Samstag, 21. Dezember 2019

kein zu spät hl

Losung: Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist hier kein Helfer. Psalm 22,12

Lehrtext: Die Schwestern sandten zu Jesus und ließen ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, liegt krank. Johannes 11,3

Liebe Leserin, lieber Leser,

ob das so stimmt, was die heutige Losung sagt? Im Großen und Ganzen kann ich zustimmen. Ja, wo Gott fern von mir ist, da ist Angst nahe; und wo er mir nahe ist, da ist Angst fern. Aber zugleich habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass Angst mich auch dann nicht automatisch verlässt, wenn ich bete und mich vergewissere, dass Gott da ist. Automatisch geht im Glauben sowieso nichts. Doch er hilft mir, dass sich meine Situation nach und nach ändert, wenn ich dranbleibe und Gott im Gebet nicht loslasse.

Keiner da

     Natürlich ist es gut, wenn mir Menschen zur Seite stehen und mir in verschiedenen Lebenssituationen helfen. Gott hilft ja auch durch sie. Aber dann kann es auch sein, dass keiner da ist, der mir helfen kann oder die, die da sind, hilflos sind. Manche Dinge muss man eben ganz allein aushalten. Eine schlechte Nachricht vom Arzt zum Beispiel kann dir niemand abnehmen. Da kriecht dann schon Angst in die Seele und will sich da einnisten.
     Johannes packt diese Erfahrungen in eine Geschichte. Er erzählt in seinem Evangelium, dass Martha und Maria in ihrer Umgebung keinen Helfer fanden als ihr Bruder Lazarus sterbenskrank wurde. Deshalb sandten sie zu Jesus (Lehrtext), der sich zu dieser Zeit weit entfernt aufhielt. Er war ihre einzige und letzte Hoffnung. Aber als Jesus dann endlich in Bethanien ankam, war Lazarus schon gestorben. Nun mussten die beiden mit ihrem Bruder auch ihre letzte Hoffnung begraben. Doch Jesus rief ihn wieder aus seinem Grab heraus.

Lebendige Hoffnung

     Mit dieser Geschichte sagt Johannes: Wo Gott im Spiel ist, hat der Tod verloren. Da gibt es kein „ zu spät“. Für uns Menschen mag das vorübergehend so aussehen. Und manche Tür fällt für immer ins Schloss. Doch dann tut er eine andere auf, und es geht so weiter, wie er es will.
     Die Hoffnung stirbt zuletzt? Die meisten reden so. Gott aber, so glaube ich, kommt mir in Jesus Christus nahe, im Kind von Bethlehem und im Mann von Golgatha. Er ist die lebendige Hoffnung und kommt zu mir wo ich bin. Er kommt auch in meine Einsamkeit und Angst. Er zaubert sie nicht weg, sondern hält bei mir aus und hält sie mit mir aus.

Gebet: Herr, wo ich nicht mehr weiter weiß, kennst du den Weg. Wo Angst mich begräbt, öffnest das Grab. Wo ich am Ende bin, fangen deine Möglichkeiten an. Meine Hoffnung reicht nicht weit. Doch du nimmst mich mit in die Zukunft. Amen
Was hast du unterlassen / zu meinem Trost und Freud,
als Leib und Seele saßen / in ihrem größten Leid?
Als mir das Reich genommen, / da Fried und Freude lacht,
da bist du, mein Heil, kommen / und hast mich froh gemacht.
Ihr dürft euch nicht bemühen / noch sorgen Tag und Nacht,
wie ihr ihn wollet ziehen / mit eures Armes Macht.
Er kommt, er kommt mit Willen, / ist voller Lieb und Lust,
all Angst und Not zu stillen, / die ihm an euch bewusst.
(aus: „Wie soll ich dich empfangen“ von Paul Gerhardt)
Herzliche Grüße

Hans Löhr

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