Liebe Leserin, liebe Leser, 

alle, wirklich alle Sorgen auf Gott werfen, wem das wohl gelingt? Schon die ersten Christen hatten damit Mühe, sonst würden sie im Petrusbrief nicht dazu aufgefordert (Wochenspruch). Aber es ist schon viel erreicht, wenn ich ihm meine Sorgen im Gebet sage. Dann habe ich sie wenigstens mal ausgesprochen. Dann habe ich eine gute Adresse, wohin ich mich mit ihnen wenden kann. Dann drückt ihre Last schon nicht mehr so schwer. Und vielleicht kann ich dann sagen: "geteilte Sorgen sind halbe Sorgen". Das ist mal besser, als wenn ich mich allein mit ihnen herumplagen muss:

Wer nur den lieben Gott lässt walten
und hoffet auf Ihn allezeit,
den wird Er wunderbar erhalten
in aller Not und Traurigkeit.
Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut,
der hat auf keinen Sand gebaut.

Ja, manches, das mir Sorgen macht, kriege ich wohl nicht mehr los. Aber wenn es so ist, welchen Sinn hat es dann, sich deswegen noch groß zu sorgen?

Zu meinen fünf Lieblingsliedern aus dem Gesangbuch gehört der Choral "Wer nur den lieben Gott lässt walten" von Georg Neumark aus dem 17. Jahrhundert. Manche kennen ihn vielleicht auch aus dem Film "Vaya Con Dios" mit Daniel Brühl. Ich mag dieses Lied vor allem wegen seines zweiten Verses, in dem es heißt:

Was helfen uns die schweren Sorgen?
Was hilft uns unser Weh und Ach?
Was hilft es, dass wir alle Morgen
beseufzen unser Ungemach?
Wir machen unser Kreuz und Leid
nur größer durch die Traurigkeit

Zahllose Menschen haben sich seitdem in diesen Zeilen wiedergefunden. Und selbst im 21. Jahrhundert entfalten sie  noch ihre Wirkung. Dazu passt auch gut der letzte Vers dieses Chorals:

Sing, bet und geh auf Gottes Wegen,
verricht das Deine nur getreu
und trau des Himmels reichem Segen,
so wird er bei dir werden neu;
denn welcher seine Zuversicht
auf Gott setzt, den verlässt er nicht.

Gebet: Herr, was würde ich nur ohne dich machen! An wen könnte ich mich mitten in der Nacht wenden, wenn mich meine Sorgen nicht schlafen lassen? Bei wem sind sie besser aufgehoben als bei dir? Dir kann ich ungeschützt sagen, was mich bedrückt. Du nimmst meine Sorgen nicht nur ernst, du nimmst sie mir auch ab. Das macht es mir wieder leichter. Danke!

Herzliche Grüße,          

Ihr / dein Hans Löhr

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