Dienstag, 24. September 2019

Gott erkennen mit Herz und Hirn hl

LosungIch will ihnen ein Herz geben, dass sie mich erkennen sollen, dass ich der HERR bin. Jeremia 24,7 

Lehrtext: Gott ist's, der uns fest macht samt euch in Christus und uns gesalbt hat und versiegelt und in unsre Herzen als Unterpfand den Geist gegeben hat. 2.Korinther 1,21-22 

Liebe Leserin, lieber Leser,

sollte Gott den Menschen nicht besser einen höheren Intelligenzquotienten geben, damit sie ihn erkennen können? Doch wenn das so wäre, müssten ihn schon immer Menschen, die besonders intelligent sind, am besten erkennen. Aber erstens stimmt das nicht und zweitens wäre es ungerecht.
     Ja, auch Menschen mit einem hohen Intelligenzquotienten können gläubig sein. Aber sie sind das nicht automatisch. Ich habe den Eindruck, was den Glauben betrifft, steht manchen ihre Intelligenz im Wege, also die Fähigkeit, abstrakt und vernünftig zu denken. Das trifft vor allem dann zu, wenn sie ihre Intelligenz als einzige Erkenntnisquelle verstehen.
     Zur Zeit der Bibel glaubte man, die Fähigkeit zu denken, zu erkennen und zu empfinden sei im Herzen eines Menschen angesiedelt (Losung) . Das glaubte ich als Kind auch, bis ich ernüchtert feststellen musste, dass das Herz nur ein Muskel ist und alle geistigen Fähigkeiten und Gefühle im Gehirn wohnen. Schade eigentlich. Wenigstens die romantische Liebe sollte im Herzen eines Menschen zu Hause sein. Schließlich schnitzen Verliebte in die Baumrinde keine Köpfe, sondern Herzen. Aber auch sie ist ein Produkt des Gehirns.
     Wie gesagt, die Intelligenz ist nur eine Quelle der Gotteserkenntnis. Die Intuition und das Gefühl, besonders die Liebe, eine andere. Im Glauben muss beides zusammen fließen, um Gott zu erkennen, also bildlich gesprochen: Herz und Hirn. Wer gefühlsmäßig blockiert ist und kaltherzig, wird es mit Gotteserkenntnis schwer haben und ebenso, wer massive Intelligenzprobleme hat oder ignorant ist.
     Gerechterweise aber können auch Menschen glauben, die ein eher schlichtes Gemüt haben. Und nicht selten sind sie, vor allem, was das Gottvertrauen betrifft, den rationalen, vernunftsgesteuerten Menschen gegenüber im Vorteil. Ihr Problem besteht eher darin, dass sie ihren schlichten Glauben zum Maßstab für andere machen und dann intolerant werden. Ein wortwörtliches Bibelverständnis zum Beispiel ist kein Nachweis für einen gesunden Glauben und eine rechte Gotteserkenntnis.
     Somit möchte ich Paulus zustimmen, der im Lehrtext sinngemäß sagt: Ein Leben aus dem Glauben beruht nicht auf meiner Intelligenz oder meinen Gefühlen, sondern darauf, dass Christus mich mit seinem Geist erfüllt. Und das ist so etwas wie ein Pfand, wie eine Anzahlung für das, was er uns noch schenken wird.

Gebet: Herr, erfülle mich mit deinem Geist, dass ich dich in Jesus Christus erkenne, wie du erkannt sein willst. Dass ich dir vertraue, wie du geglaubt sein willst. Dass ich dich liebe, wie du geliebt sein willst. Erfülle mich mit deinem Geist, dass ich meine Mitmenschen sehe, wie du sie siehst und mich ihnen zuwende, wie du dich ihnen zuwendest. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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Alle bisherigen Losungsauslegungen im Internet-Blog<http://glaubenswachstum.blogspot.com/
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

3 Kommentare:

  1. Schreibfehler: Gott erkannt statt Gott erkrankt.

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  2. "Ich habe den Eindruck, was den Glauben betrifft, steht manchen ihre Intelligenz im Wege, also die Fähigkeit, abstrakt und vernünftig zu denken. Das trifft vor allem dann zu, wenn sie ihre Intelligenz als einzige Erkenntnisquelle verstehen."

    Da ist was dran. Ich sehe aber auch erhebliche Defizite beim Umgang von Kirche und Theologen mit intelligenten Einwänden.

    Wer z. B. gewohnheitsmäßig Gedankengebäude daraufhin untersucht, ob sie wenigstens in sich logisch und schlüssig sind, braucht sich deshalb noch nicht den Konter gefallen zu lassen, er mache seine Vernunft zur einzigen Erkenntnisquelle.

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