Losung: Der Gerechte
weiß um die Sache der Armen. Sprüche 29,7
Lehrtext: Euer Überfluss helfe ihrem
Mangel ab. 2.Korinther 8,14
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich bin immer wieder verblüfft, wie viele Spenden wir in der
Gemeinde für unsere Waisenkinder in Tansania bekommen, auch von Leuten, die
selbst nicht so viel haben. Ich bin verblüfft über das Ausmaß an Mitgefühl, das
verhältnismäßig viele Menschen zeigen, nicht nur um Weihnachten herum. Auch die
kirchlichen Hilfsorganisationen Misereor (katholisch) und Brot-für-die-Welt
(evangelisch) erhalten seit Jahrzehnten enorme Beträge, um Menschen aus ihrem
Elend zu befreien. Und wenn dann irgendwo noch eine große Naturkatastrophe passiert,
eine Überschwemmung oder ein Erdbeben, dann geben diejenigen, die doch schon
gegeben haben, noch mehr. Dafür kann man nur dankbar
sein.
Vor einigen Wochen habe ich gelesen, dass in den letzten
Jahrzehnten die weltweite Armut deutlich zurückgegangen ist. Das lag nicht nur
an den Spenden aus reichen Ländern. Das liegt mehr noch daran, dass die
wirtschaftliche Entwicklung bisher armer Länder Fortschritte macht und sich in
den sogenannten Schwellenstaaten, die sich im Übergangsstadium zwischen Arm und
Reich befinden, eine Mittelschicht herauszubilden beginnt.
Allerdings hat das auch zur Folge, dass sich der Reichtum langsam aber sicher umverteilt. Der Wohlstand in den reichen Ländern nimmt ab und in den bisher armen nimmt er zu. Offenbar ist es wirklich so, dass sich aufs Ganze gesehen ein gewisses Maß an Gerechtigkeit durchsetzt. Für die einen mag das ein Naturgesetz sein. Für mich hat das mit Gott zu tun, der auf seine Weise dafür sorgt, was der Dichter Bert Brecht so formuliert hat:
Allerdings hat das auch zur Folge, dass sich der Reichtum langsam aber sicher umverteilt. Der Wohlstand in den reichen Ländern nimmt ab und in den bisher armen nimmt er zu. Offenbar ist es wirklich so, dass sich aufs Ganze gesehen ein gewisses Maß an Gerechtigkeit durchsetzt. Für die einen mag das ein Naturgesetz sein. Für mich hat das mit Gott zu tun, der auf seine Weise dafür sorgt, was der Dichter Bert Brecht so formuliert hat:
Am Grunde der Moldau, da wandern die Steine
es liegen drei Kaiser begraben in Prag.
Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine.
Die Nacht hat 12 Stunden, dann kommt schon der Tag.
Auch das Wort Jesu klingt in diesem Zusammenhang nach, wenn
er sagt: „Die Ersten werden die Letzten sein, und die Letzten die Ersten.“
Deswegen müssen wir in den reichen Ländern nicht gleich
Panik bekommen, als ob wir nun ins Elend gerieten nur weil es vielen Menschen
in anderen Teilen der Welt endlich etwas besser geht. Kluge, vorausschauende
Politik und eine nachhaltige Wirtschaft wären durchaus in der Lage, den
Wohlstand bei uns noch auf Jahre hinaus zu sichern und ihn gleichzeitig anderswo
zu fördern. Aber das hängt zu einem großen Teil auch von den Wählerinnen und
Wählern ab, ob sie eine solche Politik akzeptieren, oder ob sie kopflos werden und
meinen, dass sich unser Land abschotten muss, um nichts zu verlieren.
Dummerweise führt aber genau diese Politik dazu, dass es erst recht bergab
geht.
Der Ausgleich zwischen Reich und Arm ist ein biblisches
Gebot. Würden wir dieses Gebot beachten, sei es im Kleinen wie im Großen, so
wäre allen gedient.
Gebet: Herr, nichts was ich besitze, gehört mir
wirklich. Letzten Endes ist alles dein Geschenk. Du hast es mir gegeben, damit
ich es nicht eigensüchtig für mich allein verbrauche, sondern andere daran
Anteil haben lasse. Aber dazu brauche ich ein Herz wie das Deine, ein weises
und großzügiges Herz, einen weitblickenden Verstand und das unerschütterliche
Vertrauen, dass ich mir keine Sorgen machen muss, weil du für mich sorgst. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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