Liebe
Freunde,
ich möchte heute, am Ostermorgen, zu euch davon
sprechen, dass mit dem Tod nicht alles aus ist. Es geht weiter! Das ist die
gute Nachricht. Es geht weiter, weil
Jesus weitergegangen ist. Er ist, wie wir gehört haben, nicht im Grab
liegen geblieben. Er ist auferstanden. Er lebt. Mit ihm wirst auch du leben,
auch wenn du stirbst. So sagt es der Evangelist Johannes. So können wir es glauben.
Und darum sage ich: Es wird auch mit dir weiter gehen. Deine Lebensreise endet
nicht mit dem Tod. Ich kann das sagen, weil du Gottes persönliches Eigentum
bist. Er, der Ewige und Allmächtige, hat dich gemacht. Du gehörst ihm. Er vergisst
dich nicht. Ja, das glaube ich.
In der Bibel sagt Gott: »Bringt eine Mutter es
fertig, ihr kleines Kind zu vergessen?
Hat sie nicht Mitleid mit ihrem Kind, das sie in ihrem Leib getragen hat? Und
selbst wenn sie es vergessen könnte, ich, dein Gott, vergesse dich nicht!«
(Jesaja 49,15). Zu wem das gesagt ist? Zu dir. Zu wem denn sonst. Du bist
Gottes Augapfel, sein Augenstern. Er vergisst dich nicht.
Als meine
Kinder noch klein waren, sagte ich ihnen manchmal vor dem Einschlafen ins Ohr: "Du bist
mein größter Schatz. Um nichts in der Welt werde ich dich hergeben."
"Auch nicht für 1000 €? fragte dann meine Tochter. "Nein, auch nicht
für 1000 x 1000 Euro." "Auch nicht für alles Gold und alle Schätze
der Welt?" „Nein auch dafür nicht. Und ich werde dich auch niemals gegen
ein anderes Kind eintauschen. Und wenn alle Kinder der Welt von mir stünden und
ich dürfte mir eins aussuchen, dann würde ich mir dich aussuchen."
"Und meinen Bruder auch?" "Ja, den auch."
Wie viel mehr als meine Wort gilt erst Gottes Wort!
Er hat seinen Sohn Jesus nicht hergegeben und er wird auch dich nicht hergeben.
Auch du bist sein Kind! Durch die Taufe gehörst du untrennbar zu ihm.
Du sagst vielleicht: "Ich glaube schon an Gott,
trotzdem habe ich Angst vor dem
Sterben und davor, dass die sterben, die ich liebe." Ja, so geht es mir
auch. Der Tod ist eine schreckliche Vorstellung und macht wohl den meisten
Angst. Aber dann höre ich inmitten meiner Angst solche Worte von Gott wie: »Fürchte
dich nicht, ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst
mir!«
Auch wenn ich das höre oder lese sind Angst und
Trauer nicht gleich verschwunden. Aber sie haben nicht mehr die Wucht. Ihre Macht ist gebrochen, weil sich
eine andere Macht zu Wort meldet, der Allmächtige. Sein Wort sagt mir:
"Traue deinen Augen nicht! Sarg und Grab sind nicht das Ende. Glaube mir,
es geht weiter. Ergreife die Hand Jesu. Er ist durch den Tod gegangen. Er nimmt
auch dich mit."
Nicht umsonst ist dieses Lied an den Sterbebetten
und Gräbern so beliebt, wenn wir singen:
"So nimm denn meine Hände
und führe mich
bis an mein selig Ende
und - ewiglich.
Ich mag allein nicht gehen,
nicht einen Schritt!
Wo du wirst gehen und stehen,
da nimm mich mit!“
und führe mich
bis an mein selig Ende
und - ewiglich.
Ich mag allein nicht gehen,
nicht einen Schritt!
Wo du wirst gehen und stehen,
da nimm mich mit!“
Die Nachricht dieses Ostertages ist: »Der Herr
ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Gelobt sei Gott!« Das ist
die gute Nachricht für dich. Jesus ist ja nicht für sich auferstanden,
sondern für dich. Am Karfreitag schien er noch der große Verlierer gewesen zu
sein. Seit Ostern ist er der große Sieger, der deinen schlimmsten Feind, den
Tod bezwungen hat.
Ich weiß, manchmal bleiben einem solche Worte im
Hals stecken. Manchmal kann man nicht mehr glauben. Dann sind andere für dich
da, die für dich mitglauben bis auch du, vielleicht unter Tränen und aller Trauer
und allem Schmerz zum Trotz wieder glauben und sagen kannst: „Herr, du bleibst
bei mir in Freude und Leid, im Leben und im Sterben. Und ich bleibe bei dir für
immer.
Nein, der Tod ist nicht das Letzte, sondern nur das
Vorletzte. Er ist nicht die Endstation, sondern die Zwischenstation auf dem Weg
aus diesem Leben in jenes Leben.
Wenn wir in diesen Tagen die Zeitung aufschlagen
oder Nachrichten sehen und hören, dann kann man den Eindruck haben, als sei
immer nur noch Karfreitag in dieser Welt. Ja, es war schon lange nicht mehr so
bedrohlich wie zur Zeit. Da ist der Anschlag auf den Mannschaftsbus von
Borussia Dortmund. Auch das Attentat von Stockholm ist erst ein paar Tage alt.
Ähnliches gilt für die Giftgasattacke in Syrien sowie für den Raketenangriff
der Amerikaner. Und im fernen Osten nähert sich eine Flugzeugträgergruppe der
US-Marine Nordkorea, das von einem Tyrannen mit psychischen Problemen
beherrscht wird. Vermutlich hat der Tyrann Atomwaffen. Ob es der unberechenbare
Präsident Trump auf einen Schlagabtausch ankommen lässt, weiß man nicht. In der
Türkei wütet ein ebenso unberechenbarer Präsident. An der Grenze zu Russland
marschiert unter Führung der USA die NATO auf, übt den Ernstfall und provoziert den reizbaren Putin. Im Mittelmeer ertrinken weiterhin Flüchtlinge. Und ständig kreisen die
amerikanischen Kampfhubschrauber über uns und machen deutlich, wer in
Deutschland, wer in der Welt das Sagen hat.
Ja, schaue ich auf diese Welt, so ist immerzu
Karfreitag. Aber wir sind heute hier, um auf Gott zu schauen - und dann wird es
Ostern. Dann geht die Sonne auf und der Glaube macht uns gewiss, dass es nicht
Karfreitag bleibt. Es geht weiter. Es kommt der Ostermorgen. Jesus steht von
den Toten auf und mit ihm meine Hoffnung. Die Finsternis hat nicht das letzte
Wort. Gottes Licht setzt sich durch. Ich lasse mich von den Karfreitagsmächten
nicht einschüchtern. Ich schaue auf Gott und sage: Der Herr ist auferstanden. Du,
ich, wir alle haben Zukunft. Es geht weiter.
Bei einer Konfirmanden-Taufe habe ich einmal aus
Papier einen langen Eisenbahnzug ausgeschnitten mit einer Lok und vielen
Waggons und an die Wand geklebt. Auf der Lokomotive war ein großes Kreuz aufgemalt,
das Zeichen von Jesus. Der Zug fuhr durch einen Tunnel. Die Lokomotive und
etliche Wagen waren schon durch. Einige befanden sich im Tunnel, andere waren noch
davor.
Auf den Wagen vor dem Tunnel standen mein Name und
die Namen der Konfirmanden. Auch wir waren angehängt an dem langen Jesus-Zug.
Und dann habe ich einen weiteren Wagen angehängt mit dem Namen des Mädchens,
das getauft wurde, und gesagt: Jetzt hängst auch du an dieser Lok. Jetzt bist
auch du ein Anhänger Jesu. Seine Kraft zieht dich durchs Leben, über Berg und
Tal, und einmal auch durch den schwarzen Tunnel des Todes.
So gewiss eine Lokomotive auch die Wagen durch den
Tunnel ziehen wird, die noch davor sind, so wird Jesus auch uns sicher durch
den Tod hindurchziehen. Er ist schon auf der anderen Seite und einmal werden
auch wir dort sein, denn wir hängen an ihm mit Leib und Seele. Nein, mit dem
Tod ist nicht alles aus. Seit Ostern geht es weiter! Amen
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