Losung: Er wird mich ans Licht bringen, dass ich seine Gnade schaue. Micha 7,9
Lehrtext: Und es geschah, als Jesus mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, dankte, brach's und gab's ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet und sie erkannten ihn. Lukas 24,30-31
Liebe Leserin, lieber Leser,
gut, wenn man als Mensch immer wieder mal ein Aha-Erlebnis hat und nicht meint, schon alles zu wissen und nicht mehr überrascht werden zu können. Gut, wenn einem ab und zu die Augen aufgehen und man auf einmal etwas erkennt oder versteht, was man vorher nicht erkannt oder verstanden hat. Plötzlich ist da eine Quelle, wo zuvor nur Wüste war. Plötzlich ein Weg, wo vorher nur Wildnis war. Plötzlich eine Tür, wo vorher eine Mauer war. Plötzlich bekommt das Leben eine Wendung, mit der man zuvor nicht gerechnet hatte. Plötzlich schenkt dir Gott neue Möglichkeiten, wo du zuvor keinen Ausweg gesehen hattest.
Die beiden Jünger, mit denen der auferstandene Jesus ein Stück Wegs gewandert war und danach zu Abend gegessen hatte, waren so in ihrer Trauer um seinen Tod gefangen, dass sie gar nicht sahen und merkten, wer da mit ihnen unterwegs war und aß. Doch dann war es eine kleine Geste, die Art und Weise, wie er das Brot brach, die ihnen die Augen öffnete.
Vielleicht sollten wir besser auf kleine Gesten achten als große Wunder zu erwarten, um Gottes Wirken im eigenen Leben wahrzunehmen. So eine Geste kann ein gutes Wort sein, das dir ein anderer sagt oder schreibt, das dich aufbaut und durch den Tag trägt. So eine Geste kann das Summen der Bienen in einem blühenden Baum sein. So eine Geste kann aber auch ein Bibelwort sein, durch das dich Gott persönlich anspricht und das dir hilft.
Überlege doch mal, welche Kleinigkeiten dich in letzter Zeit erfreut, welche dir gut getan haben. Kannst du sie mit deinem Glauben in Verbindung bringen? Vielleicht sind es solche Kleinigkeiten, die dich aus der Schattenwelt deiner Sorgen wieder ans Licht bringen (Losung). Vielleicht siehst du dann, was Gott dir "reichlich und täglich" schenkt (= Gnade. Siehe dazu Martin Luthers Auslegung zum ersten Artikel des Glaubensbekenntnisses).
Gebet: Herr, nimm mir den Irrtum, dass du dich mir nur in den großen und gewaltigen Dingen zeigst und schenke mir die Gnade, dich in den kleinen Begebenheiten meines Lebens zu finden. Amen
Herzliche Grüße, Hans Löhr
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