Losung: Gott, der Herr, wird den Tod verschlingen auf ewig. Jesaja 25,8
Lehrtext: Gott sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus! 1.Korinther 15,57
Liebe Leserin, lieber Leser,
kühn ist die Bibel in ihrer Ausdrucksweise. Kühn sollen auch wir sein im Glauben. Die heutige Losung malt uns das Bild vor Augen, wie Gott wie ein Raubtier über den Tod herfällt, ihn zermalmt und verschlingt – auf ewig. Paulus schreibt ähnlich im Korintherbrief, dass der Tod vom Sieg verschlungen wird, vom Sieg Jesu am Kreuz. Und Martin Luther dichtet in seinem Osterlied „Christ lag in Todesbanden“ (EG 101,4):
»Es war ein wunderlicher Krieg,
da Tod und Leben 'rungen;
das Leben behielt den Sieg,
es hat den Tod verschlungen.
Die Schrift hat verkündet das,
wie ein Tod den anderen fraß,
ein Spott aus dem Tod ist worden. Halleluja«
Johann Sebastian Bach hat diesen Vers auf höchst kunstvolle Weise vertont. BWV 4
Das ist es, was ich auch heute noch dem Tod entgegensetzen kann, dass ich ihm kühn und trotzig die Zunge rausstrecke und sage: „Du kannst mir keine Angst mehr machen. Du bist längst von Gott verschlungen und vom Tod Jesu gefressen (siehe Liedvers). Ja, ich werde sterben. Aber doch nur, um in Gott zu leben und bei ihm zu bleiben, weil ich ihm gehöre und nicht dir.“
Nein, mit Argumenten und Vernunft komme ich dem Tod nicht bei. Aber mit einem kühnen Glauben, der sich an den Glauben der Menschen in der Bibel hängt und an den Glauben Martin Luthers und anderer, die den Tod, allen Erfahrungen zum Trotz, ausgelacht haben. Denn was sind schon menschliche Erfahrungen gegen die göttliche Verheißung?! Gerade der Osterglaube ist ein fröhliches Protestlied gegen die dem Tod ergebene Welt.
Ich weigere mich, dem Tod Respekt zu zollen. Ich weigere mich, vor ihm klein beizugeben. Ich erweise ihm nicht die Ehre, mich vor ihm zu fürchten. Ich respektiere Gott, der Christus von den Toten auferweckt hat und auch mich auferwecken wird. Ich lasse ihn über mich herrschen und erweise ihm alle Ehre. Und ich halte mich gar nicht erst lange mit irgendwelchen Zweifeln auf. Ich glaube einfach. Denn etwas Besseres weiß ich nicht. - Aber... Nix aber!
Gebet: Herr Jesus, Gott hat dich von den Toten auferweckt, damit ich über meine Lebenszeit hinaus hoffen kann in die Ewigkeit. Ich schaue nicht auf mich und meinen kleinen Glauben und meine großen Zweifel, sondern auf dich. Von dir her biete ich dem Tod die Stirn und verachte ihn in deinem Namen. Von dir nehme ich mir den Mut, ihn mit einem fröhlichen „Halleluja“ auszulachen. Amen
Herzliche Grüße und eine gesegnete Karwoche!
Hans Löhr
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