Donnerstag, 26. Januar 2017

Geh durch die Gebetstür! hl

Losung: Ich rief zu dem HERRN in meiner Angst, und er antwortete mir. Jona 2,3

Lehrtext: Jesus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Johannes 6,37

Liebe Leserin, lieber Leser,

du hast in dir mehr Möglichkeiten als du in einem Menschenleben verwirklichen kannst. Du kannst bis zu deinem Lebensende dazulernen und Neues ausprobieren. Manche lernen im Alter noch Sprachen. Andere ein Instrument. Manche arbeiten sich in die Bedienung eines Computers ein. Andere pflegen ein Hobby, das sie bisher vernachlässigt hatten. Und manche kommen spät, aber nicht zu spät zum Glauben.
Du hast die Möglichkeit, alles mit dir allein auszumachen. Kannst im Hamsterrad deiner Sorgen laufen, bis du erschöpft bist. Kannst versuchen, so viel wie möglich zu kontrollieren in deinem Leben und im Leben deiner Familienangehörigen, bis du vor Überforderung am Ende bist. Kannst arbeiten, bis du umfällst…
Du findest in dir die Strategien, die du bisher verfolgt und Lösungswege, die du bisher mit mehr oder weniger Erfolg gegangen bist. Du findest in dir aber auch eine Tür mit der Aufschrift „Gebet“. Durch sie kannst du hindurchgehen und in einen Raum des Friedens und der Geborgenheit eintreten. Du warst bestimmt schon öfter in diesem Raum, sonst würdest du diese Losungsauslegung nicht lesen. Aber vielleicht bist du in letzter Zeit an dieser Tür öfter vorbeigegangen. Vielleicht hast du hinter ihr nicht das gefunden, was du gesucht hast. Vielleicht hast du gedacht, du öffnest die Gebetstür und dann liegt das, was du dir wünscht, wie ein Geschenk vor dir, das du nur noch nehmen musst.
Aber in dem Raum hinter der Tür mit dem Aufschrift ‚Gebet‘ liegen keine fertigen Lösungen wie Geschenke. Er selbst ist das Geschenk. Denn in diesem Raum kannst du deine Sorgen und deine Ängste ablegen. In ihm kannst du ruhig werden, zur Besinnung kommen, Abstand gewinnen zu dem, was dich bedrängt, und neues Vertrauen gewinnen, dass du deine Probleme nicht allein tragen musst. In diesem Raum heißt dich Jesus willkommen. Er bietet dir da einen Platz an, dass du dich niederlassen und zur Ruhe kommen kannst. Und er bietet dir sein Ohr, dass du ihm sagen kannst, was du auf dem Herzen hast.
Und wenn du dir dann für dein Gebet genügend Zeit gelassen hast und den Raum wieder verlässt, wirst du anders hinausgehen als du hereingekommen bist: leichter, freier, zuversichtlicher.
Nein, du musst nicht alles mit dir allein ausmachen. Da gibt es noch ganz andere Möglichkeiten in deinem Leben. Und das Gebet ist eine der besten.

Gebet: Herr, es liegt nicht an dir, wenn ich mit meinen Sorgen nicht mehr aus noch ein weiß. Es liegt schon auch an mir, wenn ich mir nicht genug Zeit nehme, dir in aller Ruhe zu sagen, was mich belastet und wenn ich dann nicht bereit bin, loszulassen, was ich meine krampfhaft in der Hand halten zu müssen. Du hast mir versprochen, dass ich zu dir Zutritt habe und du mich anhörst. Und so will ich wieder durch die Gebetstür zu dir gehen und dich beim Wort nehmen. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Sie können diese Auslegung bewerten, indem sie in eines von den drei Kästchen weiter unten klicken oder einen Kommentar schreiben.

1 Kommentar:

  1. Der Text hat mich total berührt und bewegt und getröstet. Danke!!

    AntwortenLöschen