Donnerstag, 19. September 2024

Geh hin in Frieden! hl

Losung: HERR, geh nicht ins Gericht mit deinem Knecht; denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht. Psalm 143,2

Lehrtext: Jesus sprach zu der Frau: Dir sind deine Sünden vergeben. Dein Glaube hat dir geholfen; geh hin in Frieden! Lukas 7,48.50

Liebe Leserin, lieber Leser,

dass ich vor Gott nicht gerecht bin (Losung),  weiß ich. Dass ich auch meinen Mitmenschen immer wieder mal nicht gerecht werde, weiß ich. Dass ich damit auch mir und meinen Ansprüchen an mich nicht gerecht werde, weiß ich. Und am wenigsten bin ich gerecht, wenn ich anderen gegenüber selbstgerecht auftrete, um sie zu beeindrucken oder weil es mir an Einsicht oder Wissen fehlt oder aus welchem Grund auch immer. Dass auch sonst "niemand von den Lebendigen gerecht ist" (Losung), weiß ich auch. Doch das macht die Sache nicht besser.

Nein, selbstgerecht möchte ich nicht sein und auch nicht rechthaberisch. Aber merke ich das auch? Der sprechendste Kommentar dazu ist, wenn ich beschuldigend mit dem Zeigefinger auf einen anderen deute, denn dann weisen drei Finger auf mich zurück. Das gilt auch für jede Form der üblen Nachrede.

Unverzichtbare Selbstkritik

Ohne Selbstkritik, ohne dass ich mir zuerst den Balken aus meinem Auge ziehe, bevor ich den Bruder auf den Splitter in seinem hinweise (Matthäus 7,1-5) geht es nun mal nicht. In der Bibel heißt das "Buße". Wenn mir das klar ist, ist auch meine hoffentlich berechtigte Kritik an anderen nicht mehr so verletzend und gnadenlos. Sonst wäre ich ein Heuchler, einer "mit doppelten Standards", der an anderen andere Maßstäbe anlegt als an sich selbst. Für mich gilt das nicht nur im persönlichen Umfeld, sondern auch in der Politik und für die Medien, wenn zum Beispiel nur die Angriffskriege der amerikanischen Regierungen verurteilt und die der russischen gerechtfertigt werden – und umgekehrt.

Und Jesus? Wie kritisiert er? Falls du das wissen willst und du dir die Zeit nehmen kannst, lies bitte die Geschichte, aus der unser heutiger Lehrtext kommt (klick) Lukas 7,36-50. Sie gehört zum Grundbestand meines Glaubens.

Gebet:  Herr, du bist der Arzt, der mich von Selbstgerechtigkeit und Rechthaberei heilen kann und immer wieder muss. Auf dich will ich schauen, dein Wort hören, tun und sagen, was in deinen Augen recht ist und meinem Nächsten nützt. Dir glaube und vertraue ich, weil auch ich dir recht bin und du mich nicht verurteilst. Du vergibst mir, wenn ich zu anderen ungerecht bin und zu schwach, um ihnen gerecht werden zu können. Gib mir deine Kraft, um mich zu besinnen, zu beherrschen und sie um Verzeihung zu bitten. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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7 Kommentare:

  1. Vielen Dank für die Auslegung heute und einen gesegneten Donnerstag!🙏

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  2. Ach Herr Löhr,
    wäre es doch in der Geschichte ein Mann gewesen, der Jesus Füße geküsst hätte.

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  3. Wie oft bin ich ungerecht meinen Mitmenschen gegenüber. Immer wieder muss ich mich dabei ertappen. Ach Herr, vergib mir doch meine Sünden und hilf mir, dass ich gerechter werde! Bitte hilf mir heute bei meinen Aufgaben und schenke mir immer wieder das Vertrauen auf Deine große Güte. Danke für die Auslegung heute. Möge es ein gesegneter Tag für alle werden!

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  4. Guten Morgen lieber Hans Löhr! Sie schreiben jeden Tag - jede Woche und jedes Monat hindurch und das nun schon seit so vielen Jahren obwohl es Ihnen auch nicht immer gerade gut geht. Sie bringen uns allen Gott und Jesus auf so unbeschreibliche Weise näher. Sie lieber Hans schenken uns Kraft, Mut, Zuversicht, Hoffnung indem Sie über Gotteswort schreiben und Sprechen. Sie lieber Hans machen das unermüdlich Jahresdurchgängig und das seit Jahrzehnten. Ich freue mich täglich über Ihren Blog und bedanke mich nur sehr selten. Das tut mir leid, dass ich mir da nicht regelmäßig die Zeit nehme. Aber: ich bete öfter für Sie und danke Gott, dass es Sie lieber Hans gibt. GOTT SEGNE, BEHÜTE UND BESCHÜTZE SIE LIEBER HANS LÖHR. UND DANKE FÜR ALL IHRE MÜHE UND HILFE UND ZEIT DIE SIE UNS SCHENKEN. DANKE. Ich wünsche Ihnen und allen Menschen die den Blog lesen einen fröhlichen, gesegneten Tag. Alles Liebe Ursula Anna

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    1. Das haben Die wunderbar gesagt, liebe Anna Maria, ich schließe mich diesen Worten an Sie , lieber Herr Löhr, mit ganzem Herzen und voll Dankbarkeit an. Barbara

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  5. Nicht zu vergessen auch Jesus,war nicht nur friedfertig.
    Das durften die Händler und Geldwechsler im Tempel erleben,die er eigenhändig rausgetrieben hat.

    Verzeihen oder Vergeben ist die größte
    Liebe.❤️
    🙏

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    1. Auch ich schließe mich den Worten von Ursula Anna an und bedanke mich für die guten Gedanken jeden Tag in ihrem Blog, die ich jeden Tag mit Freude lese. Sie sind mir oft sehr hilfreich. Danke und Gott segne sie weiterhin Pastor Löhr. Liebe Grüße aus dem hohen Norden von Frauke

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