Losung: Weh denen,
die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht
Finsternis machen! Jesaja 5,20
Lehrtext: Erträgt aber
jemand Leid, obwohl er nur Gutes getan hat, dann ist das ein Geschenk
Gottes. Dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und
euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen; er,
der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand. 1.Petrus
2,21-22
Liebe Leserin, lieber Leser,
du kannst die Bibel als Vorschrift lesen. Dann heißt die
Überschrift über vielen Sätzen und Geboten: „Du musst!“ Dann droht im
Hintergrund die Strafe, falls du nicht spurst. Aber wo bleibt dann die froh
machende Botschaft Jesu? Sie wird durch das Gesetz verdunkelt. Der Zwang
beschmutzt ihr Licht mit Finsternis.
Du kannst die Bibel als Angebot lesen. Dann heißt die
Überschrift: „Du kannst!“ Dann kannst du die Einleitung zum heutigen Lehrtext
so verstehen: „Mich hat jemand tief verletzt, obwohl ich nur Gutes getan habe.
Ich kann jetzt wütend werden, auf Vergeltung sinnen. Ich kann nun beständig
meinen Zorn, ja meinen Hass nähren. Aber wird mir davon leichter und besser?
Ich kann die Be-Leid-igung aber auch als "Geschenk Gottes" (Lehrtext) auffassen , sozusagen
als eine Last, mit der ich meine Seele trainiere wie einer seinen Körper mit
Gewichten kräftigt. Dieses Leid, diese Last wird mich nicht niederdrücken. Sie
wird mich nur stärker machen, bis sie mir leicht wird. So hat es auch Jesus
getan. Seinem Beispiel will ich folgen.“ Das kannst du, wenn es dir
einleuchtet. Du musst es aber nicht. Du hast die Freiheit, dich zu entscheiden.
Ein anderer Mensch aber hat weder die Freiheit noch das
Recht, auf dich Druck auszuüben und von dir zu verlangen, dass du das so machen
musst. Wer auf dich Druck ausüben oder dir ein schlechtes Gewissen machen will,
dem musst du dich nicht beugen und sei es Mose oder Petrus.
Als Christenmensch bist du im Glauben ein freier Mensch und
niemandem untertan (M. Luther). Du gehörst nur Gott und keinem Menschen. Du
bist von ihm mit allem begabt, um sein Wort so zu verstehen, wie es gut für
dich ist. Kein anderer Mensch darf dir im Glauben Vorschriften machen. Keiner
sich zwischen dich und deinen Gott drängen. Wage es, dich deines eigenen
Verstandes zu bedienen und ganz und gar aus eigener Kraft auf Gott zu
vertrauen. Und dann entscheide, was du aus freien Stücken tun willst.
Gebet: Herr, du bist kein Sklavenhalter, der
seine Menschen ausbeutet und quält. Du bist mein Vater, der für mich das Beste
will. Du gibst mir die Freiheit, für mich selbst Verantwortung zu übernehmen
und so zu entscheiden, wie es für mich und meine Mitmenschen richtig ist. Und
wenn ich dann eine falsche Entscheidung getroffen, Fehler gemacht und Schuld
auf mich geladen habe, so machst du mich nicht fertig und strafst mich nicht.
Du hilfst mir, wieder den richtigen Weg zu finden, den Weg, den mir Jesus
vorausgegangen ist. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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