Losung: Ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend. Psalm 84,11
Lehrtext: Jesus spricht: Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. Johannes 10,9
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich will über den Gottesdienstbesuch in unserer Gemeinde nicht klagen. Im Vergleich mit anderen Kirchengemeinden stehen wir gar nicht so schlecht da. Aber im Vergleich dazu, wie viele unsere die Gottesdienste besuchen könnten, sind auch unsere Besucherzahlen recht niedrig.
Den meisten, die kommen, ist es ein Bedürfnis, möglichst keinen Gottesdienst zu versäumen. Die eine Stunde am Sonntagvormittag in der Kirche ist für sie ein Kraftquell. Seien es die Lieder, die Gebete, die Bibelworte, die Predigt und auch die Kirche als ein ganz besonderer Ort – das alles trägt dazu bei, dass Menschen wenigstens am Sonntag mal aus ihrem Alltag herauskommen und etwas anderes hören, als sie sonst hören. Dass sie das, was sie auf dem Herzen haben, im Gebet vor Gott bringen können und an diesem Ort getröstet und im Glauben gestärkt werden. So gehen sie wieder anders in ihre Häuser und an ihre Arbeitsstellen zurück, als sie gekommen sind.
Und so erging es auch dem Mann, von dem das heutige Losungswort aus dem Psalm 84 stammt. Er liebte es, seinen Alltag hinter sich zu lassen und immer wieder mal zum Tempel in Jerusalem zu kommen und die Gottesdienste dort mitzufeiern. Das, so sagt er, ist tausendmal besser als daheim rumzuhängen (Losung). Ich denke, dass er etwas Ähnliches erlebt hat, was auch die Besucher heutzutage erleben: nach einem Gottesdienst sind die meisten gelöster oder noch besser ausgedrückt: Sie sind und fühlen sich „aufgeräumt“.
Der Evangelist Johannes würde dazu sagen: „Naja, schließlich sind sie auch dort, wo es ihnen gut geht, beim richtigen Hirten im richtigen Stall.“ Jesus sagt es mit etwas anderen Worten im Lehrtext so: „Es gibt für dich viele Türen mit verlockenden Aufschriften: „Reichtum“, „Schönheit“, „Gesundheit“, „Sicherheit“, „berühmt sein“, „Erfolg“, „Ansehen“. Aber nur auf einer Türe steht „behütet sein“ und das ist meine. Geh durch diese Tür und du wirst reich beschenkt; nicht mit materiellen Gütern, aber mit mir, deinem Guten Hirten, der ich auf dich achte und bei dir bleibe, weil du zu mir gehörst und ich zu dir.“
Gebet (aus Psalm 84):
HERR, du allmächtiger Gott, wie sehr liebe ich den Ort, wo du wohnst! Sogar die Vögel haben hier ein Nest gebaut, die Schwalben sind hier zu Hause – in der Nähe deiner Altäre ziehen sie ihre Jungen groß. HERR, du allmächtiger Gott, du bist mein König und mein Gott! Glücklich sind alle, die in deinem Haus wohnen dürfen! Jederzeit können sie dich loben! Glücklich sind alle, die ihre Stärke in dir suchen, die gerne und voll Freude zu deinem Heiligtum ziehen. HERR, ein Tag in den Vorhöfen deines Tempels ist mehr wert als tausend andere! Ich möchte lieber an der Schwelle deines Hauses stehen, als bei den Menschen wohnen, die dich missachten! Denn Gott, der HERR, ist die Sonne, die uns Licht und Leben gibt, schützend steht er vor uns wie ein Schild. Er schenkt uns seine Liebe und verleiht uns hohes Ansehen. HERR, du allmächtiger Gott, glücklich ist jeder, der sich auf dich verlässt! Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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