Losung: Gott, du
hast mich von Jugend auf gelehrt, und noch jetzt verkündige ich deine Wunder. Psalm 71,17
Lehrtext: Ich danke
unserm Herrn Christus Jesus, der mich stark gemacht und für treu erachtet hat. 1.Timotheus
1,12
Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn dich deine Kinder oder Enkel fragten, welche
Erfahrungen du mit Gott gemacht hast, was würdest du ihnen sagen?
Würdest du sagen, was im Psalm 71 steht, aus dem die heutige
Losung kommt? Würdest du sagen, dass Gott Wort hält und du dich auf seine Zusagen
verlassen konntest? Dass er dich aus
mancher Not befreit und noch viel mehr getan hat als du aufzählen kannst? (Psalm 71,15)
Der Mann aus Psalm 71 hat das offenbar gemacht und bis ins hohe
Alter seinen Nachkommen von Gott erzählt. Ob sie das wissen wollten? Ob es
deine Nachkommen wissen wollen? Irgendwie kommt man sich komisch vor, so mir
nichts dir nichts zu erzählen, was man mit Gott erfahren hat. Aber dann gibt es
doch plötzlich den einen oder anderen Anlass, wo es angebracht ist und wo man
dir auch zuhört. Vielleicht bei einem runden Geburtstag, an dem du einen kurzen
Lebensrückblick hältst. Oder wenn man dich fragt, wie du all die Rückschläge in
deinem Leben verkraftet hast. Oder wenn jemand in einer tiefen Krise steckt,
nicht mehr aus und ein weiß und du dann davon reden kannst, dass Gott dir in
einer ähnlichen Situation eine Tür öffnete, wo du zunächst keine gesehen
hattest. Und für die Älteren unter uns wäre es eine Möglichkeit, ihrem
Testament einen solchen Lebensrückblick beizulegen, in dem sie erzählen, wie
sie mit Gottes Hilfe so alt werden und all das, was ihr Leben ausgemacht hat,
erreichen konnten. Vielleicht aber kennst du noch andere Möglichkeiten, von
Gottes Treue zu reden als ich sie jetzt genannt habe.
Auch der Apostel Paulus spricht in seinem Brief an Timotheus
von seinen Erfahrungen mit Gott. Einerseits sind Sie persönlich. Andererseits
aber sind sie allgemeingültig. Deshalb stehen diese Worte auch in der Bibel.
Paulus schreibt:
»Ich danke unserem Herrn Jesus Christus immer wieder, dass er
gerade mich für vertrauenswürdig erachtet hat, ihm zu dienen, und dass er mir
dafür auch die Kraft schenkte. Früher habe ich ihn verhöhnt, ich
habe Christus und seine Gemeinde mit blindem Hass verfolgt und bekämpft. Aber
Gott hat sich über mich erbarmt und mir alles vergeben. Denn in meinem
Unglauben wusste ich nicht, was ich tat. Umso reicher habe ich dann die
unverdiente Güte des Herrn erfahren. Er hat mir den Glauben und die Liebe
geschenkt, wie sie nur in der Gemeinschaft mit Jesus Christus zu finden
sind. Denn das steht unumstößlich fest, darauf dürfen wir vertrauen: Jesus Christus ist auf diese Welt gekommen,
um uns gottlose Menschen zu retten. Ich selbst bin der Schlimmste von
ihnen. Doch gerade deshalb war Gott mir ganz besonders barmherzig.
An mir wollte Jesus Christus zeigen, wie groß seine Geduld mit uns Menschen ist.«
(1. Tim. 1,12-16)
Was für ein bewegendes und starkes Zeugnis davon, wie
barmherzig und geduldig Gott mit uns Menschen ist, gerade mit denen, die es am
wenigsten verdient haben. Wenn schon Paulus, dieser ehemals elende Fanatiker
„die unverdiente Güte des Herrn erfahren“ durfte, um wie viel mehr gilt das für
dich und für mich.
Gebet: Herr, täglich mache ich Erfahrungen mit
dir. Nur achte ich nicht immer darauf. Ich lebe oft so vor mich hin, ohne mir
Gedanken zu machen, was du unablässig für mich tust, damit ich leben kann. Und
manchmal bringen mich erst Leid oder Freude dazu, wieder an deine Treue zu
denken. Du warst mir gerade in meinen dunklen Stunden nah, auch wenn ich das nicht
immer gespürt habe. Aber im Rückblick weiß ich, dass ich mich auf dich
verlassen konnte. Und im Blick auf die Zukunft hoffe ich, dass das auch
weiterhin so sein wird. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen