Sonntag, 15. September 2024

Tischgebet für mich hl

Losung: Wenn du nun isst und satt wirst, so hüte dich, dass du nicht den HERRN vergisst. 5.Mose 6,11-12

Lehrtext: Jesus sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Johannes 6,32

 Liebe Leserin, lieber Leser,

ich bete ein Tischgebet meistens vor dem Mittagessen. Manchmal vergesse ich es auch. Früher hatte ich deswegen einen Anflug von schlechtem Gewissen (siehe Losung). Heute nicht mal das. Mir ist klar geworden, dass ich nicht Gott zuliebe vor dem Essen bete, sondern im eigenen Interesse. Es ist für mich eine Gelegenheit, mir bewusst zu machen, dass ich dankbar sein kann. Und genau das will ich auch sein und bleiben, ein dankbarer Mensch und nicht einer von der wachsenden Zahl übel gelaunter Zeitgenossen, denen nichts passt, die schimpfen und jammern und sich selbst und anderen das Leben vermiesen.

Ich bin für mein Gesicht verantwortlich

Nein, ich verachte diese Menschen nicht. Vielleicht wären sie auch gerne anders. Vielleicht können sie nicht aus ihrer Haut. Wer weiß, in welchem Milieu sie aufgewachsen und durch wen sie beeinflusst worden sind. Aber trotzdem sage ich: man ist auch für sein Gesicht verantwortlich, besonders, wenn man in der Öffentlichkeit steht und vielfach abgebildet wird. Mit einem freundlichen Gesicht fällt es schwer, zu schimpfen, anzuklagen und aggressiv zu sein.

Das stimmt schon, in unserem Land ist längst nicht alles optimal. Da kann viel verbessert werden. Aber ist es irgendwo anders? Deshalb schaue ich lieber auf die Möglichkeiten, die es bei uns gibt und starre nicht ständig auf die Defizite und das Versagen. Dann muss ich mich aber auch selbst fragen, was kann ich dazu beitragen – und wenn es nur wenig ist –, dass es bei mir, in meinem Verantwortungsbereich und in meinem Umfeld besser wird.

Gottes Segen im Blick behalten

Natürlich bin auch ich immer wieder mal schlecht gelaunt und ärgere mich über dies und das, was anders sein sollte - auch bei mir. Aber mir liegt daran, den Segen Gottes nicht aus den Augen zu verlieren, den er mir und dir und allen anderen täglich schenkt. Und dabei hilft mir das Tischgebet. Es macht mich wenigstens ein bisschen dankbarer als wenn ich mich einfach so an den Tisch setze und drauflos esse.

Manchmal denke ich daran, was alles erforderlich ist, damit ich vor meinem gefüllten Teller sitzen, satt werden und dankbar sein kann. Dazu gehören auch die vielen, vielen Menschen in vielen Ländern mit ihren Kulturen, ihren Religionen, Sprachen und Hautfarben, die mit dazu beitragen, dass die Regale im Supermarkt gefüllt sind. Und dann denke ich auch, dass ohne Sonne und Regen, ohne fruchtbare Erde und den Fleiß der vielen nichts wäre, wie es ist. Und ich bete dieses schlichte …

Gebet aus Kindertagen: Alle guten Gaben, / alles was wir haben, / kommt, o Gott, von dir; / Dank sei dir dafür! Amen

Herzliche Grüße und einen gesegneten Sonntag!

Ihr / dein Hans Löhr 

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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4 Kommentare:

  1. Vielen Dank und einen gesegneten Sonntag!🙏

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  2. Vielen lieben Dank Herr Löhr das müssen wir(ich) immer wieder lernen dankbar sein für das was wir haben und nicht nörgeln über das was uns vermeintlich fehlt einen gesegneten Sonntag Ihnen und Ihrer Familie herzliche Grüße Angelika

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  3. Danke für die Erinnerung am frühen Morgen wieder einmal darüber nachzudenken, wie reich wir doch täglich mit allen guten Gaben beschenkt werden. Möge der Segen des Herrn auf allem liegen. Einen behüteten Sonntag!

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  4. Ja, und alles beten, egal ob Tischgebet, abends im Bett oder sonst wann und wo, alles beten schafft immer irgendwie Frieden in meinem Herz. Und das tut mir gut, das brauche ich.
    Danke lieber Pfarrer Löhr, dass Sie uns teilhaben lassen an Ihren Gedanken zur Bibel.
    Einen gesegneten Sonntag uns allen.
    Herzlich, Annelie

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