Losung: Ein Engel rührte Elia an und sprach zu ihm: Steh auf und iss! Und er stand auf und aß und trank und ging durch die Kraft der Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Berg Gottes. 1.Könige 19,5.8
Lehrtext: Darum sollt ihr nicht sorgen und
sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns
kleiden? Matthäus 6,31
Liebe Leserin, liebe Leser,
vielleicht strotzt du ja gerade vor Energie und Tatendrang. Dann kann ich
dir dazu nur gratulieren. Dann wirst du die Aufgaben heute mit links erledigen.
Aber vielleicht geht es dir ja auch wie dem Propheten Elia in der Erzählung,
aus der unsere heutige Losung kommt (1. Könige 19):
Eine
denkwürdige Erzählung
Gerade noch hat er einen großen Sieg errungen über die Baalspriester der
heidnischen Königin Isebel. Doch jetzt verfolgt sie ihn, und Elia muss fliehen. Er
rennt um sein Leben bis er nicht mehr kann. Erschöpft und demoralisiert liegt er unter einem Ginster und möchte sterben. Da
schickt Gott einen Boten (= Engel). Der rührt Elia
an, weckt ihn und sagt: „Steh auf! Da hast du was zu essen und zu trinken. Und
jetzt geh. Denn vor dir liegt ein weiter Weg!“
Die Erzählung und
ich
Ich liege nicht erschöpft unter einem Ginsterbusch. Doch mir fehlt es inzwischen manchmal an der nötigen Kraft. Dann stehen die zu erledigenden Aufgaben wie ein
großer Berg vor mir, dessen Anblick mich lähmt. Dann habe ich Mühe, mich
aufzuraffen und zu tun, was getan werden muss. Dann, liebe Leserin, lieber
Leser, brauche auch ich so etwas wie den Engel des Propheten, eine Stimme,
die sagt: „Bleib nicht liegen. Steh auf. Iss und trink etwas und dann mach dich
an die Arbeit!“ Für mich ist das meine innere Stimme, die zu mir spricht und mich ermutigt. Oder spricht durch sie ein anderer zu mir? Jedenfalls
hilft mir die Elia-Geschichte, das so zu sehen und zu deuten.
Gott ist kein Sklaventreiber. Er lässt mir durchaus Zeit, mich zu erholen und neue Kraft zu schöpfen. Aber er lässt mich nicht einfach links liegen und überlässt mich nicht mir selbst. Noch immer sagt er: „Steh auf und lebe dein Leben. Denn dazu habe ich es dir gegeben, dass du jeden Tag etwas tust, was dir und anderen gut tut.“ - Manchmal ist das „nur“ ein Gebet. Manchmal ein freundliches Wort oder eine Tasse Tee, die ich einem anderen anbiete. Manchmal mehr …
Die Erzählung
geht weiter
Mit Elia hatte Gott noch Großes vor. Er schickte ihn zum Berg Horeb, wo er
sich ihm zeigen würde. Dort ging »er an Elia
vorüber. Und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriss und die Felsen
zerbrach, kam vor dem HERRN her; der HERR aber war nicht im Winde. Nach dem
Wind aber kam ein Erdbeben; aber der HERR war nicht im Erdbeben. Und nach dem
Erdbeben kam ein Feuer; aber der HERR war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer
kam ein stilles, sanftes Sausen. Als das Elia hörte, verhüllte er sein Antlitz
mit seinem Mantel.«
Aus dieser Erzählung lerne ich, Gott nicht in den scheinbar großen, bedeutenden und gewaltigen Erscheinungen dieser Welt zu suchen, nicht dort, wo Menschen mit offenem Mund ehrfürchtig die Größe ihrer Idole und Leistungen bestaunen. Mir zeigt er sich in Jesus, im Stall und am Kreuz. Seine Nähe lässt er mich in der Stille spüren, wo ich nicht mehr rede, sondern nur noch lausche. Wo ich nicht mehr mut- und kraftlos liegen bleibe, sondern aufstehe und den Weg gehe, den er mir zeigt.
Gebet: Herr, du bist meine Kraft. Ob du sie mir auch heute gibst und morgen? Du wirst sie mir geben, wenn ich sie brauche. Denn du gibst mir deine Kraft nicht im voraus, damit ich mich nicht auf mich selbst, sondern auf dich verlasse. Darum will ich nicht resignieren, auch wenn mir danach zumute ist, sondern in deinem Namen aufstehen und tun, was getan werden muss. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch
Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die
menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe
aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen
„Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Vielen Dank, dass Sie uns jeden Tag ein Stück der Bibel / Losung, Lehrtext verständlich machen. Ich wünsche Ihnen, dass Gott Ihnen auch heute die Kraft schenkt, die Sie brauchen für alle Aufgaben!
AntwortenLöschenHerzliche Grüsse!
Weiß ich den Weg auch nicht, du weißt ihn wohl! Ich hoffe erneut jeden Morgen auf die Hilfe unseres barmherzigen Vaters. Ihre Auslegungen sind für mich immer wieder ein Anstoß zu vertrauen auf Gottes Wort. Danke dafür! Möge es ein behüteter und gesegneter Tag werden.
AntwortenLöschenWarum verhüllt Elia sein Antlitz mit seinem Mantel als er das stille, sanfte Sausen hört? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen, da es mich wirklich beschäftigt.
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