Losung: Der Stein,
den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Das ist vom HERRN
geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen. Psalm
118,22-23
Lehrtext: Einen andern Grund kann niemand legen außer
dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. 1.Korinther
3,11
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie viele Christen sind verkappte Muslime oder Juden?
Verschiedenen Umfragen zufolge weit mehr als die Hälfte. Vielleicht bist auch
du dabei.
Nach dieser steilen These bin ich natürlich eine Begründung
schuldig. Selbstverständlich sind diese Christen nicht Muslime oder Juden im
herkömmlichen Sinn. Aber wer nur an einen einzigen Gott glaubt, kann genauso wenig
etwas mit Jesus Christus anfangen wie jene. Bei den Muslimen gilt er immerhin
noch als großer Prophet, aber keinesfalls als Sohn Gottes; bei den Juden als interessanter
Mensch, aber nicht als Gott. Und das ist bei den meisten Christen ebenso.
Ich kenne dieses Phänomen auch aus meiner näheren und weiteren
Verwandtschaft. Ich hab mich selbst lange damit herumgeplagt. Gott? Ja! Jesus
Christus? Ähm…
Gott als Schöpfer der Welt – ja. Gott als der große
Gesetzgeber moralischer und sittlicher Bestimmungen – ja. Gott als der Lenker
der Geschichte – ja. Das alles können sich verhältnismäßig viele Christen vorstellen
genauso wie Muslime und Juden. Aber Gott als Mensch? Als Kind in der Krippe?
Als Mann am Kreuz?
Ich habe den Eindruck, dass Jesus Christus in der
katholischen wie auch in der orthodoxen Kirche inzwischen höher geschätzt wird
als in meiner evangelischen. Und dabei fing doch die Reformation genau damit
an, dass man in der Bibel Gott in Jesus Christus wiedererkannt hat als den
Barmherzigen und Liebenden. Die Frage „Wie kriege ich einen gnädigen Gott?“
führte Martin Luther direkt zu Jesus Christus. Bei ihm fand er die Antwort.
Zugegeben, die Rede der christlichen Theologie von der
Dreieinigkeit war schon immer schwierig. Legte schon immer das Missverständnis
nahe, als ginge es im Christentum um drei Götter statt um den einen und
einzigen, der sich uns nur auf drei verschiedene Weisen zeigt: Als allmächtiger
Schöpfer und ewiger Vater, als barmherziger Erlöser und treuer Sohn, als liebende
Macht und heiliger Geist.
Die Bibel sagt (Lehrtext): Jesus Christus ist das Fundament,
auf dem wir das Haus des Glaubens, mehr noch: Auf dem wir unser Leben bauen
können. Dieses Fundament (oder Eckstein / Grundstein)
ist uns vorgegeben. Es ist so, als würde ein Vater seinem Kind einen Bauplatz
schenken mit dem bereits fertigen Fundament für das Haus, das aber der Sohn
oder die Tochter noch selbst fertigbauen müssen. Und nun kann das Kind dieses
Geschenk annehmen oder ablehnen. Es hat die Freiheit zu sagen: „Ja gerne!“ oder
„Nein danke, ich traue diesem Fundament nicht. Ich suche mir etwas anderes.“
Warum aber soll ich mein „Glaubens- und Lebenshaus“ auf
diesem Grund ‚Jesus Christus‘ bauen? Reicht es nicht, wenn ich es auf Gott
baue?
Mir reicht es nicht. Denn wer und wie und was Gott für mich
ist – und nur das ist mir an Gott wichtig – erkenne ich als Christ nur daran,
wer und wie und was Jesus für die Menschen gewesen ist, von denen in den
Evangelien erzählt wird. Da finde ich den sicheren Grund für meinen Glauben. In
ihm begegnet mir der barmherzige Gott, der mich gewollt und geschaffen hat, der
mich behütet und erhält, der bei mir ist und hilft, der mich segnet und liebt,
der mir vergibt und mich erlöst. An diesen Gott halte ich mich, ihm vertraue
ich. Einen anderen Gott, eine andere göttliche Idee, ein anderes höheres Wesen
kenne ich nicht und will ich nicht kennen.
Was ihn vom Gott der Juden oder Muslime unterscheidet? Dass dieser mein Gott auch ihr Gott ist und sie meine Brüder und Schwestern.
Was
ihn von einem Gott ohne Jesus Christus unterscheidet? Im Bild von Losungen
Lehrtext gesagt: Das Fundament der Liebe ist gelegt. Ich habe dazu nichts beitragen
müssen. Es ist mir geschenkt. Und es bleibt tragfähig und stabil, wie stark mir
auch die Winde des Lebens ins Gesicht blasen, wie sehr mich auch
Schicksalsschläge erschüttern mögen. Selbst wenn ich meine, ganz und gar auf
eigenen Füßen zu stehen und ohne Gott leben zu können, trägt er mich in bedingungsloser Liebe und Treue.
Mögen
andere diesen Grund- und Eckstein Jesus Christus verwerfen. Ich baue auf ihn.
Gebet: Allmächtiger und heiliger Gott, du
begegnest mir in deinem Sohn Jesus Christus. Da lässt du dich von mir finden. In
ihm und durch ihn liebst du mich bedingungslos. In ihm und durch ihn machst du
mich gewiss, dass du für mich da bist. In ihm und durch ihn hältst du unter allen Umständen zu mir, stehst für mich
ein und wirst mich erlösen. In diesem Glauben gibst du mir Halt, machst mich zuversichtlich
und stark. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
Als Christ steckt man in einem unauflöslichen Dilemma. Wenn man die Betonung bei der Dreieinigkeit auf die Einigkeit, also den einen Gott, legt, gilt man schnell als verkappter Jude oder Muslim, wenn man die Drei betont, läuft man in die Falle der Vielgötterei und verstößt gegen das Erste Gebot.
AntwortenLöschenDie Trinitätslehre ist eine nachbiblische theologische Konstruktion, um bestimmte theologische Probleme zu lösen. Ich finde sie logisch schwierig, verhalte mich aber loyal dazu. Sobald das daraus abgeleitete Reden sich wie ein Verstoß gegen das Erste Gebot anhört, bin ich raus. Im obigen Beitrag ist das der Fall.
Jesus: "Wer mich sieht, der sieht den Vater."(Johannes 14,10) „Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes.“ (Kolosser 1,15)
AntwortenLöschenDie angegebenen Textstellen waren sehr wahrscheinlich auch den Arianern bekannt, die sie dann wohl anders interpretiert haben. Das heißt nicht, dass sie recht hatten, nur dass es verschiedene mögliche Positionen gibt. Ebenbild sein z. B. ist etwas anderes als identisch sein.
AntwortenLöschenDer Bibelgott ist der Teufel.Er gab unzählige Mordbefehle und Jeder der seinen Befehl folgte wurde zum Mörder.Dieser Gott ist auch der Gott der Pharisäer.Jesus sagte:Ihr habt den Teufel zum Vater und dieser war ein Menschenmörder von Anbeginn.
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