Montag, 3. April 2017

Es wird schon reichen hl

LosungDas Mehl im Krug ging nicht aus, und der Ölkrug wurde nicht leer, nach dem Wort des HERRN, das dieser durch Elia gesprochen hatte. 1.Könige 17,16 

LehrtextGib uns unser täglich Brot Tag für Tag. Lukas 11,3 

Liebe Leserin, lieber Leser,

heute bringe ich dir nicht nur das Losungswort, sondern die ganze Geschichte, in der es steht (1. Könige 17,7-16):
     Nach einiger Zeit vertrocknete auch der Bach, denn es hatte schon lange nicht mehr geregnet. Da sagte der HERR zu Elia: »Geh nach Phönizien in die Stadt Sarepta und bleib dort! Ich habe einer Witwe den Auftrag gegeben, dich zu versorgen.«
Sogleich machte Elia sich auf den Weg. Am Stadtrand von Sarepta traf er eine Witwe, die gerade Holz sammelte. Er bat sie um einen Becher Wasser. Als sie davoneilte und das Wasser holen wollte, rief er ihr nach: »Bring mir bitte auch ein Stück Brot mit!« Da blieb die Frau stehen und sagte: »Ich habe keinen Bissen Brot mehr, sondern nur noch eine Handvoll Mehl im Topf und ein paar Tropfen Öl im Krug. Das schwöre ich bei dem HERRN, deinem Gott. Gerade habe ich einige Holzscheite gesammelt. Ich will nun nach Hause gehen und die letzte Mahlzeit für mich und meinen Sohn zubereiten. Danach werden wir verhungern.«
Elia tröstete sie: »Hab keine Angst, so weit wird es nicht kommen! Geh nur und tu, was du dir vorgenommen hast! Aber back zuerst für mich ein kleines Fladenbrot und bring es mir heraus! Nachher kannst du für dich und deinen Sohn etwas zubereiten. Denn der HERR, der Gott Israels, verspricht dir: Das Mehl in deinem Topf soll nicht ausgehen und das Öl in deinem Krug nicht weniger werden, bis ich, der HERR, es wieder regnen lasse.«
Die Frau ging nach Hause und tat, was Elia ihr gesagt hatte, und tatsächlich hatten Elia, die Frau und ihr Sohn Tag für Tag genug zu essen. Mehl und Öl gingen nicht aus, genau wie der HERR es durch Elia angekündigt hatte
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     Eine nette Geschichte. Aber was hat sie mit uns heute zu tun? Dazu eine andere Geschichte: Vor vielen Jahren hat mir eine Frau erzählt, wie sie mit ihrer Mutter die letzten schrecklichen Kriegstage in Berlin verbracht hatte. Einmal kam ein halbverhungerter russischer Arbeitssklave, der dem Lager entkommen war und bat sie um etwas zu essen. "Meine Mutter", sagte die Frau, "hätte ihn verraten und der Polizei übergeben können. Doch sie nahm unsere letzten drei Kartoffeln und kochte sie ihm. Danach hatten wir selbst buchstäblich nichts mehr zu essen. Ich machte ihr Vorwürfe, doch sie sagte: Dein Bruder ist irgendwo in Russland. Vielleicht lebt er ja noch und vielleicht gibt ihm eine russische Frau etwas zu essen. Das hoffe ich, und darum habe ich diesem Kriegsgefangenen auch zu essen gegeben." "Aber", entgegnete ich, "jetzt haben wir selbst nichts mehr und müssen verhungern." Meine Mutter, eine gläubige Frau, antwortete: "Gott wird uns schon nicht verhungern lassen." So war es dann auch. Wir überlebten. Mein Bruder kam nicht mehr nach Hause. Er ist beim Rückzug gefallen. Und ich bin jetzt so alt geworden." Und dann fügte sie noch hinzu: "Von jenen drei Kartoffeln lebt meine Glaube bis heute."  
     Wissen wir eigentlich, was wir da sagen, wenn wir im Vaterunser beten: "Unser tägliches Brot gib uns heute"? Die Frau, die mir die Geschichte erzählt hat, weiß es.

Gebet: Herr, wird auch noch in der Zukunft genug zum Leben da sein? Wenn schon die Vielen, die viel weniger haben als ich, sich auf dich verlassen, dann kann ich dir erst recht vertrauen. Vielleicht werde ich mich vom Überfluss verabschieden müssen, aber fürs tägliche Brot wird es reichen. Amen

Herzliche Grüße 

Hans Löhr

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