Losung: Die dein Heil lieben, lass allewege sagen: Der HERR sei hoch gelobt! Psalm 40,17
Lehrtext: Jesus sprach: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden. Lukas 19,5-6
Liebe Leserin, lieber Leser,
also ich war schon immer Indianer und nie Cowboy. Ich war schon immer Club-Fan (1. FC Nürnberg) und nie Bayern-Fan (FC Bayern München). Ich hatte schon immer eine Schwäche für die Verlierer und Außenseiter und weniger für die Erfolgreichen. Warum das so ist, weiß ich nicht. Es ging mir schon als Kind so.
Zachäus, von dem im Lehrtext die Rede ist, war ein erfolgreicher und gerissener Zolleinnehmer. Er konnte sich Dinge leisten, die sich andere, die er übers Ohr haute, nicht leisten konnten. Heute wäre er wahrscheinlich Banker, um mal einen wegen seiner krummen Geschäfte in Verruf geratenen Berufsstand zu nennen. Wobei auch hier gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel.
Und ausgerechnet diesen Zachäus holt Jesus vom Baum und besucht ihn in seinem Haus. Ich hätte das wohl nicht gemacht. Doch Jesus blickt hinter die Fassade des Erfolgreichen. Und dort erblickt er Elend und Not. Er sieht vor sich einen einsamen Menschen, dem andere aus dem Weg gehen und der mit sich selbst nicht glücklich sein kann. Er sieht einen, der sich über Geld, Besitz und große Sprüche Anerkennung verschaffen möchte und der nicht merkt, dass er dafür nur bewundert, beneidet und ausgenützt wird. Aber als Mensch bleibt er uninteressant und ungeliebt. Er hat keine echten Freunde, niemanden, bei dem er schwach und und klein sein darf.
Dass Jesus ausgerechnet zu ihm kommt, zeigt dem Zachäus, dass er ihm wichtig ist. Andere halten zu ihm Abstand. Aber Jesus hat keine Berührungsängste und erst recht keinen Dünkel. Ihm ist der schlechte Ruf des Zachäus egal. Ihm ist sein Reichtum egal. Er will diesen unglücklichen Menschen glücklich machen und ihn so aus seiner falschen Orientierung herausholen.
Und jetzt zu uns beiden, liebe Leserin, lieber Leser. Welche Seite von uns wollen wir ihm zeigen? Die glatte Außenseite, die wir auch sonst herzeigen? Oder unsere Innenseite, unsere narbenübersäte und vielleicht gerade auch jetzt blutende Seele? Wollen wir ihm unsere Siege zeigen oder unsere Niederlagen? Unsere Erfolge oder unser Versagen? Unsere Bestätigungen oder Enttäuschungen? Unsere Gerechtigkeit oder unsere Schuld? …
Ich glaube, meine Außenseite ist ihm verhältnismäßig egal. Ihm geht es um mein Innerstes. Dafür hat er seinen „Arztkoffer“ dabei, in dem sich allerlei Salben und Pflaster und sonstige Medizin befinden mit Namen wie Erbarmen, Vergebung, Trost, Nähe, Ermutigung und vor allem Liebe, ganz viel Liebe. Er ist Balsam für meine wunde Seele.
Damit hat er den Zachäus geheilt. Damit heilt er auch dich und mich, - wenn wir ihn lassen, wenn wir uns ihm öffnen und unsere Wunden zeigen. Dafür will ich ihn in den höchsten Tönen loben (Losung), am besten gemeinsam mit dir.
Gebet: Herr, du schaust mir ins Herz. Und das ist gut so. So weißt du, was mir fehlt und was du mir geben kannst. Du hast die Kraft, meine Wunden zu heilen. Du hast die Macht, meine Schuld zu vergeben. Dich will ich loben und preisen so gut ich kann. Amen
Herzliche Grüße, Hans Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen